Interpretation (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Interpretation die Interpretationen
Genitiv der Interpretation der Interpretationen
Dativ der Interpretation den Interpretationen
Akkusativ die Interpretation die Interpretationen

Worttrennung:

In·ter·pre·ta·ti·on, Plural: In·ter·pre·ta·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [ɪntɐpʁetaˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:   Interpretation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Versuch, die Bedeutung zu erschließen, die in einem geistigen Produkt (Kunstwerk, Text) steckt
[2] Versuch, den einem Sachverhalt innewohnenden Sinn zu erschließen

Herkunft:

zu Grunde liegt lateinisch interpretātio → la = „Auslegung, Erklärung“. Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] Auslegung, Deutung

Unterbegriffe:

[1] Fehlinterpretation, Gedichtinterpretation, Kulturinterpretation, Missinterpretation, Quelleninterpretation, Textinterpretation, Uminterpretation, Werkinterpretation
[2] Naturinterpretation, Wahrscheinlichkeitsinterpretation

Beispiele:

[1] Die Interpretation von Gedichten macht oft große Probleme.
[1] „Das abenteuerliche Spiel der Interpretationen kann damit erneut beginnen.“[2]
[1] „Eine eindeutige Interpretation dürfte es nicht geben.“[3]
[1] „Die Leichtigkeit der Interpretation (das heißt die unsichtbar gemachte Mühe des Daraufkommens) wird von der Leichtigkeit der Poesie gefordert.“[4]
[2] Auch natürliche Prozesse oder Sachverhalte bedürfen einer Interpretation.
[1, 2] „Eine tiefsinnige, sehr «deutsche» Interpretation, weil sie von einem tiefen, wissenden Textverständnis geprägt ist.“[5]
[2] „Die Archäologen arbeiteten bei der Erforschung und Interpretation der Funde mit zahlreichen Kollegen aus Nachbardisziplinen zusammen.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] falsche, gelungene, gute, musikalische, richtige Interpretation

Wortbildungen:

interpretationsbedürftig, interpretationsfähig
Interpretationsansatz, Interpretationsfunktion, Interpretationsschlüssel, Interpretationsspielraum, Interpretationsversuch

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Interpretation
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Interpretation
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalInterpretation

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Interpret“.
  2. Hugo Kastner: Von Aachen bis Zypern. Geografische Namen und ihre Herkunft. Humboldt, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-89994-124-1, Seite 10.
  3. Andrea Schiewe, Jürgen Schiewe: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34025-7, Seite 41.
  4. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 254.
  5. Oper, 1994. Abgerufen am 26. September 2018.
  6. Gerald Kräft: Römerlager bietet noch „aufregendes“ Potenzial. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer Heft 252, 2012, 27.10., Seite 15.