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Rhinozeros

Rhinozeros (Deutsch)

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Substantiv, n

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Singular Plural
Nominativ das Rhinozeros die Rhinozerosse
Genitiv des Rhinozeros
des Rhinozerosses 		der Rhinozerosse
Dativ dem Rhinozeros
dem Rhinozerosse 		den Rhinozerossen
Akkusativ das Rhinozeros die Rhinozerosse
 
[1] zwei weiße Rhinozerosse (Ceratotherium simum) im Waterberg-Plateau-Park im Nordosten Namibias;
Aufnahme von Benutzer Ikiwaner am 23. September 2009
 
[1] indisches Rhinozeros (Rhinoceros unicornis) am Narayani, Nepal;
Aufnahme von Charles J Sharp am 21. November 2019

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Rhinoceros

Nebenformen:

veraltet: Rhinozer

Worttrennung:

Rhi·no·ze·ros, Plural: Rhi·no·ze·ros·se

Aussprache:

IPA: [ʁiˈnoːt͡səʁɔs]
Hörbeispiele:   Rhinozeros (Info)

Bedeutungen:

[1] Zoologie: (in Afrika und Südostasien beheimatetes) großes Säugetier mit einem oder zwei Hörnern auf dem Nasenbein, einer dicken (je nach Art grauen bis bräunlichen), wenig behaarten Haut und dreizehigen Extremitäten (Rhinocerotidae)
[2] salopp abwertend, mitunter als Schimpfwort: dumme, einfältige, ungeschickte Person

Herkunft:

Die Tierbezeichnung wurde bereits im Mittelalter aus dem gleichbedeutend lateinischen rhīnocerōs → la ins Mittelhochdeutsche in der Form rinōceros → gmh entlehnt.[1] Das lateinische Wort entstammt seinerseits altgriechischem ῥινόκερως (rhinokerōs☆) → grc, einer Bildung (Zusammensetzung) aus ῥίς (rhis☆) → grc (Genitiv: ῥινός (rhinos☆) → grc) f ‚Nase‘[1][2] und -κερως (-kerōs☆) → grc (aus *-κερα(σ)ος), der für Possessivkomposita charakteristischen Kompositionsform von κέρας (keras☆) → grc ‚Horn‘[1][2].[3]
Vom 16. bis 19. Jahrhundert kam das Wort auch oft ohne die griechisch-lateinische Endung in der Form Rhinozer vor.[3]
Die zweite Bedeutung entstand unter Anlehnung an Ross.[4]

Synonyme:

[1] Nashorn
[2] Dummkopf, Esel, Hornochse, Idiot, Kamel, Riesenross, Rindvieh, Tölpel, Trottel

Oberbegriffe:

[1] Tier, Säugetier
[1] Dickhäuter, Huftier, Unpaarhufer
[2] Mensch, Person

Unterbegriffe:

[1] rezente Arten: Breitmaulnashorn/Weißes Nashorn (Ceratotherium simum), Javanashorn/Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus), Panzernashorn/Indisches Panzernashorn/Indisches Nashorn (Rhinoceros unicornis), Spitzmaulnashorn/Schwarzes Nashorn (Diceros bicornis), Sumatranashorn/Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis)
[1] extinkte Arten unter anderem: Steppennashorn (Stephanorhinus hemitoechus), Waldnashorn/Mercknashorn/Merck’sches Nashorn (Stephanorhinus kirchbergensis), Wollnashorn/Wollhaarnashorn/Fellnashorn (Coelodonta antiquitatis)

Beispiele:

