Aschkenasi
Aschkenasi (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Aschkenasi | die Aschkenasim |
Genitiv | des Aschkenasi | der Aschkenasim |
Dativ | dem Aschkenasi | den Aschkenasim |
Akkusativ | den Aschkenasi | die Aschkenasim |
Anmerkung:
- Das Wort wird „meist im Plural […] verwendet“[1].
Nebenformen:
Worttrennung:
- Asch·ke·na·si, Plural: Asch·ke·na·sim
Aussprache:
- IPA: [ˌaʃkeˈnaːzi]
- Hörbeispiele: Aschkenasi (Info)
- Reime: -aːzi
Bedeutungen:
- [1] Judentum: Angehöriger oder Nachkomme der Gruppe nord-, mittel- und osteuropäischer Juden mit eigener Tradition, Kultur und Sprache, dem Jiddischen
Herkunft:
- Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung über das jiddische[6] אַשכּנזי (YIVO: ashkenazi) → yi ‚1. German; follower of the German rite[7]; 2. One of the Jews of central and northern Europe and their descendants, as opposed to the Sephardim[8]‘[7][8] aus dem hebräischen[9][10][1] אַשְׁכְּנַזִּי / אַשְׁכֲּנָזִי (CHA: aškenazī / aškanāzī) → he [11][12], einer Ableitung zu אַשְׁכֲּנַז / אַשְׁכֲּנַ֥ז (CHA: aškanaz) → he [13], dem Namen eines im Alten Testament erwähnten Volkes[9][10][1] (Gentilizium), der auf Aschkenas[1][14][15] (vergleiche Genesis 10,3 BHS, Genesis 10,3 LUT[9][10]), einem Urenkel Noahs[1][14][15], zurückgeht[1]. Das Volk wird als „ein nördliches Volk“[13] und insbesondere als Volk der „Skythen“[13] gedeutet. In der rabbinischen Literatur wurde אַשְׁכֲּנַז / אַשְׁכֲּנַ֥ז (CHA: aškanaz) → he als Bezeichnung für Deutschland eingeführt.[16]
Synonyme:
- [1] aschkenasischer Jude
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] Jude
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] „Die orientalischen Juden (Einwanderer aus Asien und Afrika), die immerhin etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, stellten nie mehr als 20 Prozent der Kibbuzniks, es waren vor allem die Aschkenasim (Juden aus Europa und Amerika), die sich von den Kibbuzim angezogen fühlten.“[17]
- [1] „Die ‚Rechten‘ haben den ‚aschkenasischen‘ Oslo-Vertrag verworfen, ein religiös-rechter Fanatiker hat Yitzhak Rabin, ein Aschkenasi par excellence, in einer ‚linken‘ Massenkundgebung ermordet.“[18]
- [1] „Diese biografischen Stationen im Leben des Autors sind wichtig, um den Skandal nachvollziehen zu können, der am Anfang der literarischen Karriere des Aschkenasi David Grossman stand.“[19]
- [1] „Derrida und Roudinesco erzählen, wie sie durch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Religionen geprägt wurden: Roudinesco von ihrem Vater, einem aus Rumänien immigrierten Aschkenasi, der das Kainsmal des verbitterten jüdischen Selbsthasses nicht überwand, schliesslich die Tochter taufen liess, um sie in der ‚wahren katholischen Religion‘ zu erziehen; Derrida von seinem ‚gedemütigten Vater‘, einem jüdischen Handelsvertreter in der französischen Kolonialstadt Algier, ebenso von den Gefahren eines von oben dekretierten Antisemitismus.“[20]
- [1] „Zwischen 1880 und 1939 lassen sich rund 110 000 Aschkenasim in Frankreich nieder, viele von ihnen im Marais.“[21]
- [1] „Der Grund für die Verzweiflung der irakischen Juden waren weniger die Lebensbedingungen als die Verunglimpfung ihrer Kultur in einem Israel, in dem die Aschkenasim aus Osteuropa dominierten.“[22]
- [1] „Im östlichen Europa, wohin im Hoch- und Spätmittelalter die meisten Aschkenasim auswanderten, waren dies vor allem slawische Sprachen, nicht zuletzt Polnisch.“[23]
Wortbildungen:
- [1] aschkenasisch
Übersetzungen
Bearbeiten [1] ?
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- [1] Wikipedia-Artikel „Aschkenasim“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Aschkenasim“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Aschkenasim“
- [1] Duden online „Aschkenasi“
- [1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Aschkenasim“ auf wissen.de
- [1] wissen.de – Lexikon „Aschkenasim“
- [1] Sigmund Feist, Heinrich Loewe: Aschkĕnas, Aschkĕnasim. In: Georg Herlitz, Dr. Bruno Kirschner et al. (Herausgeber): Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Band Ⅰ: A—C, Jüdischer Verlag, Berlin 1927, URN:nbn:de:hebis:30-180015078013, Spalte 496–498 (Digitalisat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main) .
