Person Wortform
Präsens ich ringe auf
du ringst auf
er, sie, es ringt auf
Präteritum ich rang auf
Konjunktiv II ich ränge auf
Imperativ Singular ring auf!
ringe auf!
Plural ringt auf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
aufgerungen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:aufringen

Worttrennung:

auf·rin·gen, Präteritum: rang auf, Partizip II: auf·ge·run·gen

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯fˌʁɪŋən]
Hörbeispiele:   aufringen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv, auch übertragen: ringen/heftig danach streben, in die Höhe zu kommen/emporzukommen
[2] reflexiv, auch übertragen: sich mit großer Anstrengung bemühen, in die Höhe zu kommen/emporzukommen
[3] transitiv: auf oder an einen Ring bringen, stecken

Herkunft:

Herkunft:

gebildet aus der Partikel auf als Verbzusatz und dem Verb ringen

Sinnverwandte Wörter:

[1] aufstreben

Beispiele:

[1] „Es ist nicht zu vermeiden, daß der Unterdrückte gegen seinen Unterdrücker aufringen wird, sobald er die Macht in sich fühlt, den Druck aufzuwiegen.“[1]
[1] „Wenn nun endlich die ganze Schöpfung nichts wäre, als eine in der Materie untergegangene Gottheit, welche aufringend zur Freiheit, emporstieße in allerlei Schaffung, und immer wieder erfolglos, jammernd, und dennoch fortringend, wieder untersänke?“[2]
[1] „Vorwärts dringen, nach immer höherer Vollkommenheit aufringen, das ists, wornach meine ganze Seele dürstet.“[3]
[1] „So sind nun mehrere Einwohner Bostons zusammengetreten und wollen ein Capital von 100,000 Dollars durch Actien von 50 Dollars aufringen, dafür Land — zunächst in Wisconsin — kaufen und arme Emigranten dahin bringen, welchen Land unter der Bedingung der Zahlung in siebenjährigen Terminen gegeben werden soll, wozu, dem Anschlage nach, bei tüchtiger Arbeit nur ein Zehntel des Ertrags dieses Landes in Anspruch genommen werde.“[4]
[2] „Ein dreifaches banges Abarbeiten, wie das unter dem Alpdrücken ist, wenn man sich aus dem Schlafe aufringen will, trieb mich aus einander, es betraf außer Georgetten noch Her, minen [sic!] und Leibgebers logischen Kursus.“[5]
[2] „Der Schlag hatte sie niedergeschmettert, aber sie hatte sich wieder aufgerungen, und sie jammerte nicht.“[6]
[2] „Eine Ausnahme hiervon machten die bewährten, alten Kämpfer für Volksrecht und Freiheit, die Manner [sic!] langer parlamentarischer Uebung und Jene, die sich zu politischer Durchbildung und unwandelbarer Gesinnungsfestigkeit aufgerungen hatten.“[7]
[2] „In dem zweiten Viertel unsers Jahrhunderts, wo sich die protestantische Theologie vorzugsweise in der Dogmatik wieder aufringen mußte von der rationalistischen Niederlage, wo sie wider die Kritik der Evangelien und für den Gehalt der Bekenntnißschriften stritt, führte die katholische Kirche Deutschlands auf den verschiedensten Punkten gleichzeitig ihren großen Proceß über die Unbilden von 1803, über geschmälerte Dotationen, säcularisirte Besitzthümer, entwundene klerikale Rechte.“[8]
[2] „Ich fühlte, daß ich um jeden Preis mich aufringen und stark machen mußte, um dem holden leidenden Wesen neben mir aufzuhelfen, zu Muth und Kraft in dieser Noth, zur Ergebung in dem Schmerz des Augenblicks.“[9]
[2] „Sie kann sich zu keiner Wildheit aufringen im kecken Aufspringen eines entschiedenen Affektes.“[10]
[3]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1–3] Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache. Erster Theil. A — bis — E., Schulbuchhandlung, Braunschweig 1807, Seite 250 (Zitiert nach Google Books).
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „aufringen

Quellen:

