Grille
Grille (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | die Grille | die Grillen |
Genitiv | der Grille | der Grillen |
Dativ | der Grille | den Grillen |
Akkusativ | die Grille | die Grillen |
Worttrennung:
- Gril·le, Plural: Gril·len
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Entomologie: durch zirpende Laute auffallendes Insekt (Familie Gryllidae)
- [2] veraltete Bedeutung: vom Sprecher als unvernünftig, „dumm“ angesehene Idee; im Plural: sonderbare, trübe Gedanken
Herkunft:
- [1] mittelhochdeutsch grille → gmh, althochdeutsch grillo → goh, belegt seit dem 10. Jahrhundert; Kluge hält Entlehnung aus dem Lateinischen nicht für sicher, da das gleichbedeutende lateinische gryllus → la nur sehr spät belegt ist[1]
- [2] übertragene Bedeutung zu [1], seit dem 16. Jahrhundert[2]
Synonyme:
- [1] wissenschaftlich: Gryllidae
- [2] Marotte, Tick, Laune, Skurrilität
Oberbegriffe:
- [1] Heuschrecke, Langfühlerschrecke, -schrecke, Insekt
- [2] Einfall, Idee
Unterbegriffe:
- [1] Ameisengrille, Feldgrille, Hausgrille, Heimchen (Hausgrille, Acheta domesticus), Maulwurfsgrille
Beispiele:
- [1] „Die Grille ist eine Kakerlake mit der Seele einer Nachtigall.“[3]
- [1] Hörst du die Grillen?
- [1] „Die Frösche und Grillen rings um die Ufer des Teichs hatten zu rufen begonnen.“[4]
- [1] „In unserem von einem Holzzaun begrenzten Garten spielten Milena und ich Fangen oder suchten nach den Grillen, die immer zu zirpen aufhörten, wenn wir ihnen nahe kamen.“[5]
- [2] Das ist mal wieder eine seiner Grillen.
- [2] „Die sonderbare Grille schien ihn weniger zu überraschen, als ich im geheimen befürchtet hatte; er ging vielmehr sorgfältig darauf ein und brachte dabei gewiß nicht minder wunderliche Dinge vor.“[6]
- [2] „Über diese Grabbeigabe ist in der Literatur zu Kant, soweit mir bekannt, gar nicht gerätselt worden, sie wurde offensichtlich stillschweigend als Grille und Verschrobenheit des alten Kant abgetan.“[7]
Redewendungen:
- [2] Grillen fangen
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Grillen zirpen
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] Entomologie: durch zirpende Laute auffallendes Insekt (Familie Gryllidae)
[2] ?
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- [1] Wikipedia-Artikel „Grille“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Grille“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Grille“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Grille“
- [1, 2] The Free Dictionary „Grille“
- [1, 2] Duden online „Grille“
- [1] Wiktionary-Verzeichnis Tiere
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Grille“, Seite 373.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Stichwort Grille.
- ↑ spruch-archiv.com
- ↑ Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: MacAfee county, übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 312 (englische Originalausgabe 1970)
- ↑ Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin. Roman. 1. Auflage. DuMont, Köln 2023, ISBN 978-3-8321- 6638-0 , Seite 85.
- ↑ Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 83 . Erstausgabe 1936.
- ↑ Klaas Huizing: Das Ding an sich. Eine unerhörte Begebenheit aus dem Leben Immanuel Kants. Albrecht Knaus, München 1998, ISBN 3-8135-0084-5, Seite 16.