- [1] Werner Weinberg; Walter Röll (Herausgeber): Lexikon zum religiösen Wortschatz und Brauchtum der deutschen Juden. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1994, ISBN 3-7728-1621-5, Seite 51 .
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 1. Band A–Bedi, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04743-7, DNB 96540756X , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 300.
- [1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 81.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 179.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 145.
- [1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »Aschkenasim«.
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Duden online „Aschkenasi“
- ↑ 2,0 2,1 Hans Peter Althaus (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. 3., durchgesehne Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9 , Stichwort »Aschkenas, Aschkenes«, Seite 43.
- ↑ 3,0 3,1 Hans Peter Althaus (Herausgeber): Deutsche Wörter jiddischer Herkunft. Ein Lexikon. 1. Auflage. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-59217-1 , Stichwort »Aschkenas, Aschkenes«, ‹ohne Seitenangabe› (E-Book).
- ↑ Elsässisches Wörterbuch „Aschkenes“
- ↑ Heidi Stern: Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000 (Lexicographica: Series Maior ; 102, ISSN 0175-9264), ISBN 978-3-484-39102-4, DNB 959920579 , Stichwort »Aschkenes«, Seite 57.
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 145.
- ↑ 7,0 7,1 Alexander Harkavy: Yiddish-English Dictionary. With a treatise on Yiddish reading, orthography, and dialectal variations. 6., verbesserte und ergänzte Auflage. Hebrew Publishing Company, New York 1910 (Digitalisat) , Stichwort »אשכנזי«, Seite 76.
- ↑ 8,0 8,1 Uriel Weinreich: מאָדערן ענגליש-ייִדיש ייִדיש-ענגליש װערטערבוך. Modern English-Yiddish Yiddish-English Dictionary. New paperback edition, Schocken Books, New York 1987, ISBN 0-8052-0575-6 (Lizenzausgabe des YIVO Institute for Jewish Research, New York 1968) , Stichwort »אַשכּנזי«, Seite 715.
- ↑ 9,0 9,1 9,2 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 1. Band A–Bedi, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04743-7, DNB 96540756X , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 300.
- ↑ 10,0 10,1 10,2 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 179.
- ↑ Jaacov Lavy: Langenscheidts Handwörterbuch Hebräisch-Deutsch. 1. Auflage. Langenscheidt, Berlin, München, Wien, Zürich 1975, ISBN 3-468-04160-8, DNB 800593030 , Stichwort »אַשְׁכֲּנָזִי«, Seite 59.
- ↑ Hebrew-English Dictionary „Ashkenazi“
- ↑ 13,0 13,1 13,2 Walter Baumgartner; begründet von Ludwig Koehler, Walter Baumgartner; neu bearbeitet unter Mitarbeit von Benedikt Hartmann, E. Y. Kutscher: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage. 1. Band, 1. Lieferung, Brill, Leiden 1967, Seite 92 .
- ↑ 14,0 14,1 Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0 , Stichwort »Aschkenasim«, Seite 81.
- ↑ 15,0 15,1 Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »Aschkenasim«.
- ↑ Emanuel Bin Gorion, Alfred Loeven, Otto Neuburger, Johann F. Oppenheimer (Herausgeber): Philo-Lexikon. Handbuch des jüdischen Wissens. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-633-54053-9, Seite 51 (Unveränderter Nachdruck der 3. vermehrten und verbesserten Auflage, Philo-Verlag, Berlin, 1936) .
- ↑ Amnon Kapeliuk: Der Niedergang der Kibbuzim. ABSCHIED VON EINEM MYTHOS. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 4693, 11. August 1995 (übersetzt von Edgar Peinelt), ISSN 1434-2561, Seite 8 (URL, abgerufen am 3. Oktober 2009) .
- ↑ Uri Avnery: Eine gefährliche Kluft spaltet die Gesellschaft, die nicht weiß, wohin es sie in den kommenden Jahren verschlagen wird. In: Frankfurter Rundschau. 29. April 1998, ISSN 0940-6980, Seite 6 .
- ↑ In den Tabuzonen und Sperrbezirken. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 5, 17. März 1999, Seite 61 .
- ↑ Doppelt gebunden: Jacques Derrida im Gespräch mit Elisabeth Roudinesco. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. April 2002, ISSN 0376-6829, Seite 64 .
- ↑ Marc Zitzmann: Leben und Überleben im Pletzl. Geschichte und Gegenwart der Juden um die Rue des Rosiers. In: NZZOnline. 7. Juli 2005, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 3. Oktober 2009) .
- ↑ Adam Shatz: Das babylonische Paradies. Die irakischen Juden: ein unbekanntes Kapitel aus dem 20. Jahrhundert. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 8852, 3. April 2009 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 3. Oktober 2009) .
- ↑ Roland Gruschka: Westjiddisch an Rhein und Main und im übrigen Europa. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 15-40, Zitat Seite 16 f.
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