Dieser Eintrag war in der 2. Woche
des Jahres 2015 das Wort der Woche.

Schneemann (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Schneemann die Schneemänner
Genitiv des Schneemannes
des Schneemanns
der Schneemänner
Dativ dem Schneemann
dem Schneemanne
den Schneemännern
Akkusativ den Schneemann die Schneemänner
 
[1] Schneemann vor dem Museum Bellerive in Zürich-Seefeld, Schweiz
 
[1] Schneemann mit Hut und Schal, Ohio

Worttrennung:

Schnee·mann, Plural: Schnee·män·ner

Aussprache:

IPA: [ˈʃneːˌman]
Hörbeispiele:   Schneemann (Info)
Reime: -eːman

Bedeutungen:

[1] aus Schnee (oft aus größeren Schneebällen) geformte, menschenähnliche Figur, traditionellerweise mit einer Mohrrübe oder einem gebrochenen Zweig als Nase sowie Kohlestücke, Kieselsteine, gebrochene Zweige als Augen und Mund
[2] umgangssprachlich: kraft- und schwunglose männliche Person, die vom Leid anderer Personen schnell berührt ist
[3] umgangssprachlich: Wintersport treibende Person

Symbole:

[1] , ,

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Schnee und Mann
  • etymologisch:
[2] Diese Bedeutung soll seit 1920 bezeugt sein und auf der Vorstellung fußen, dass der Widerstand dieser Person rasch dahinschmilzt, vor allem angesichts heißer Frauentränen.[1][2] Allerdings lässt sie sich schon früher belegen (siehe Beispielsatz).
[3] Ab 1955 ist diese Bedeutung bezeugt.[1][2]

Synonyme:

[3] Wintersportler
[3] umgangssprachlich: Schneehase, Schneemensch

Sinnverwandte Wörter:

[3] umgangssprachlich: Schneekönig

Weibliche Wortformen:

[1] selten: Schneefrau

Oberbegriffe:

[1] Figur, Schneefigur
[2, 3] Mensch, Person

Beispiele:

[1] Die Kinder bauten gestern den Schneemann an der Straße.
[1] „Seht, da steht er, unser Schneemann!
Das ist ein Geselle!
Stehet fest und unverzagt,
Weicht nicht von der Stelle.
[…]
Aber halt dich tapfer, Schneemann!
Laß dir offenbaren:
Stehst du morgen noch, so wollen
Wir dich schlittenfahren.“[3]
[1] „Sie traf den Künstler eben damit beschäftigt, einem Schneemann, den seine vier pausbäckigen Buben vor der Haustür gebaut hatten, die väterliche bildnerische Nachhilfe zu geben.“[4]
[1] „Seht den Mann, o große Not!
wie er mit dem Stocke droht
geſtern ſchon und heute noch!
Aber niemals ſchlägt er doch.
Schneemann, biſt ein armer Wicht,
haſt den Stock und wehrſt dich nicht.“[5]
[1] „Die wenigen Zentimeter Schnee, die in der Arlberggemeinde für eine vorweihnachtliche Kulisse sorgen, reichen kaum zum Bau eines Schneemanns.[6]
[1] „Während die vierjährige Nestle noch etwas ungläubig blickt, formt Rabiye (7) bereits den Kopf des Schneemannes.[7]
[1] „Da wurde dann so manche Schneeballschlacht geschlagen und einige kleine Schneemänner fabriziert.“[8]
[1] „Danach zogen sie in die Parks und bauten Schneemänner mit ihren Kindern.“[9]
[1] „Die Advents- und Weihnachtsstimmung muss mit Sternen, Kerzen, Ästchen, Engeln, Glöckchen, Schneemännern, Weihnachtsbäumchen usw. heraufbeschworen werden.“[10]
[1] „Nur einen Kuß könnteſt Du mir geben. Aber daran denkſt Du nicht. Auf dem ganzen weiten Wege nicht gerührt, froſtig wie ein Schneemann.[11]
[1] „‚Liebe Frau Holm, rechnen Sie es uns gar nicht als Verdienſt an; wir flüchten uns an Ihren warmen Ofen; man wird ja zum Schneemann draußen,‘ rief die Juſtizrätin, eine wohlbeleibte Dame mit rotem Geſicht, das von der Kälte förmlich mit Zinnober bemalt war.“[12]
[1] „Da stehst du unter ihnen wie ein schmelzender Schneemann.[13]
[2] „Die Freunde des Chevalier waren über diese Asthenie verwundert, welche für sie etwas Uebermenschliches, Monströses war. Besonders war Grécourt, der Wüstling, ganz erstaunt. »Du bist ein Schneemann!« sagte er.“[14]
[3] „Heute sind Sie der erfolgreichste Schneemann der Welt: 93 Weltcup-Siege – kein Wintersportler hat mehr, sechs Gold-Medaillen bei Olympia – nur ihr Landsmann Björn Daehlie hat zwei mehr.“[15]

