ausstechen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich steche aus
du stichst aus
er, sie, es sticht aus
Präteritum ich stach aus
Konjunktiv II ich stäche aus
Imperativ Singular stich aus!
Plural stecht aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgestochen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ausstechen
 
[3] eine Figur ausstechen

Worttrennung:

aus·ste·chen, Präteritum: stach aus, Partizip II: aus·ge·sto·chen

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌʃtɛçn̩]
Hörbeispiele:   ausstechen (Info)

Bedeutungen:

transitiv:
[1] etwas mit einem spitzen Objekt (beispielsweise mit einem Messer) entfernen/zerstören
[2] eine gewisse Menge Erde oder anderes festes Material mit einem scharfen Gerät (beispielsweise mit einem Spaten) aus dem umgebenden Material entfernen, meist so, dass scharfe Kanten entstehen
[3] aus einem ausgerollten Teig für Kekse oder Plätzchen Figuren (beispielsweise Sterne, Monde, Rentiere) mit speziellen Formen (Ausstechformen) bilden
[4] übertragen: einen Konkurrenten in den Hintergrund drängen
[5] Sport, Eishockey: den Puck durch eine schnelle Bewegung vom Gegner wegtreiben
[6] Arbeitsplatz: sich bei Arbeitsende/Pausenbeginn an einer Stechuhr abmelden
[7] veraltete Bedeutung: eine Flasche leeren/austrinken

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Verb stechen mit dem Derivatem aus-

Beispiele:

[1] In der Bibel steht zu lesen, dass vielen Menschen zur Strafe die Augen ausgestochen wurden.
[1] Im Orchestergraben – dem Arbeitsplatz vieler Musikhochschulabsolventen - streichen alle in dieselbe Richtung. Sonst würden sich die Musiker gegenseitig die Augen ausstechen.[1]
[1] Die Äpfel erst schälen und dann das Kerngehäuse ausstechen.
[2] Wir stachen die Grassoden aus und legten sie hinter die Garage.
[2] „Je lockerer der Boden ist, desto weniger steil darf der Graben ausgestochen werden.“[2]
[3] […] Anschließend Teig ausrollen, etwa 1,5 cm dick. Dann mit einem Wasserglas Kreise ausstechen.[3]
[4] „Die einen ruinieren sich um der fragwürdigen Ehre willen, große Geschäfte zu machen, die anderen in dem Wahn, sie müßten einen Rivalen ausstechen, dessen Erfolg sie zur Verzweiflung bringt.“[4]
[4] „In einem solchen Austausch ist er häufig sehr kampfbereit und immer darauf aus, Sie mit scharfer Kritik und seinem raschen Verstand auszustechen.[5]
[5] „Im geeigneten Augenblick versucht er, mit dem Schläger den Puck auszustechen oder ihn unter Kontrolle zu bringen bzw. mit dem Gegner direkten Kontakt aufzunehmen.“[6]
[6] Vergiss nicht auszustechen, sonst bekommst du Ärger.
[7] „Ich hatte eine Flasche Wein vom Oncle mitbekommen und Arm in Arm stromerten wir dem Sächsischen Hofe zu! Dort setzten wir uns zusammen aufs Sopha stachen die Flasche aus und kosten von vergangenen Zeiten recht traulich bis 2 Uhr miteinander.“[7]

Wortbildungen:

Konversionen: ausgestochen, Ausstechen, ausstechend
Substantive: Ausstechform, Ausstich

Übersetzungen

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[1–4, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausstechen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „ausstechen
[1, 3, 4] The Free Dictionary „ausstechen
[1–6] Duden online „ausstechen

Quellen:

  1. Michael Engel: Rechtshänder geben schneller auf - Linkshänder haben in der Musikausbildung einen "Selektionsvorteil“. In: Deutschlandradio. 1. Juli 2012 (Deutschlandradio Kultur/Berlin, Sendung: Radiofeulieton, Aus Wissenschaft und Technik, URL, abgerufen am 1. Oktober 2017).
  2. Anweisung zum Waldbau, Heinrich von Cotta, Carl Heinrich Edmund von Berg. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  3. Berlinerisch - Berliner Pfannkuchen. In Berlin verlangt man beim Bäcker Schrippen statt Brötchen. Eine Scheibe Brot heißt hier Stulle. Und das anderswo als 'Berliner' bekannte Hefeteig-Gebäck nennt man in der deutschen Hauptstadt Pfannkuchen. In: Deutsche Welle. 25. Mai 2009 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2017).
  4. Utopische Profile: Industrielle Revolution und technischer Staat, Richard Saage. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  5. Wie du dir die Astrologie jeden Tag zunutze machst, Gary Goldschneider. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  6. Eishockey: Aufbautraining für Kinder, Zdeněk Pavliš. Abgerufen am 2. Oktober 2017.
  7. Mein lieber Herzensfreund!: Briefe an seinen Freund Adolph Hermann Schultz, 1835-1854, Friedrich Gerstäcker, 1982. Abgerufen am 2. Oktober 2017.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: schauesten