Syndikus
Syndikus (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural 1 | Plural 2 | Plural 3 | |
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Nominativ | der Syndikus | die Syndizi | die Syndiken | die Syndikusse |
Genitiv | des Syndikus | der Syndizi | der Syndiken | der Syndikusse |
Dativ | dem Syndikus | den Syndizi | den Syndiken | den Syndikussen |
Akkusativ | den Syndikus | die Syndizi | die Syndiken | die Syndikusse |
Worttrennung:
- Syn·di·kus, Plural 1: Syn·di·zi, Plural 2: Syn·di·ken, Plural 3: Syn·di·kus·se
Aussprache:
- IPA: [ˈzʏndikʊs]
- Hörbeispiele: Syndikus (Info)
Bedeutungen:
- [1] in Deutschland: Jurist, der als Rechtsanwalt zugelassen ist, aber überwiegend oder nur für ein Unternehmen, eine Bank, einen Verband oder Ähnliches im Rahmen eines Dienstvertrages tätig wird
- [2] veraltete Bedeutung: zunächst ein Kleriker, später dann ein Jurist, der eine Gemeinde in rechtlichen Angelegenheiten berät und vertritt
Herkunft:
- Syndikus wurde aus der Amtssprache des Mittelalters in Deutsche übernommen.[1] Im Niederdeutschen trat das Wort bereits im 13. Jahrhundert auf – aus dieser Zeit ist die mittelniederdeutsche Form sindicus überliefert[2] –, während man im Oberdeutschen den entsprechenden Gemeindebeamten noch Fürsprech nannte.[1] Seit dem 19. Jahrhundert bezeichnet Syndikus den Vertreter eines Unternehmens et cetera.[2] Das Wort geht auf das (spät)lateinische syndicus → la ‚Vertreter und Verteidiger der Rechte einer Gemeinde[3]‘ zurück, dem seinerseits das altgriechische σύνδικος (syndikos☆) → grc ‚Sachwalter, Beistand vor Gericht[4]‘ vorausgegangen ist.[5][6][7] Letzteres wiederum besteht aus dem Präfix[8] σύν- (syn-☆) → grc ‚mit, gemeinsam‘[9][5] und dem Substantiv δίκη (dikē☆) → grc ‚Recht, Rechtssache‘[5][9].
Synonyme:
- [1] Syndikusanwalt
Weibliche Wortformen:
- [1] Syndika
Oberbegriffe:
- [1] Rechtsanwalt
Beispiele:
- [1] „Die Richter hätten zwar den bereits befreiten Syndizi einen Bestandsschutz eingeräumt – der gelte aber nicht mehr bei einem Wechsel des Arbeitgebers oder des Tätigkeitsfelds.“[10]
- [1] „Syndikus Distelwang zieht alles aus, indigniert.“[11]
- [1] „Der Syndikus der Hessischen Landesbank wird hereingerufen.“[12]
- [2] „Die unpräsentablen Bürgermeister und Syndikusse und Rathmänner der kleinen Landstädte sind fest gestanden, wo vielleicht vornehmere Männer gewichen wären.“[13]
- [2] „Nun wetteiferten der Syndikus und ich, ihr süße Komplimente zu machen und zu sagen, wir hofften, ihre Brüder zu werden.“[14]
Übersetzungen
Bearbeiten [1] in Deutschland: als Rechtsanwalt zugelassener Jurist, der aber überwiegend für einen Klienten tätig wird
[2] zunächst ein Kleriker, später dann ein Jurist, der eine Gemeinde in rechtlichen Angelegenheiten berät und vertritt
- [1] Wikipedia-Artikel „Syndikus“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Syndikus“
- [1] The Free Dictionary „Syndikus“
- [1] Duden online „Syndikus“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Syndikus“ auf wissen.de
- [1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Syndikus“ auf wissen.de
- [1] wissen.de – Lexikon „Syndikus“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Syndikus“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Syndikus“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Syndikus“.
- ↑ 2,0 2,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , unter „Syndikat“, Seite 1402.
- ↑ Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998) : „syndicus“ (Zeno.org)
- ↑ Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „σύν-δικος“.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Duden online „Syndikus“.
- ↑ Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 33: Das große Fremdwörterbuch, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig/Mannheim 2001, ISBN 3-7653-1273-8, DNB 96088999X , „Syndikus“, Seite 1301.
- ↑ Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Einundzwanzigster Band: Sr–Teo, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1993, ISBN 3-7653-1121-9, DNB 930739450 , „Syndikus“, Seite 503.
- ↑ Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 33: Das große Fremdwörterbuch, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig/Mannheim 2001, ISBN 3-7653-1273-8, DNB 96088999X , „syn…“, Seite 1300.
- ↑ 9,0 9,1 Wahrig Herkunftswörterbuch „Syndikus“ auf wissen.de.
- ↑ Joachim Jahn, Kerstin Schwenn: Syndikusanwälte bangen um ihre Rente. In: FAZ.NET. 3. Mai 2014 (URL, abgerufen am 25. Mai 2014) .
- ↑ Eugen Skasa-Weiß: So lacht Germania. Humor zwischen Isar und Elbe. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1971, Seite 113.
- ↑ Heidi Frommann: Die Tante verschmachtet im Genuß nach Begierde und zehn andere Erzählungen. Diogenes, Zürich 1981, ISBN 3-257-01616-6, Seite 45 .
- ↑ 81. Stück. In: Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen. Der zweyte Band, auf das Jahr 1792, Johann Christian Dieterich, Göttingen, Seite 814 (Google Books) .
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 95.