träufeln (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich träufle
träufele
du träufelst
er, sie, es träufelt
Präteritum ich träufelte
Konjunktiv II ich träufelte
Imperativ Singular träufle!
träufele!
Plural träufelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geträufelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:träufeln
 
[1] sich Tropfen ins Auge träufeln
 
[1] die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung auf ein Stück Zucker träufeln

Worttrennung:

träu·feln, Präteritum: träu·fel·te, Partizip II: ge·träu·felt

Aussprache:

IPA: [ˈtʁɔɪ̯fl̩n]
Hörbeispiele:   träufeln (Info)
Reime: -ɔɪ̯fl̩n

Bedeutungen:

[1] transitiv: eine Flüssigkeit in kleinen Tropfen aus etwas (beispielweise einer Pipette, einer Phiole) herauslaufen lassen
[2] figurativ: jemandem etwas einflüstern, jemanden auf subtile Weise überzeugen

Synonyme:

[1] tröpfeln

Sinnverwandte Wörter:

[1] perlen, triefen
[2] jemandem einen Floh ins Ohr setzen

Gegenwörter:

[1] gießen, schütten, strömen, überschwemmen

Oberbegriffe:

[1] tropfen

Unterbegriffe:

[1] beträufeln, einträufeln

Beispiele:

[1] „Dreimal täglich fünf Tropfen dieses Medikaments in die Ohren träufeln und ihr Kleiner ist in einer Woche wieder gesund.“
[1] Bei der Taufe wird ein bisschen lauwarmes Wasser über den Kopf des Täuflings geträufelt.
[1] Solche Bilder schockieren: in Schraubstöcke festgezurrte Katzen oder Kaninchen, denen Flüssigkeiten in die Augen geträufelt wird.[1]
[1] Weil die Rosen aus Holland nicht richtig duften, hat er aus der Türkei immer Rosenduft mitgebracht und auf die Blumen geträufelt.[2]
[1] Kameruns Regenwald ist ein ungemütlicher Ort. Wasser träufelt von Farnen und Flechten, kaum ein Lichtstrahl dringt durchs Tropengrün.[3]
[1] Aus dem selbst angebauten Brokkoli macht Galloway eine Suppe. Anstatt sie mit Sahne cremig zu rühren, träufelt die Neuseeländerin eine frische Sauce aus Tahini (Sesampaste) und Zitrone darüber.[4]
[2] Herr Weckherlin hatte einen dummen Witz gemacht, und Labude war daran gestorben. Es war nur scheinbar ein Selbstmord gewesen. […] Er [Weckherlin] hatte ihm vergiftete Worte ins Ohr geträufelt, wie Arsenik ins Trinkglas.[5][6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in die Augen träufeln, auf einen Löffel träufeln, in den Mund träufeln, in die Nase träufeln, in die Ohren träufeln, auf eine Wunde träufeln, unter die Zunge träufeln
[1] ein Arznei träufeln, Wasser träufeln, Zitronensaft (auf Austern, Fisch, Kaviar) träufeln, Öl träufeln
[1] darüber träufeln, langsam träufeln, täglich träufeln

Wortbildungen:

[1] Geträufel

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „träufeln
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „träufeln
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalträufeln
[1] wissen.de „träufeln
[1] Duden online „träufeln
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „träufeln
[1] dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „träufeln

Quellen:

  1. Judith Hartl: Medizin - Diese Methoden könnten Tierversuche ersetzen. Tierversuche sind oft grausam, aber wir brauchen sie. Leider. Auch Wissenschaftler würden sie gerne ersetzen oder reduzieren. Welche alternativen Verfahren es aktuell gibt und woran geforscht wird, lesen Sie hier. In: Deutsche Welle. 6. Mai 2015 (URL, abgerufen am 12. März 2016).
  2. C. Akyol, W. Schmidt: Opferangehörige über die NSU-Morde - „Es waren eben nur Türken“. Vor einem Jahr flog die Terrorzelle NSU auf. Fadime Simsek, Nichte des ersten Opfers, über das Leben nach dem Mord und ihr verlorenes Vertrauen in die Behörden. In: taz.de. 1. November 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 12. März 2016).
  3. Cosima Schmitt: Klimahaus: Donnerwetter!. In Bremerhaven eröffnet das Klimahaus, die Hauptattraktion der »Havenwelten«. Es schickt den Besucher von der Antarktis bis in die Wüste. In: Zeit Online. 25. Juni 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. März 2016).
  4. Inga Krieger: Sonntagsessen - Ein Kessel Buntes. Wie man von und mit der Natur lebt, erzählt das Foodblog "My Darling Lemon Thyme". Mit Gemüse aus dem eigenen Garten kreiert Emma Galloway glutenfreie Gerichte. In: Zeit Online. 16. November 2014, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. März 2016).
  5. Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde. 1. Auflage. Atrium Verlag AG, Zürich 2013, ISBN 978-3-85535-391-0, Seite 199
  6. Erich Kästner: Fabian - Die Geschichte eines Moralisten. Ullstein GmbH (Lizenzausgabe des Verlags Kiepenheuer & Witsch, Köln und Berlin), Frankfurt/M - Berlin 1967, Seite 160