fordern (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich fordere
du forderst
er, sie, es fordert
Präteritum ich forderte
Konjunktiv II ich forderte
Imperativ Singular fordere!
Plural fordert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gefordert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:fordern

Nebenformen:

veraltet: fodern[1]

Worttrennung:

for·dern, Präteritum: for·der·te, Partizip II: ge·for·dert

Aussprache:

IPA: [ˈfɔʁdɐn]
Hörbeispiele:   fordern (Info),   fordern (Österreich) (Info),   fordern (Info)
Reime: -ɔʁdɐn

Bedeutungen:

[1] etwas (von jemandem) verlangen
[2] zu einem Kampf herausfordern

Herkunft:

aus althochdeutsch ford(a)rōn, eigentlich „verlangen“, woraus sich das mittelhochdeutsche vo(r)dern bildete. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

[1] abverlangen, beanspruchen, einfordern, verlangen
[2] herausfordern, auffordern

Gegenwörter:

[1] ablehnen

Beispiele:

[1] Er forderte eine gerechte Bezahlung.
[1] „Mehr Wettbewerb auf der Schiene wird zwar gefordert, aber nicht energisch durchgesetzt.“[3]
[2] „Es war bei JFG. ein Hauptmann Grotticken, derselbe wollte sonst alle Leute fressen; wird mit einem Niederländer auf den Abend uneinig, daß sie einander fordern. Ich brachte sie aber von einander bis auf den Morgen. Des Morgens kommt der Niederländer und fordert den Grotticken. Nun hatte er einen hölzernen Schenkel, den gurt'te er im Bette abe und sprach mit dem Niederländer, wie er nun vermeinet, daß er ihn erreichen kann, nimmt er den hölzernen Schenkel, schlägt den Niederländer vor den Hals, daß er neben dem Bette niedersank. Er raffet sich ja wieder auf und lief davon. Also hatte das Geraufe ein Ende, wollt ihn darnach nicht mehr fordern.[4]

Wortbildungen:

abfordern, anfordern, einfordern, erfordern, Forderung, gefordert, nachfordern, rückfordern, überfordern, unterfordern, wiederfordern, zurückfordern

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Karl-Heinz Göttert: Neues Deutsches Wörterbuch. Helmut Lingen, Köln 2008, Seite 289.
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „fordern
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fordern
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalfordern

Quellen:

  1. im 14 Jahrhundert vom Ostmitteldeutschen ausgehend; verstärkt im 17. Jahrhundert bezeugt, im 18. Jahrhundert gleichberechtigt neben fordern.
    Nabil Osman: Kleines Lexikon untergegangener Wörter. C.H.Beck, 2007, Seite 93 f. Raimund Halatschka: Versuch eines sprachlichen Commentares zu Goethes Iphigenie auf historischer Grundlage. Niemeyer Verlag, 1890, Seite 15
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „fordern“, Seite 308.
  3. Peter Müller, Andreas Wassermann: Brüsseler Spitzen. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 13, 2011, Seite 47-48, Zitat Seite 47.
  4. Hans von Schweinichen; Johann Gustav Gottlieb Büsching (Herausgeber): Lieben Lust und Leben der Deutschen des sechzehnten Jahrhunderts, in den Begebenheiten des Schlesischen Ritters Hans von Schweinichen. Josef Max, Breslau 1820, Band 1, Seite 266 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: foltern