  1. An die Widersacher der Vereinigung Sachsens mit Preußen. Frankfurt und Leipzig 1815, Seite 34 (Zitiert nach Google Books).
  2. Julius Mosen: Georg Venlot. Eine Novelle mit Arabesken. Verlag von Ludwig Schumann, Leipzig 1831, Seite 150 (Zitiert nach Google Books).
  3. Gustav Friedrich Dinter: Predigten zum Vorlesen in Landeskirchen. Vierte, vom Verfasser selbst noch, verbesserte Auflage. Erster Band, Druck und Verlag von Johann Karl Gottfried Wagner, Neustadt an der Orla 1834, Seite 23 (Zitiert nach Google Books).
  4. Deutsche Briefe aus den Vereinigten Staaten. In: Beilage zu Nr. 175 der Allgemeinen Zeitung vom 24 Junius 1849. Aus: Allgemeine Zeitung für das Jahr 1849. Zweites Quartal, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Augsburg 1850, Seite 2711 (Zitiert nach Google Books).
  5. Jean Paul: Jean Paul’s sämmtliche Werke. XIX. Vierte Lieferung, Vierter Band, G. Reimer, Berlin 1826, Seite 25 (Zitiert nach Google Books).
  6. Ludwig Storch: Nepenthes. Neueste Novellen und Erzählungen. Erster Band, Stuttgart 1841, Seite 300 (Zitiert nach Google Books).
  7. Joseph Meyer: Deutsche Parlaments-Chronik. Ein politisches Schulbuch für’s Deutsche Volk. Erster Band: Vorparlament; — Fünfziger-Ausschuß, Druck und Verlag des Bibliographischen Instituts in Hildburghausen, 1848, Seite 42 (Zitiert nach Google Books).
  8. Wilhelm Heinrich von Riehl: Land und Leute. J. G. Cotta’scher Verlag, 1861 (Zitiert nach Projekt Gutenberg).
  9. August Becker: Hedwig. Ein Roman aus dem Wasgau. Zweiter Band, Verlag von Otto Janke, Berlin 1868, Seite 180 (Zitiert nach Google Books).
  10. Hermann Stehr: Leonore Griebel. Roman. 1. Auflage. S. Fischer Verlag, Berlin 1900, Seite 59 (Zitiert nach Google Books).

Verb, regelmäßig

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Person Wortform
Präsens ich ringe auf
du ringst auf
er, sie, es ringt auf
Präteritum ich ringte auf
Konjunktiv II ich ringte auf
Imperativ Singular ring auf!
ringe auf!
Plural ringt auf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
aufgeringt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:aufringen

Anmerkung zur Aussprache:

Im Nataler Deutsch wird die Aussprache des konsonantischen /r/ apikal ([]) realisiert.[1] Fremdwörter und Lehnwörter behalten meistens die fremdsprachige Aussprache.[2] Bei Lehnbildungen kann die Aussprache zwischen beiden Aussprachevarianten schwanken.[3]

Worttrennung:

auf·rin·gen, Präteritum: ring·te auf, Partizip II: auf·ge·ringt

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯fˌr̺ɪŋən], [ˈaʊ̯fˌɹɪŋən]
Hörbeispiele: —, —

Bedeutungen:

[1] transitiv, intransitiv; Südafrika (KwaZulu-Natal: Durban, Izotscha): mit jemandem telefonisch in Verbindung treten, mithilfe eines Telefons mit jemandem sprechen

Herkunft:

Lehnbildung nach englisch to ring up → en[4]

Synonyme:

[1] anrufen, fernsprechen, telefonieren; umgangssprachlich: antelefonieren/antelephonieren, durchrufen; landschaftlich: anbimmeln, anklingeln
[1] Deutschland landschaftlich (vor allem süddeutsch); Österreich landschaftlich (vor allem westösterreichisch: Vorarlberg), sonst mundartnah oder veraltend; Schweiz; Südtirol mundartnah; Südafrika (KwaZulu-Natal): anläuten
[1] Namibia, Südafrika (KwaZulu-Natal): anbellen
[1] Südafrika (KwaZulu-Natal) scherzhaft: ankhonkhothan

Oberbegriffe:

[1] kommunizieren

Beispiele:

[1] „Er hat mich aufgeringt.[4]
[1] „Sie ringte mich auf.[4]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 55.

Quellen:

  1. Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 9.
  2. Ebenda, Seite 11 und 238.
  3. Ebenda, Seite 51.
  4. 4,0 4,1 4,2 Ebenda, Seite 55.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aufbringen, aufrinken, ausringen, auswringen