Dieser Eintrag war in der 6. Woche
des Jahres 2012 das Wort der Woche.
Person Wortform
Präsens ich igle ein
igele ein
du igelst ein
er, sie, es igelt ein
Präteritum ich igelte ein
Konjunktiv II ich igelte ein
Imperativ Singular igle ein!
Plural igelt ein!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
eingeigelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:einigeln

Worttrennung:

ein·igeln, Präteritum: igel·te ein, Partizip II: ein·ge·igelt

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌʔiːɡl̩n]
Hörbeispiele:   einigeln (Info)
Reime: -aɪ̯nʔiːɡl̩n

Bedeutungen:

[1] sich nach Art eines Igels einrollen, zusammenrollen
[2] sich von anderen zurückziehen, sich völlig abschotten
[3] Militär, auch in Bezug auf Fußballspiele: eine Abwehrstellung einnehmen, durch die eine Verteidigung nach allen Seiten möglich ist

Herkunft:

etymologisch: Das Verb einigeln ist eine Neuprägung[1] zum Substantiv Igel, die im 20. Jahrhundert aufkam[2].
strukturell: gebildet aus der Partikel ein als Verbzusatz und der Ableitung zum Substantiv Igel durch Konversion[1]

Synonyme:

[2] sich abkapseln, sich abschotten, sich absondern, sich einkapseln, sich einkasteln, sich verkapseln

Beispiele:

[1] Sina igelt sich zur Winterszeit gern den ganzen Tag mit einer Wolldecke in ihrem Ohrensessel ein und verschlingt ein Buch nach dem anderen.
[2] Mein Neffe hat sich während der Anfertigung seiner Doktorarbeit drei Monate lang in seinem Arbeitszimmer eingeigelt und auf eine zündende Idee gewartet.
[2] „Er igelte sich in der prächtigen Wiener Hofburg ein und präsentierte sich dem Volk erst kurz vor dem Urnengang – allerdings nur in homöopathischen Dosen.“[3]
[2] „Experten warnen allerdings vor weiteren Provokationen des Nordens, denn das Regime igelte sich umgehend ein.[4]
[2] „Bei Gegenwind igle er sich ein und bespreche sich nur noch mit seinen engsten Vertrauten, klagen die Kritiker.“[5]
[2] „Wir sind froh, dass ihr da seid, macht mit, igelt euch nicht ein, wir setzen auf euch.“[6]
[2] „Während man sich im Rathaus bereits Gedanken um die imagefördernde Vermarktung des Raubtiernachwuchses machte, igelten sich die Zooverantwortlichen ein“.[7]
[3] „Die folgenden Wochen waren bestimmt von der Entscheidung darüber, ob die in jeder Hinsicht stark abgekämpften Truppen einen Ausbruchsversuch wagen oder sich in Erwartung einer Entsatzoffensive von außen im Kessel einigeln sollten.“[8]
[3] „Doch schließlich konnten die amerikanischen Truppen ihre Verteidigung organisieren und sich in Stützpunkten einigeln.[9]
[3] „Juventus suchte den schnellen Coup, aber Arsenal schloss die Räume, ohne sich einzuigeln, und die Turiner Angreifer, auch das eine Folge der latenten Müdigkeit, liefen mal um mal ins Abseits und verwarfen die Hände.“[10]
[3] „Die Holländer zeigten sich bestens vorbereitet auf den Sturmlauf der gastgebenden Gunners, igelten sich ein, verteidigten konzentriert und schlugen notfalls den Ball aus dem Strafraum, damit ihm ein Kollege hinterherwieseln möge.“[11]
[3] „Allein der FC Bayern war gewillt zu spielen, Dortmund igelte sich in der eigenen Hälfte ein, konnte aber gegnerische Möglichkeiten nicht verhindern.“[12]
[3] „Hamburg igelte sich ein, Schalke vergab seine Chancen.“[13]
[3] „Die Generalprobe für das Heimspiel am Donnerstag gegen Werder Bremen glückte dennoch. Weil die Austria munter auf das 2:0 spielte, sich nach der Führung nicht einigelte.[14]

Wortbildungen:

Einigelung

Übersetzungen

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[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einigeln
[1–3] Duden online „einigeln
[2] The Free Dictionary „einigeln
[2, 3] wissen.de – Lexikon „einigeln
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaleinigeln

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einigeln
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „Igel“, Seite 571
  3. Gaby Neujahr, Martha S. Halpert: ÖSTERREICH: Höfisches Ritual. In: FOCUS Online. 27. April 1998, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  4. Spannungen in Korea. Seoul beschuldigt Pjongjang. In: NZZOnline. 21. Mai 2010, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  5. SPÖ: Die Lostage des Alfred Gusenbauer - Vertrauensvorschuss für den SPÖ-Chef. In: Profil Online. 27. November 2004 (URL, abgerufen am 3. Oktober 2017).
  6. Integration: Kauder kritisiert türkisches Männerbild. In: FOCUS Online. 31. Januar 2010, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  7. Jörg Völkerling: Und dann kam Flocke. In: Welt Online. 13. April 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  8. Gerd Krumeich, Susanne Brandt (Herausgeber): Schlachtenmythen. Ereignis – Erzählung – Erinnerung. Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln 2003, ISBN 3-412-08703-3, Seite 184
  9. Karl-Heinz Frieser: Die deutschen Blitzkriege: Operativer Triumph – strategische Tragödie. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Herausgeber): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, Seite 193
  10. Peter Hartmann: Das Make-up der Hilflosigkeit. Juve scheidet nach einem mageren 0:0 gegen Arsenal aus - auch Barça weiter. In: NZZOnline. 6. April 2006, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  11. Eindhoven chinesisch in die Viertelfinals. 1:1 der Niederländer gegen Arsenal. In: NZZOnline. 8. März 2007, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  12. Stefan Osterhaus: Toni schiesst die Bayern zum Cup-Sieg. 2:1 der Münchner gegen Dortmund in einem spielerisch enttäuschenden Final. In: NZZOnline. 20. April 2008, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  13. Überall Omen. In: sueddeutsche.de. 2. März 2007, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 13. November 2011).
  14. Wolfgang Wiederstein: Bundesliga: Keine Veilchen, sondern violette Rosen. In: DiePresse.com. 18. Oktober 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 13. November 2011).

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