aschkenasisch (Deutsch) Bearbeiten

Adjektiv Bearbeiten

Positiv Komparativ Superlativ
aschkenasisch
Alle weiteren Formen: Flexion:aschkenasisch

Worttrennung:

asch·ke·na·sisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [aʃkeˈnaːzɪʃ]
Hörbeispiele:   aschkenasisch (Info)
Reime: -aːzɪʃ

Bedeutungen:

[1] Judentum: sich auf die Aschkenasim beziehend, ihnen zugehörig

Herkunft:

Ableitung des Adjektivs zum Wortstamm von Aschkenasim mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch[1]

Gegenwörter:

[1] äthiopisch, jemenitisch, misrachisch/orientalisch, sephardisch

Beispiele:

[1] Bekannte aschkenasische Juden waren beispielsweise Albert Einstein, Franz Kafka, Gustav Mahler, Heinrich Heine, Sigmund Freud, Theodor Herzl.
[1] „Dies zeigt eine jüngere Studie über die Haplogruppe K, die bei den aschkenasischen Juden und den übrigen Europäern gleich häufig ist. Die mögliche aschkenasische Besonderheit liegt also nicht einfach in dieser Haplogruppe. Bei vollständiger Auswertung der mtDNA-Sequenzen, die ausführlichere genetische Informationen( )liefert,(6) lassen sich durch feinere Aufspaltung des Mutationsbaums vier mütterliche Linien erkennen, die ausschließlich bei aschkenasischen Juden auftreten - allerdings nur bei einem knappen Drittel von ihnen.“[2]
[1] „Die mitgebrachte religiöse Tradition aus der ehemaligen Sowjetunion ist zu 90 Prozent aschkenasisch geprägt. So erleichterte Vladimir Oks das von den Großeltern gelernte Jiddisch, sich in die deutsche Sprache einzufinden. Es gibt daneben aber ebenfalls orientalisch-jüdische Traditionen aus dem Kaukasus, die sich ganz anders gestalten als die aschkenasische.[3]
[1] „Generationen aschkenasischer Juden erwarben für den Umgang mit Nicht-Juden durchaus weitgehende, aber nicht notwendig umfassende Kenntnisse dieser Sprachen, blieben aber untereinander beim Gebrauch des Jiddischen.“[4]
[1] „Mündlich dürfte eine Verständigung zwischen aschkenasischen und sephardischen Juden schon im späten Mittelalter schwierig geworden sein…“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] aschkenasisches Judentum, aschkenasischer Ritus

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 146
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalaschkenasisch

Quellen:

  1. Zugrunde liegt Aschkenas: „Das mittelalterliche Deutschland nannten die Juden Aschkenas (hebr. Aschkenás, jidd. Áschkenas).“ Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 32.
  2. deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Projekt Stammbaum, 13.06.2008
  3. Online-Ausgabe der Jüdische Zeitung, Wunder und Bereicherung - Jüdisches Leben in Brandenburg heute, Juni 2008
  4. Roland Gruschka: Westjiddisch an Rhein und Main und im übrigen Europa. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 15-40, Zitat Seite 17.
  5. Salcia Landmann: Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache. Ullstein, Frankfurt/Main, Berlin 1988, ISBN 3-548-35240-5, Seite 78.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Chakassischen