Wirtschaftsweise (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Wirtschaftsweise die Wirtschaftsweisen
Genitiv der Wirtschaftsweise der Wirtschaftsweisen
Dativ der Wirtschaftsweise den Wirtschaftsweisen
Akkusativ die Wirtschaftsweise die Wirtschaftsweisen

Worttrennung:

Wirt·schafts·wei·se, Plural: Wirt·schafts·wei·sen

Aussprache:

IPA: [ˈvɪʁtʃaft͡sˌvaɪ̯zə]
Hörbeispiele:   Wirtschaftsweise (Info)

Bedeutungen:

[1] Art, in der Industrie und Handel in einer Gesellschaft organisiert sind
[2] Landwirtschaft: Art des Anbaus, des Pflanzenschutzes, der Ernte und der Tierhaltung bei der Produktion landwirtschaftlicher Güter

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Wirtschaft und Weise mit dem Fugenelement -s

Synonyme:

[1] Wirtschaftsform, Wirtschaftssystem, Wirtschaftstyp

Beispiele:

[1] „Neu ist der Zweifel an einer ausschließlich auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftsweise nicht.“[1]
[1] „Ökofonds zielen auf einen verstärkten Auf- und Ausbau einer nachhaltigen, sozial- und umweltverträglichen Wirtschaftsweise.[2]
[1] „Ein Umdenken zu einer neuen Wirtschaftsweise ist die Grundlage für Nachhaltigkeit.“[3]
[1] „Die derzeitige Wirtschaftsweise untergräbt unseren Wohlstand, weil sie die natürlichen Grundlagen des Wirtschaftens zerstört.“[4]
[1] „Unsere Wirtschaftsweise ist vielerorts ein Raubbau an Mensch und Natur.“[5]
[1] [Die US-Umweltorganisation Global Footprint Network analysiert,] „was die Menschen mit ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen.“[6]
[1] „Für eine Weiterentwicklung der immer noch überwiegend linearen Wirtschaftsweise hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise sind nicht nur schrittweise weitere Verbesserungen in Bezug auf Abfallerfassung, -sortierung und -verwertung erforderlich, sondern ein Paradigmenwechsel und ein Blick auf die Stoffkreisläufe.“[7]
[2] „Industrielle Landwirtschaft ist weit von nachhaltiger Wirtschaftsweise entfernt“[8]
[2] „Eine nachhaltige Wirtschaftsweise ist eine Chance und Verpflichtung für die deutsche Landwirtschaft.“[9]
[2] [Die extensịve Wirtschaft ist] „eine Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft, bei der im Verhältnis zur Bodenfläche wenig Arbeit und Kapital aufgewendet wird“[10]
[2] „Der Wandel von der aneignenden Lebensweise der Sammler und Jäger zur erzeugenden Wirtschaftsweise von Bauern und Hirten ging mit bedeutenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen einher.“[11]
[2] „Bedauerlich ist jedoch, dass zwar die hohen Umsatzzuwächse in Deutschland generiert werden, jedoch in unseren Regionen kaum Bauern auf die ökologische Wirtschaftsweise umstellen.“[12]
[2] „Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise stieß in der Zeit des Nationalsozialismus“ […] „für längere Zeit auf hohe Akzeptanz.“[13]
[2] „Der Strukturwandel der deutschen Landwirtschaft hat viele Facetten: Es gibt immer weniger aber dafür größere Betriebe und auch Bodennutzung, Wirtschaftsweisen und Tätigkeitsfelder verändern sich.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: kapitalistische / nachhaltige / nomadische / ökologische / sozialistische / sozialverträgliche / umweltverträgliche Wirtschaftsweise
[2] mit Adjektiv: biologisch-dynamische / konventionelle / nachhaltige / ökologische / traditionelle / umweltverträgliche Wirtschaftsweise

Übersetzungen Bearbeiten

[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wirtschaftsweise
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Wirtschaftsweise
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wirtschaftsweise
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Wirtschaftsweise
[1] Duden online „Wirtschaftsweise (Methode)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWirtschaftsweise
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Wirtschaftsweise

Quellen:

