Dämon (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Dämon die Dämonen
Genitiv des Dämons der Dämonen
Dativ dem Dämon den Dämonen
Akkusativ den Dämon die Dämonen
 
[1, 2] Engel und Dämon mit Tamaras Seele von Michail Alexandrowitsch Wrubel, 1891
 
[1, 2] Fliegender Dämon von Michail Alexandrowitsch Wrubel, 1899
 
[1, 2] Dämon von Michail Alexandrowitsch Wrubel, 1890

Worttrennung:

Dä·mon, Plural: Dä·mo·nen

Aussprache:

IPA: [ˈdɛːmɔn]
Hörbeispiele:   Dämon (Info)

Bedeutungen:

[1] Glaube: Angst machende Macht, böser Geist mit übermenschlichen Kräften
[2] übertragen: innere Triebkraft, die eine Person negativ beeinflusst, kann beispielsweise dazu führen, dass die Person impulsiv oder destruktiv handelt
[3] Informatik: Programm, das im Hintergrund abläuft und bestimmte Dienste zur Verfügung stellt

Herkunft:

im 15. Jahrhundert entlehnt von dem lateinischen daemōn → la, das auf griechisch δαίμων (daimōn→ grc zurückgeht; zunächst Bezeichnung für das „Wirken eines Gottes“, „der nicht genannt werden kann oder soll; dann alle Formen des Göttlichen“, später „im Christentum in Richtung auf »Teufel« abgewandelt“ und „in die Volkssprachen übernommen“[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Aither, Anzû, Abgal, Apkallu, Apophis, Alb, Alp, Antichrist, Beelzebub, Caligo, Chimäre, Hypnos, Demiurg, Dibbuk, Dschinn, Engel, Erebos, Geist, Geistwesen, Gottheit, Luzifer, Mephistopheles, Mahr, Marduk, Nachtmahr, Ninurta, Nyx, Quetzalcoatl, Re, Satan, Tenebrae, Thanatos, Tiamat, Tezcatlipoca, Urchaos
[3] Hintergrundprogramm

Gegenwörter:

[1] Engel

Unterbegriffe:

[1] Inkubus, Naturdämon, Sukkubus
[3] Inetd, Line Printer, NTP, SSH, syslog, systemd

Beispiele:

[1] Damals glaubte man wirklich, das Kind sei von einem Dämon besessen.
[1] Der Dämon verkörpert alles Böse, das wir uns nur vorstellen können.
[1] „Er hatte befürchtet, den Abend allein verbringen zu müssen, doch irgendein Dämon behütete ihn.“[2]
[1] „Dieser Dämon hielt in der einen Hand ein Buch und in der anderen eine große Gabel.“[3]
[1] „In einem Gespräch, das der uralte Mentor einmal mit Robert führte, redete er von den erdbewegenden Kräften der Dämonen.“[4]
[1] „Um nämlich morgens am östlichen Horizont zu erscheinen, musste die Sonne in ihrer nächtlichen Fahrt durch die Unterwelt den Gefahren der Finsternis widerstehen und die feindlichen Dämonen der Nacht besiegen.“[5]
[1] Man hat viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte hindurch versucht, Dämonen mittels Exorzismus zu vertreiben.
[2]
[3] Das NTP (Network Time Protocol) ist in UNIX-artigen Betriebssystemen in Form des Hintergrundprozesses (daemon) ntpd (ntp-Dämon) implementiert, der sowohl das lokale System justieren als auch als Server die Uhrzeit für andere Systeme bereitstellen kann.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Dämon austreiben, von einem Dämon besessen sein
[3] einen Dämon starten, verwalten, beenden

Wortbildungen:

Adjektive: dämonenhaft, dämonisch
Substantive: Dämonarch, Dämonenblüte, Dämonenlehre, Dämonenspiel, Dämonie, Dämonin, Dämonisierung, Dämonismus, Dämonium, Dämonolatrie, Dämonologie, Dämonopathie
Verb: dämonisieren

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Dämon
[3] Wikipedia-Artikel „Daemon
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dämon
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Dämon
[1–3] Duden online „Dämon
[1, 2] The Free Dictionary „Dämon
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Dämon
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDämon

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Dämon“, Seite 179.
  2. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 139. Englisches Original 1991.
  3. Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 129. Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847).
  4. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 141. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  5. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 207. Französisches Original 1994.