einräumen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich räume ein
du räumst ein
er, sie, es räumt ein
Präteritum ich räumte ein
Konjunktiv II ich räumte ein
Imperativ Singular räum ein!
räume ein!
Plural räumt ein!
räumet ein!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
eingeräumt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:einräumen

Worttrennung:

ein·räu·men, Präteritum: räum·te ein, Partizip II: ein·ge·räumt

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌʁɔɪ̯mən]
Hörbeispiele:   einräumen (Info)
Reime: -aɪ̯nʁɔɪ̯mən

Bedeutungen:

[1] in einen Raum oder Behälter geben
[2] übertragen: Platz auch für andere Meinungen frei geben
[3] nicht widersprechen, eine Straftat begangen zu haben

Herkunft:

gebildet aus der Partikel ein als Verbzusatz und dem Verb räumen

Synonyme:

[1] einrichten
[2] zugestehen, eingestehen
[3] gestehen, zugeben

Gegenwörter:

[1] ausräumen

Beispiele:

[1] Wir wollen zu zweit das Zimmer einräumen.
[2] Sehr ungern räumte er auch ein, Versäumnisse gemacht zu haben.
[2] „Selbst in den Bundesländern wird inzwischen indirekt eingeräumt, dass die Bahn in der Vergangenheit großzügig bedacht wurde.“[1]
[2] „Man sollte als Politiker auch die Fähigkeit besitzen, Fehler einzuräumen und sich zu entschuldigen. Diese Prinzipien habe ich als Umweltminister immer einzuhalten versucht, und dasselbe versuche ich auch heute noch als Ministerpräsident.“[2]
[2] „Wenn man derzeit von Forderungen liest, auch den Fachhochschulen das Promotionsrecht einzuräumen, kann man sich die Ergebnisse vorstellen.“[3]
[3] „Im Prozess um gesprengte Fahrkarten-Automaten hat der Angeklagte vor dem Landgericht Darmstadt mehrere Taten eingeräumt.“[4]
[3] „Der Mann habe zunächst von einem Sturz gesprochen, später dann aber die Tat eingeräumt.“[5]
[3] „Sie hielt den Verhörmethoden der Kriminalpolizei nicht lange stand und räumte die Tat ein.“[6]
[3] „Nach kurzer Rücksprache mit seinem Rechtsbeistand räumte Tama die Tat ein und stimmte auch dem vorgetragenen Sachverhalt bis auf einige kleine Abänderungen zu, die aber von dem Opfer nicht bestritten wurden.“[7]
[3] „Florian räumte die Tat ohne Umschweife ein.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] Probleme einräumen

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „einräumen
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einräumen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaleinräumen
[1, *] Duden online „einräumen

Quellen:

  1. Peter Müller, Andreas Wassermann: Brüsseler Spitzen. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 13, 2011, Seite 47-48, Zitat Seite 47.
  2. Matthias Platzeck: Zukunft braucht Herkunft. Deutsche Fragen, ostdeutsche Antworten. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3455501148, Seite 99.
  3. George Turner: Die Uni ist schuld. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 5, 2013, Seite 17.
  4. Automaten-Sprengungen: Angeklagter räumt Taten ein. In: sueddeutsche.de. 21. Juni 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 10. Juli 2017).
  5. Deutschland: Baby zu Tode misshandelt. In: DiePresse.com. 17. August 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 11. Juli 2017).
  6. Heidi Möller: Menschen, die getötet haben. Springer, 2013, Seite 165 (Zitiert nach Google Books).
  7. Peter Maria Münster: Das Konzept des reintegrative shaming von John Braithwaite. LIT Verlag Münster, 2006, Seite 280 (Zitiert nach Google Books).
  8. Ruth Herz: Recht persönlich. C.H.Beck, 2006, Seite 76 (Zitiert nach Google Books).