Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Demiurg der Demiurg die Demiurgen
Genitiv des Demiurgen des Demiurges
des Demiurgs
der Demiurgen
Dativ dem Demiurgen dem Demiurg
dem Demiurge
den Demiurgen
Akkusativ den Demiurgen den Demiurg die Demiurgen

Worttrennung:

De·mi·urg, Plural: De·mi·ur·gen

Aussprache:

IPA: [demiˈʊʁk]
Hörbeispiele:   Demiurg (Info)
Reime: -ʊʁk

Bedeutungen:

[1] Philosophie: Schöpfer der Welt, göttlicher Weltbaumeister bei Platon und in der Gnosis

Herkunft:

über lateinisch demiurgus → la, von altgriechisch δημιουργός (dēmiurgos→ grc ursprünglich „Baumeister, Handwerker“, in späterer Bedeutung „Künstler, Schöpfer“, abgeleitet vom Adjektiv δήμιος (dēmios→ grcöffentlich“ und dem Substantiv ἔργον (ergon→ grcWerk[1][2]

Synonyme:

[1] Weltschöpfer

Beispiele:

[1] So sprechen die antiken Philosophen Plato und Aristoteles vom „Demiurgen“ als Weltschöpfer beziehungsweise vom „ersten unbewegten Beweger“.[3]
[1] Sie spiegeln einen Grundgedanken jener synkretistischen Denkrichtung, die heute als "gnostisch" bezeichnet wird: dass die irdische Welt nicht Werk des wahren Gottes, sondern eines schlechten Demiurgen ist.[4]
[1] Gnostiker dagegen hatten die Antwort gefunden: Diese Welt ist des Teufels. Sonnenklar! Sie wurde von einer minderen Gottheit, dem Demiurgen, geschaffen; der wahre Gott hat mit der Schöpfung gar nichts zu tun.[5]
[1] Vorherrschend unter den Offenbarungs-Philosophen war die Ansicht, daß die Materie – das Körperliche – die Quelle alles Bösen und daß die Welt nicht durch den höchsten Gott, sondern durch ein ihm untergeordnetes, unvollkommeneres Wesen – Demiurg (Werkmeister) – geschaffen sei.[6]
[1] Kleinmüthige, die hört' ich klagen: / »Bald stürzt in Trümmer Christi Burg!« / Und Gnostiker, die hört' ich sagen: / »Seht! Rom beherrscht der Demiurg!«[7]

Wortbildungen:

Adjektiv: demiurgisch

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Demiurg
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Demiurg
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDemiurg
[1] The Free Dictionary „Demiurg

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 310
  2. Hermann Menge, Karl-Heinz Schäfer, Bernhard Zimmermann: Langenscheidt, Taschenwörterbuch Altgriechisch. Neubearbeitung. 13. Auflage. Langenscheidt, Berlin und München 2008, ISBN 978-3-468-11032-0, Seiten 111, 811
  3. Norbert Leser: Über den Wassern. In: DiePresse.com. 6. November 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 17. August 2012).
  4. Anne-Catherine Simon: Seth, genannt Christus. In: DiePresse.com. 10. Juni 2006, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 17. August 2012).
  5. Hannes Stein: Warum Tom Cruise glaubt, dass er die Welt rettet. In: Welt Online. 22. Januar 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 17. August 2012).
  6. Otto von Corvin → WP: Pfaffenspiegel. In: Projekt Gutenberg-DE. Kap. V, Sodom und Gomorrha (URL).
  7. Nikolaus Lenau → WP: Savonarola. In: Projekt Gutenberg-DE. (alte Schreibweise im Zitat: ‚Kleinmüthige‘, URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: demiurgisch