  1. Wolfgang Mulke: DEGROWTH – „Diesmal wird der Kapitalismus wirklich enden“. goethe.de, Goethe-Institut e. V., München, Deutschland, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  2. wissen.de – Lexikon „Ökofonds“, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  3. wissen.de – Artikel „Nachhaltigkeit entdecken: Leinen los für das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft!“, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  4. Wirtschaft und Umwelt. umweltbundesamt.de, Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dessau-Roßlau, Deutschland, 24. April 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  5. Wirtschaft für alle? – Donut als Kompass. oxfam.de, Oxfam Deutschland e.V., Berlin, Deutschland, 28. Oktober 2019, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  6. Erdüberlastungstag - Ressourcen des Planeten für 2023 aufgebraucht. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 3. August 2023 (URL, abgerufen am 13. Oktober 2023).
  7. Alexander Janz: Wirtschaft – Konsum, Abfall – Ressourcen – Empfehlungen für die Fortentwicklung der deutschen Kreislaufwirtschaft zu einer zirkulären Ökonomie. umweltbundesamt.de, Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dessau-Roßlau, Deutschland, 2022, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  8. Wikipedia-Artikel „Nachhaltigkeit“ (Stabilversion), Bildunterschrift, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  9. Flächennutzung + Bodenmarkt. bmel.de, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn, Berlin, Deutschland, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  10. wissen.de – Lexikon „extensịve Wirtschaft“, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  11. Wikipedia-Artikel „Neolithische Revolution“ (Stabilversion), abgerufen am 13. Oktober 2023.
  12. wissen.de – Artikel „Bioanbau ist Umweltschutz“, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  13. Wikipedia-Artikel „Biologisch-dynamische Landwirtschaft“ (Stabilversion), abgerufen am 13. Oktober 2023.
  14. Svea Junge: Wachsen oder Weichen – Deutsche Landwirtschaft im Strukturwandel. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 21. Januar 2021, abgerufen am 13. Oktober 2023.


Substantiv, f, adjektivische Deklination Bearbeiten

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Wirtschaftsweise Wirtschaftsweise
Genitiv Wirtschaftsweiser Wirtschaftsweiser
Dativ Wirtschaftsweiser Wirtschaftsweisen
Akkusativ Wirtschaftsweise Wirtschaftsweise
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die Wirtschaftsweise die Wirtschaftsweisen
Genitiv der Wirtschaftsweisen der Wirtschaftsweisen
Dativ der Wirtschaftsweisen den Wirtschaftsweisen
Akkusativ die Wirtschaftsweise die Wirtschaftsweisen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine Wirtschaftsweise keine Wirtschaftsweisen
Genitiv einer Wirtschaftsweisen keiner Wirtschaftsweisen
Dativ einer Wirtschaftsweisen keinen Wirtschaftsweisen
Akkusativ eine Wirtschaftsweise keine Wirtschaftsweisen

Worttrennung:

Wirt·schafts·wei·se, Plural: Wirt·schafts·wei·se

Aussprache:

IPA: [ˈvɪʁtʃaft͡sˌvaɪ̯zə]
Hörbeispiele:   Wirtschaftsweise (Info)

Bedeutungen:

[1] Politik, Deutschland: weibliche Person, die Angehörige/Expertin im 'Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung' ist

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Wirtschaft und Weise mit dem Fugenelement -s

Männliche Wortformen:

[1] Wirtschaftsweiser

Beispiele:

[1] „2020 wurde Grimm zusammen mit Monika Schnitzer als sogenannte Wirtschaftsweise in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen.“[1]
[1] „Von einem Embargo auf russisches Gas rät die Wirtschaftsweise ab.“[2]
[1] „Man dürfe den Benzinpreis nicht künstlich niedrig halten und damit Preissignale verzerren, warnte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer, Professorin für Wirtschaftsforschung an der Universität München.“[3]
[1] „Um den Fachkräftemangel anzugehen, braucht es aus Sicht der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr.“[4]
[1] „Die Wirtschaftsweise Grimm kritisiert, dass die Klimaschutzziele nicht erreicht würden.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Wirtschaftsweise
[1] Duden online „Wirtschaftsweise (Frau)

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Veronika Grimm“ (Stabilversion), abgerufen am 13. Oktober 2023.
  2. Christine Memminger: Wirtschaftsweise Schnitzer: "Dieser Krieg macht uns alle ärmer". In: Bayerischer Rundfunk. 20. März 2022 (URL, abgerufen am 13. Oktober 2023).
  3. Sabine Kinkartz: Wirtschaft – In Deutschland bricht die Konjunktur ein. In: Deutsche Welle. 30. März 2022 (URL, abgerufen am 13. Oktober 2023).
  4. Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr. In: Bayerischer Rundfunk. 3. Juli 2023 (URL, abgerufen am 13. Oktober 2023).
  5. "Bürger sollen auch mitgehen": Weiter Debatte um Heizungsgesetz. In: Bayerischer Rundfunk. 2. Juli 2023 (URL, abgerufen am 13. Oktober 2023).