heraushören (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich höre heraus
du hörst heraus
er, sie, es hört heraus
Präteritum ich hörte heraus
Konjunktiv II ich hörte heraus
Imperativ Singular hör heraus!
höre heraus!
Plural hört heraus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
herausgehört haben
Alle weiteren Formen: Flexion:heraushören

Worttrennung:

he·r·aus·hö·ren, Präteritum: hör·te he·r·aus, Partizip II: he·r·aus·ge·hört

Aussprache:

IPA: [hɛˈʁaʊ̯sˌhøːʁən]
Hörbeispiele:   heraushören (Info)

Bedeutungen:

[1] aus einer Geräuschkulisse (beispielsweise von Stimmen, Instrumenten, Tönen) einen einzelnen Klang erkennen
[2] übertragen: etwas (in einer Rede/einem Schreiben/einer E-Mail) erkennen, was nicht direkt/klar gesagt wurde

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs hören mit dem Präfix (Derivatem) heraus-

Synonyme:

[1, 2] raushören

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] bemerken, erkennen, realisieren, wahrnehmen
[2] registrieren

Beispiele:

[1] Bei all dem Vogelgezwitscher im Wald konnte der Vogelkundler ein Rotkehlchen heraushören.
[1] Der Linguist hörte den Dialekt des Sprechers heraus.
[1] Ich kann die Harfe in diesem Orchester bei dem Stück einfach nicht heraushören.
[1] [Computerstimme:] „Hauch- oder Zwielaute sind noch schwierig herauszuhören.[1]
[1] „Klippschliefer, vor allem die Männchen, sind nämlich begnadete Sänger - so weit man überhaupt von Gesang sprechen kann: sie pfeifen, keifen und bellen. Forscher wollen sogar komplizierte Tonabfolgen und Melodien herausgehört haben.“[2]
[1] „45 ältere und 15 jüngere Probanden wurden in wiederkehrenden Abständen einem Hörtest unterzogen. Dabei mussten sie, teilweise unter erschwerten Bedingungen, verschiedene Silbenpaare wie „ascha“ und „afa“ unterscheiden. Es zeigte sich, dass bei jungen Menschen das Gehirn weniger Aufwand betreiben musste, um den Unterschied herauszuhören.[3]
[1] „Das Gehirn übernimmt also viele Aufgaben des Ohres. Auch deshalb können viele Menschen trotz Altersschwerhörigkeit noch ohne Probleme musizieren. […] Eckart Altenmüller: »Durch die Nachverarbeitung im Gehirn können alle wesentlichen Dinge genauso gut herausgehört werden, wie wenn das Gehör noch ganz fein ist.«“[4]
[2] Obwohl du ganz ruhig sprichst, höre ich heraus, dass du richtig sauer auf mich bist. Stimmt's?
[2] [Dmytro Hrajworonskyj:] „Seine politische Haltung war ihr bis zu seinem Tod 1993 unbekannt. Nur eines hat sie aus seinen sparsamen Äußerungen herausgehört: dass er Anti-Rassist war.“[5]
[2] „'Rappadikap' sagen die Menschen im Allgäu, wenn sie etwas beschreiben, wenn etwas ganz schnell gehen soll. Sie nehmen dazu ein lautmalerisches Wort mit kräftigen Konsonanten: K, P und R. Das ganze mit dem Vokal 'A' verbunden - fertig ist 'rappadikap'. Das Zackige wird schon herausgehört.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: die Flöte / die Harfe / ein Instrument / die Querflöte / einen Sänger/eine Sängerin heraushören
[1] mit Substantiv: Ärger / Unmut / Verärgerung / Verstimmung / Wut heraushören

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „heraushören
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalheraushören
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „heraushören
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „heraushören
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „heraushören
[1, 2] Duden online „heraushören

Quellen:

  1. Isabella Ferenci: So klingt ein Computer beim Lippenlesen. science.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 26. April 2016, abgerufen am 1. April 2021.
  2. Paula und die wilden Tiere – Familie Klippschiefer. In: Bayerischer Rundfunk. 21. Oktober 2020 (URL, abgerufen am 1. April 2021).
  3. Besser Hören durch Training. science.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 23. September 2016, abgerufen am 1. April 2021.
  4. Felicitas Balzer: Wie Musiker ihr Gehör schützen – Gehörschaden? Nein Danke!. In: Bayerischer Rundfunk. 9. Mai 2019 (URL, abgerufen am 1. April 2021).
  5. Joseph Berlinger: "Kleine Ukraine" – Die Regensburger Ganghofersiedlung 1945-1949. In: Bayerischer Rundfunk. 31. Dezember 2017 (URL, abgerufen am 1. April 2021).
  6. Was bedeutet das Wort – "Rappadikap"?. In: Bayerischer Rundfunk. 20. Juli 2009 (URL, abgerufen am 1. April 2021).