Manuskript (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Manuskript die Manuskripte
Genitiv des Manuskripts
des Manuskriptes
der Manuskripte
Dativ dem Manuskript
dem Manuskripte
den Manuskripten
Akkusativ das Manuskript die Manuskripte
 
[1] ein Manuskript

Worttrennung:

Ma·nu·skript, Plural: Ma·nu·skrip·te

Aussprache:

IPA: [manuˈskʁɪpt]
Hörbeispiele:   Manuskript (Info)
Reime: -ɪpt

Bedeutungen:

[1] Bibliothekswissenschaft: handschriftlich verfasstes Werk
[2] Verlagswesen: hand- oder maschinenschriftlicher Beitrag eines Autors, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient
[3] eigenhändige Notizen für einen bestimmten Zweck, zum Beispiel für einen Vortrag

Abkürzungen:

[1] Ms., Mskr.

Herkunft:

von lateinisch manuscriptum → la, eine Zusammenrückung von „manū scrīptus“ „mit der Hand geschrieben“. Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt[1]

Oberbegriffe:

[1, 2] Schriftstück

Unterbegriffe:

[1, 2] Buchmanuskript, Originalmanuskript, Romanmanuskript
[2] Typoskript

Beispiele:

[1] Ein von Hand geschriebener Brief ist ein Manuskript.
[1] Sie hat das Manuskript dem Verlag vorgelegt.[2]
[1] „Inhaltlich waren fast alle aus Ägypten der Forschung zugänglich gemachten koptischen Manuskripte kirchlichen Charakters - es waren Liturgien, Übersetzungen von Bibelabschnitten, Märtyrerleben.“[3]
[1] „Diesmal ist es aber kein griechisches Manuskript, sondern ein demotischer Papyrus.“[4]
[1] „Der Stifter der Manuskripte war ein talentierter junger Mann um die dreißig und aus vornehmer Familie, der den Namen Sir Kenelm Digby trug.“[5]
[2] Der Autor lieferte sein Manuskript nicht fristgerecht beim Verlag ab.
[2] „Comenius hatte das Manuskript 1655 dem Nürnberger Verleger Michael Endter zugeschickt.“[6]
[2] „Die erste Fassung des Manuskripts war verbrannt.“[7]
[2] „Tatsächlich gab es nur wenige, die in ihren Manuskripten über ein Minimum hinaus Satzzeichen setzten: Bis ins 19. Jahrhundert war die Zeichensetzung eine Frage des Geschmacks, was bis zu einem gewissen Grad auch heute noch gilt.“[8]
[2] „Im Oktober 1944 gelingt es Fallada, sein Manuskript nach draußen zu schmuggeln, am 4. Dezember wird er entlassen.“[9]
[3] „Noch während des Festaktes arbeitet Patrice Émery Lumumba am Manuskript auf seinen Knien.“[10]
[3] „Doch »Paris, die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts« blieb unvollendet, obwohl in seinem Nachlass nach dem Kriege ein großes Konvolut aus Manuskripten, Zetteln, Notizen gefunden wurde.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: abgelehntes Manuskript, eingereichtes Manuskript, eingesandtes Manuskript, fertiges Manuskript, handschriftliches Manuskript, unveröffentlichtes Manuskript, vorbereitetes Manuskript
[1] mit Verb: ein Manuskript abliefern, ein Manuskript abtippen, ein Manuskript durchsehen, ein Manuskript lesen, ein Manuskript redigieren, an einem Manuskript schreiben, ein Manuskript verfassen, ein Manuskript zurückschicken, ein Manuskript überarbeiten
[1] in Kombination: ein Karton mit Manuskripten, eine Kiste mit Manuskripten, eine Sammlung von Manuskripten, eine Schublade voller Manuskripte, Stapel von Manuskripten

Wortbildungen:

Manuskriptdruck, Manuskriptforschung, Manuskripthalter, Manuskriptseite, Satzmanuskript

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Manuskript
[(1, 2)] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Manuskript
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalManuskript
[1–3] The Free Dictionary „Manuskript
[1–3] Duden online „Manuskript

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Manuskript“.
  2. Elke Hentschel, Harald Weydt: Handbuch der deutschen Grammatik. Lehrbuch. 5. Auflage. Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston 2021, ISBN 978-3-11-062965-1, Seite 179.
  3. Maurice Pope: Das Rätsel der alten Schriften. Hieroglyphen, Keilschrift, Linear B. Pawlak, Herrsching 1990, Seite 43. ISBN 3-88199-676-1.
  4. Ernst Doblhofer: Die Entzifferung alter Schriften und Sprachen. Reclam, Stuttgart 1993, Seite 61. ISBN 3-15-008854-2.
  5. Philip J. Davis: Pembrokes Katze. Die wundersame Geschichte über eine philosophierende Katze, ein altes mathematisches Problem und die Liebe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10646-X, Seite 46. Englisches Original 1988.
  6. Horst Joachim Frank: Dichtung, Sprache, Menschenbildung. Geschichte des Deutschunterrichts von den Anfängen bis 1945. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, Seite 66. ISBN 3-423-04271-0.
  7. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 35. Französisches Original 2014.
  8. Florence Hazrat: Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte. HarperCollins, Hamburg 2024 (übersetzt von Stephan Pauli), ISBN 978-3-365-00488-3, Seite 43. In Englisch 2022.
  9. Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. 2. Auflage. btb, München 2022, ISBN 978-3-442-77183-7, Seite 265. 1. Auflage 2022.
  10. Reymer Klüver: Die letzten Tage des Patrice Lumumba. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 140-151, Zitat Seite 142.
  11. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 222.