Leidenschaft (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Leidenschaft die Leidenschaften
Genitiv der Leidenschaft der Leidenschaften
Dativ der Leidenschaft den Leidenschaften
Akkusativ die Leidenschaft die Leidenschaften

Worttrennung:

Lei·den·schaft, Plural: Lei·den·schaf·ten

Aussprache:

IPA: [ˈlaɪ̯dn̩ʃaft]
Hörbeispiele:   Leidenschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] emotional sehr starke Begeisterung für ein bestimmtes Thema, Hobby, eine Arbeit oder Aktion
[2] insbesondere die Leidenschaft [1] für eine bestimmte Person

Abkürzungen:

Leidensch.

Herkunft:

Das Wort ist eine Lehnübersetzung des 17. Jahrhunderts von französisch passion → fr „Leiden, Leidenschaft“.[1]
Ableitung vom Substantiv Leiden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -schaft

Synonyme:

[1] Begeisterung, Enthusiasmus, Interesse, übertragenen: Feuer, Fieber, Flamme, Glut, Liebhaberei, Passion, Manie
[2] Schwärmerei, Verliebtheit übertragenen: Feuer, Flamme, Glut

Gegenwörter:

[1] Desinteresse

Verkleinerungsformen:

[1, 2] Leidenschäftchen

Oberbegriffe:

[2] Liebe

Unterbegriffe:

[1] Angelleidenschaft, Jagdleidenschaft, Mitleidenschaft, Sammelleidenschaft, Sammlerleidenschaft, Spielleidenschaft, Sportleidenschaft, Theaterleidenschaft

Beispiele:

[1] Sie besitzt eine Leidenschaft für Musik.
[1] Er diskutierte mit Leidenschaft.
[1] Sie entwickelte eine Leidenschaft für kleine Porzellanfiguren.
[1] Sie fielen voller Leidenschaft übereinander her.
[1] Er küsste in wilder Leidenschaft ihren Hals.
[1] So gern sie es gewollt hätte, hätte sie ihn doch nie von seiner kleinen Leidenschaft für das Dienstvolk abbringen können.
[1] „Argelander vermutet den Schlüssel für die Sozialprobleme in der schon sehr früh aufgetretenen Leidenschaft für den Flugsport.“[2]
[1] „Doch seine wahre Leidenschaft galt der Mehrung des Vermögens durch Investitionen, Kreditgeschäfte, Makelgeschäfte und andere Finanzgeschäfte auf den Geldmärkten der Industriellen Revolution.“[3]
[1] „Er vereinte die Leidenschaft für Soul-Musik, Verlagswesen, Karneval und Waren in sich.“[4]
[1] „Slime, auch Schleim genannt, war die große Leidenschaft meiner Tochter.“[5]
[2] „Wenn diese Berichte von Gewalttaten oder verbotener Leidenschaft handelten, dann umso besser.“[6]
[2] „Voller Leidenschaft landeten sie in Sisis Bett.“[7]
[2] „Später wird ihn seine unglückliche Leidenschaft für Julia dazu treiben, die Stimme derer, die er liebt, auch allen seinen Jung-Mädchen-Gestalten zu verleihen.“[8]

Redewendungen:

Leidenschaft, ist das was Leiden schafft.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Leidenschaft, Leidenschaft für etwas, starke Leidenschaft, unstillbare Leidenschaft, wilde Leidenschaft, ungezügelte Leidenschaft, eine Leidenschaft für etwas entwickeln, jemanden von seiner Leidenschaft zu etwas abbringen

Wortbildungen:

leidenschaftlich, Leidenschaftlichkeit, leidenschaftsfrei, leidenschaftlos, leidenschaftslos, Leidenschaftslosigkeit

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Leidenschaft
[1] Duden online „Leidenschaft
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Leidenschaft

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Leidenschaft“, Seite 568.
  2. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 107.
  3. Tom Wolfe: Das Königreich der Sprache. Blessing, München 2017, ISBN 978-3-89667-588-0, Zitat Seite 19. Englisch The Kingdom of Language, 2016.
  4. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 83. Französisches Original 2014.
  5. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Tote fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 284.
  6. Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4, Seite 45.
  7. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 256. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  8. Gabrielle Wittkop-Ménardeau: E. T. A. Hoffmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1966, ISBN 3-499-50113-9, Seite 24.