Redewendungen:

[1] scherzhaft: ortsfest wie ein Schneeman sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Schneemann bauen

Übersetzungen

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 8. Band Schl–Tace, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04813-1, DNB 965408930, Seite 3410.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1482.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Schneemann«.
[2, 3] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 7. Band Sardelle–Susi, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570170-8, DNB 841057532, Seite 2533.
[2, 3] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schneemann«.
[1] Duden online „Schneemann
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schneemann“ auf wissen.de
[1] Wikipedia-Artikel „Schneemann
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schneemann
[1] The Free Dictionary „Schneemann
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchneemann
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Schneemann
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schneemann

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 7. Band Sardelle–Susi, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570170-8, DNB 841057532, Seite 2533.
  2. 2,0 2,1 Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schneemann«.
  3. Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder d. h. Lieder für das junge Deutschland von fünf, sechs und sieben Jahren. Der Schneemann. In: Gedichte. Weidmann’sche Buchhandlung, Leipzig 1843, Seite 7 (Zitiert nach Digitalisat der TU Braunschweig).
  4. Jakob Christoph Heer: Laubgewind. Roman. Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1908 (Zitiert nach Laubgewind. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).).
  5. Wilhelm Hey: Der Schneemann. In: Alfred Janssen (Herausgeber): Fünfzig Fabeln für Kinder. In Bildern gezeichnet von Otto Speckter. Nach der ersten Ausgabe, 16. bis 20. Tausend, Verlag von Georg Westermann, Braunschweig/Hamburg 1920, Seite 7 (Zitiert nach Digitalisat der TU Braunschweig).
  6. Skiwinter-Start mit Kunstschnee. In: Vorarlberger Nachrichten. 21. November 1997, Seite A1.
  7. Endlich Schnee, juchee! In: Tiroler Tageszeitung. 17. November 1998, Seite 1.
  8. Kältewelle und Schnee an der Küste. In: Argentinisches Tageblatt Online. Nummer 31.211, 110. Jahrgang, 21. August 1999, Seite 2 (PDF, URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  9. Neal Ascherson: Brief aus London. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 8834, 13. März 2009 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  10. Hannelore Baier: Bei Christkindl und Weihnachtsmann. Selbstgebasteltes und Handarbeiten sind wieder gefragt und fördern den Gemeinschaftssinn. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 24. Dezember 2012, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  11. Theodor Fontane: Effi Briest. Roman. 1. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin W 1896, Seite 110 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  12. Malwida von Meysenbug: Unerfüllt. In: Berta Schleicher (Herausgeber): Gesammelte Werke. 3. Auflage. 5. Band, Deutsche Verlags-Anstalt vereinigt mit Schuster & Loeffler, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1922 [Erstdruck 1907], Seite 41 (Zitiert nach zeno.org und Google Books).
  13. Hermann Essig: Der Frauenmut. ‹Selbstverlag›, Berlin-Lichterfelde ‹ohne Jahr› [Erstdruck 1912], Seite 61 (Zitiert nach zeno.org).
  14. Charles-Geneviève-Louis Éon De Beaumont; Frédéric Gaillardet (Herausgeber): Memoiren des Chevalier von Eon. Aus dessen Familenpapieren und nach authentischen Quellen, welche in den Archiven des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten niedergelegt sind. Erster Band, G. C. E. Meyer sen., Braunschweig 1837 (übersetzt von Dr. E. Brinckmeier), Seite 26 (Zitiert nach Google Books).
  15. Kai Traemann; Oliver Hardt (Fotos): Mein Erfolgsrezept stammt aus der DDR. In: Bild.de. 9. Januar 2011 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).