Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Lümmel die Lümmel die Lümmels
Genitiv des Lümmels der Lümmel der Lümmels
Dativ dem Lümmel den Lümmeln den Lümmels
Akkusativ den Lümmel die Lümmel die Lümmels
 
[5] Unter dem Segelhals ist der Lümmel.

Anmerkung:

Plural 1: süddeutsch und mitteldeutsch; Plural 2: norddeutsch

Worttrennung:

Lüm·mel, Plural 1: Lüm·mel, Plural 2: Lüm·mels

Aussprache:

IPA: [ˈlʏml̩]
Hörbeispiele:   Lümmel (Info)
Reime: -ʏml̩

Bedeutungen:

für [1] bis [3]: nur für männliche Personen
[1] ursprünglich: Bauer, Bauernjunge; großer, kräftiger, oft ungebildeter, unhöflicher Mann vom Lande
[2] umgangssprachlich, abwertend, negativ besetzt: Junge oder Mann mit schlechten, groben Manieren, unangebrachtem, negativ auffälligem Benehmen
[3] vertraulich, familiär, positiv besetzt: Schlingel
[4] vulgär für: Penis
[5] Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag

Herkunft:

von lummen, lummeln „schlaff, welk sein, herabhängen“, bekannt seit dem 16. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Baubudenrülps, Baubudenfläz, Bauer, Bauernflegel, Bauernjunge
[2] Bengel, Flaps, Fatzke, Fläz, Flegel, Frechdachs, Gassenjunge, Grobian, Klotz, Lackaffe, Lackel, Laffe, Pachulke, Prolet, Proll, Rabauke, Raubein, Rotzbengel, Rotzlöffel, Rowdy, Rülps, Rüpel, Runks, Schnösel, Schweinepriester, Schweinetreiber, Stoffel
[3] Frechdachs
[4] Pullermann

Gegenwörter:

[1, 2] Gentleman

Unterbegriffe:

[1, 2] Bauernlümmel, Dorflümmel, Straßenlümmel
[3] Lauselümmel

Beispiele:

[1, 2] Aus diesem Lümmel wird nie etwas Richtiges.
[2] „Es sprach sich jedoch herum, daß der Lümmel auf Laxnes die Linie nach Thingvellir unterbrach, weil er zu faul war zu antworten.“[2]
[2] „Ich gehe mit raschen Schritten zum Etoile, bis ich niemanden sehe, und frage den Lümmel, was er von mir will und was ihn veranlaßt, mich zu überfallen.“[3]
[2] „An der Umzäunung rissen ein paar Lümmel blöde Witze.“[4]
[3] Du bist mir vielleicht ein Lümmel, aber geh nachher rüber und entschuldige dich!
[4] Sein Hosenstall war offen und man konnte beinahe seinen Lümmel sehen.
[5] Lümmel nennt sich die Verbindung zwischen Baum und Mast, bestehend aus dem Lümmelbeschlag am Baum und dem Lümmellager am Mast.[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] der Lümmel!, dieser Lümmel!, so ein Lümmel!, du Lümmel!, blöder Lümmel, langer Lümmel, dummer Lümmel
[3] kleiner Lümmel

Wortbildungen:

[4] Lümmeltüte

Übersetzungen

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[1, 4, 5] Wikipedia-Artikel „Lümmel
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lümmel
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLümmel
[5] Wikipedia-Artikel „Lümmelbeschlag
[5] Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft - Handbuch für den Yachtsport. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9, Seite 35.

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lümmel
  2. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 168. Isländisches Original 1975
  3. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 253.
  4. Evelyn Waugh: Aber das Fleisch ist schwach. Roman. Rowohlt, Reinbek 1959 (übersetzt von Hermen von Kleeborn), Seite 93. Englisches Original 1930.
  5. Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft - Handbuch für den Yachtsport. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9, Seite 35.
  6. Englischer Wikipedia-Artikel „Gooseneck

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kümmel
Anagramme: lümmle