[1] „Das Rhinozeros ist halbblind, verfehlt daher sein Ziel, wenn es im Galopp attakiert, doch zertrampelt dabei die Felder.“[5]
[1] bildlich: „[…] In Paris macht man einen Mann unmöglich, indem man von ihm sagt: ‚Er hat ein gutes Herz‘, denn das heißt soviel wie: ‚Der arme Kerl ist dumm wie ein Rhinozeros.‘ […]“[6]
[1] „Groß wie ein Elefant, dabei über und über mit Schalen bedeckt: Was kann das für ein Fabeltier sein? 1515 war in Lissabon ein indisches Rhinozeros an Land gegangen.“[7]
[1] „Dann erst fand der offizielle Einzug in Rom statt, mit allen Schätzen, die man gehortet hatte und nun der Christenheit offenbarte, begleitet von Trompeten und Pauken, in mit Gold und Juwelen besetzten Prunkgewändern – angeführt von einem Tigerpaar, dem Geschenk des Sultans von Ormuz; einem jener sagenumwobenen indischen Einhörner, dem Rhinozeros; und als unbestritten größte Attraktion einem nicht minder legendären Fabelwesen: dem Rüsseltier, das auf einer überaus reich verzierten Schabracke einen Globus auf dem Rücken trug.“[8]
[1] „Denn nirgendwo auf der Welt wird so schnell gerodet wie in den Wäldern der Rhinozerosse auf Borneo und Sumatra.“[9]
[2] Ich Rhinozeros hab doch tatsächlich geglaubt, meine Frau wär beim Kegeln!
[2] „Und wenn das erſte beſte Rhinoceros ſich haͤtte Muͤhe geben wollen, ſo haͤtte es über ſein Wesen richtiger geurteilt, als Buffon.“[10]
[2] „Er fängt an: Süßer Schelm! Dann fragt er sich, ob das eine passende Anrede sei, und probiert weiter Liebes Kamel, Stachelschwein, Rhinozeros, und findet Schelm im Augenblick doch passender.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] afrikanisches, indisches Rhinozeros; schwarzes, weißes Rhinozeros

Wortbildungen:

Rhinozeroshorn

Übersetzungen

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 [1] Säugetier
 [2] Dummkopf, Trottel
[1] Wikipedia-Artikel „Rhinozeros“
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rhinozeros“
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Rhinozeros“
[1, 2] The Free Dictionary „Rhinozeros“
[1, 2] Duden online „Rhinozeros“
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Rhinozeros“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Rhinozeros“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Rhinozeros“
[1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Rhinozeros“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Rhinozeros“
[1, 2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 820.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 1184.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 1485.

Quellen:

  1. ↑ 1,0 1,1 1,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 697.
  2. ↑ 2,0 2,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 764.
  3. ↑ 3,0 3,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Rhinozeros“
  4. ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Rhinozeros«, Seite 1485.
    Duden online „Rhinozeros“
  5. ↑ Karl Bleibtreu: Bismarck. Ein Weltroman in vier Bänden. 3. Auflage. [16. – 25. Tausend] Band 4, Verlag der Literaturwerke „Minerva“, [1926] (Zitiert nach Projekt Gutenberg-DE, abgerufen am 12. November 2009).
  6. ↑ Honoré de Balzac: Eugénie Grandet. 1. Auflage. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 1997 (Insel-Taschenbuch ; 2122) (übersetzt von Hedwig Lachmann), ISBN 3-458-33822-5 (Zitiert nach Projekt Gutenberg-DE; französische Originalausgabe 1834, abgerufen am 11. Dezember 2009).
  7. ↑ Rhinozeros Als Nürnberger Bestseller. In: Zeit Online. Nummer 25, 17. Juni 1999, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 11. Dezember 2009).
  8. ↑ Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde. Roman. Hanser Verlag, München/Wien 2003, ISBN 978-3-446-20355-6, Seite 122.
  9. ↑ Michael Miersch: Der globale Siegeszug der Ölpalme ist verheerend. In: Welt Online. 10. Dezember 2009, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 11. Dezember 2009).
  10. ↑ Louise d’Épinay: Frau von Epinay an Galiani. [6. November 1770]. In: Die Briefe des Abbé Galiani. Mit Einleitung und Anmerkungen von Wilhelm Weigand. Erſter Band, Verlag von Georg Muͤller, Muͤnchen/Leipzig 1907 (übersetzt von Heinrich Conrad aus dem Franzoͤſiſchen), Seite 184 (Zitiert nach Internet Archive).
  11. ↑ Martin Walser: Die Verteidigung der Kindheit. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-40380-X, Seite 21.
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