eher
eher (Deutsch)
BearbeitenWorttrennung:
- eher
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] zu einem früheren Zeitpunkt
- [2] Einleitung einer bevorzugten Alternative in emotional negativ besetzten Kontexten
- [3] größere Wahrscheinlichkeit bei sehr unwahrscheinlichen Ereignissen
- [4] betont die persönliche, subjektive Beurteilung eines Sachverhalts; zu einer Formulierung tendierend
Herkunft:
- gemeingermanisches Adverb, althochdeutsch „ēr“ (Komparativ zu einem im Deutschen nicht mehr vorhandenen Wort mit der Bedeutung „früh“)[1]
Synonyme:
- [1] früher1
- [2] lieber
- [3] wahrscheinlicher
- [4] mehr, vielmehr
Gegenwörter:
- [1] später
Beispiele:
- [1] Wer eher (mit seiner Arbeit) fertig ist, darf früher gehen.
- [2] Eher werfe ich mein Geld aus dem Fenster, als dass ich es dir gebe.
- [3] Eher fallen Ostern und Weihnachten auf einen Tag, als dass Peter seine Meinung ändert.
- [4] Maria lebt in eher bescheidenen Verhältnissen.
- [4] „Dem Freiherrn selber jedoch war die Popularität als Lügenbaron eher peinlich, zudem erwies sich sein zweifelhafter Ruf bei einem späteren Scheidungsprozess, der ihn finanziell ruinierte, als wenig vorteilhaft.“[2]
- [4] „Da der mühevolle Anstieg zunächst eher Unlust und sogar Qual bereitet, als dass er vergnüglich wäre, drängt Petrarca in seinem Steigverhalten unwillkürlich immer wieder auf den flacheren Weg.“[3]
Übersetzungen
Bearbeiten [1] zu einem früheren Zeitpunkt
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[2] Einleitung einer bevorzugten Alternative in emotional negativ besetzten Kontexten
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[3] größere Wahrscheinlichkeit bei sehr unwahrscheinlichen Ereignissen
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[4] ?
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- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „eher“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „eher“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „eher“
- [1] The Free Dictionary „eher“
- [1] Duden online „eher“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „eher“
Quellen:
- ↑ Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2001. ISBN 3-411-04073-4
- ↑ Heide-Marie Göppel, Martin Weber: Die wahre Geschichte einer Lüge. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 16 , 19. Januar 2013, Seite 28.
- ↑ Christof Hamann, Alexander Honold: Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8031-3634-3 , Seite 20.