ratschen
ratschen (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | ratsche | ||
du | ratschst ratscht | |||
er, sie, es | ratscht | |||
Präteritum | ich | ratschte | ||
Konjunktiv II | ich | ratschte | ||
Imperativ | Singular | ratsche! | ||
Plural | ratscht! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geratscht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:ratschen
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Anmerkung zur Konjugation:
- Die konjugierte Form „du ratscht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist (siehe auch den Eintrag „ratschen“, Seite 522 in der Referenz ÖBV[1]). Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.
Worttrennung:
- rat·schen, Präteritum: ratsch·te, Partizip II: ge·ratscht
Aussprache:
- IPA: [ˈʁaːt͡ʃn̩]
- Hörbeispiele: ratschen (Info), ratschen (Österreich) (Info)
- Reime: -aːt͡ʃn̩
Bedeutungen:
- [1] sich ungezwungen unterhalten
- [2] süddeutsch, österreichisch: viel (und häufig) zu viel erzählen, übel nachreden
- [3] Lärm erzeugen mit Hilfe eines Holzinstruments, genannt Ratsche
Herkunft:
- Erbwort von mittelhochdeutsch retschen → gmh[2]
Synonyme:
- [1, 2] reden, quasseln, quatschen, schwatzen
- [1] unterhalten
- [2] labern, plaudern, tratschen; schweizerisch: rätschen
- [3] garren, kläpstern, klappern, kleppern, raspeln, schledern
Oberbegriffe:
- [1, 2] kommunizieren
- [3] lärmen
Beispiele:
- [1] Die Frauen treffen sich nachmittags zum Kaffee trinken und ratschen ein wenig.
- [1] Wir haben noch ein bisschen miteinander geratscht.
- [1] bairisch: „Mei, und scho ratschn d’Leit: Schaugts an Pfaffinger o, wia der faulenzn ko, […].“[3] (Ja und schon haben die Leute was zum Reden: Schaut den Pfaffinger an, wie der faulenzen kann […].)
- [2] Die Kathi ratscht über alles und jeden im Dorf.
- [3] Gründonnerstag zogen die Ratscherbuben durch den Ort und riefen mit dreimaligem Ratschen die Gläubigen zum Kirchgang.
- [3] bairisch: „Mir ratschn, mir ratschn den englischen Gruaß, den jeder katholische Christ beten muaß.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [2] Ratschen einstellen!
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [2] süddeutsch, österreichisch: viel (und häufig) zu viel erzählen, übel nachreden
Dialektausdrücke: | ||
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[3] Lärm erzeugen mit Hilfe eines Holzinstruments, genannt Ratsche
Dialektausdrücke: | ||
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- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ratschen“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ratschen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ratschen“
- [3] Wikipedia-Artikel „Ratschen“
- [1, 3] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „ràtschen“, Seite 282.
- [1, 3] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „ratschen“, Seite 298.
- [2, 3] Duden online „ratschen“
Quellen:
- ↑ ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner)
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1357, Eintrag „2ratschen“.
- ↑ Renate Mayer: Gedicht Wer ko, der ko! in Passauer Neue Presse, Ausgabe vom 20. August 1960
- ↑ Anton Hofer: Sprüche, Spiele und Lieder der Kinder. In: Volksmusik in Niederösterreich. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2004, ISBN 3-205-98857-4, Seite 474
Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | ratsche | ||
du | ratschst | |||
er, sie, es | ratscht | |||
Präteritum | ich | ratschte | ||
Konjunktiv II | ich | ratschte | ||
Imperativ | Singular | ratsche! | ||
Plural | ratscht! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geratscht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:ratschen
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Worttrennung:
- rat·schen, Präteritum: ratsch·te, Partizip II: ge·ratscht
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] reflexiv: durch Reißen beschädigen oder verletzen
- [2] umgangssprachlich: ein Geräusch des Reißens hervorbringen
Herkunft:
- Derivation von der Interjektion ratsch[1]
Oberbegriffe:
- [1] beschädigen, verletzen
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Ich habe mich aus Versehen an der Mauer geratscht.
- [2] Die Schere ratschte durch den Seidenstoff.
Übersetzungen
Bearbeiten [1] reflexiv: durch Reißen beschädigen oder verletzen
[2] umgangssprachlich: ein Geräusch des Reißens hervorbringen
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1357, Eintrag „1ratschen“.