Mohair
Mohair (Deutsch)
BearbeitenSubstantiv, m, n
BearbeitenSingular 1 | Singular 2 | Plural 1 | Plural 2 | |
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Nominativ | der Mohair | das Mohair | die Mohaire | die Mohairs |
Genitiv | des Mohairs | des Mohairs | der Mohaire | der Mohairs |
Dativ | dem Mohair | dem Mohair | den Mohairen | den Mohairs |
Akkusativ | den Mohair | das Mohair | die Mohaire | die Mohairs |
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Nebenformen:
Worttrennung:
- Mo·hair, Plural 1: Mo·hai·re, Plural 2: Mo·hairs
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] langes, feines, seidiges Haar der Angoraziege
- [2] die aus dem unter [1] erwähnten Haar gesponnene Wolle, Garn oder Gewebe
- [3] Stoff aus der unter [2] erwähnten Wolle, Garn, Gewebe
Herkunft:
- Dem Wort liegt arabisches مُخَيَّر (DMG: muḫayyar) →ar [3][4] zugrunde[5][6][7][1][2], das ein ‚Gewebe aus Haaren‘[6], einen ‚Stoff aus Ziegenhaar‘[1][2] beziehungsweise ein ‚Textil aus Ziegenhaar‘[7] bezeichnet, und wörtlich ‚Auserlesenes[7], Bevorzugtes[1], Bestes[7]‘ bedeutet. Dieses wurde auf zwei unterschiedlichen Wegen ins Deutsche entlehnt:
- Zum einen soll es – je nach Quelle – entweder über das Polnische[7][2], in dem das arabische Wort muchair → pl[7][2] ergab, oder über eine für das 14. Jahrhundert bezeugte mittelniederdeutsche Form[1] oder aber über das Italienische oder gar direkt aus dem Arabischen[6] ins Frühneuhochdeutsche[7][2] entlehnt worden sein, in dem für 1578[7][2] die Form Muchair[7] bezeugt ist. Ab 1741 ist dann die Form Macheier zunächst in der Bedeutung ‚geringer Wollstoff‘ belegt.[7]
- Zum anderen wurde es im 19. Jahrhundert[6][1] über das seit dem 16. Jahrhundert[8][7] bezeugte englische mohair → en[7][1] ‚fine camlet made from Angora goat’s hair‘[7], ‚wo[o]l from Angora‘[7] entlehnt. Die hierher gehörende Schreibweise Mohär ist seit 1909 belegt.[7]
- Derselben arabischen Quelle entstammen Moor, Mohr ‚dichtes Zeug von Seide‘[1], ‚Seiden-, Kamelhaargewebe‘[6] sowie Moiré[7].
Synonyme:
- [1] Angorawolle, Mohairwolle
Sinnverwandte Wörter:
- [1–3] Angora
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] „1902 bastelte er eine 55 Zentimeter große Bärenpuppe aus zotteligem Mohair mit drehbarem Kopf und beweglichen Armen und Beinen.“[9]
- [1] „Die Perücken sind aus echtem Haar oder Mohair gerfertigt.“[10]
- [2] „‚In Deutschland gibt es keine Firma, die Mohair-Rohwolle verarbeiten kann‘, erklärt Seubert. Aus den ersten beiden Schuren der Jungziegen wird feinstes Kidmohair gesponnen, das zu acht Prozent aus Seidenfäden besteht. Ohne diesen Halt würde die Wolle reißen. Aus dem restlichen Fell-Material wird normales Mohair gewonnen. Hier sorgt ein zusätzlicher Baumwollfaden für Stabilität. ‚Solch eine reine Wolle gibt’s im Laden nicht‘, betont Seubert. Zum Schluß wird das wertvolle Mohair bunt eingefärbt oder im natürlichen Weiß belassen. Flauschig weich 100 Gramm Kidmohair kosten 24 Mark, für 100 Gramm Mohair sind 17 Mark zu bezahlen.“[11]
- [2] „Wichtige Merkmale des Mohairs sind sein Glanz, der elegante Fall und sein körniger Griff.“[12]
- [3] „Neben wollenen Mänteln - vor allem in Tweed und Mohair - sind auch Popeline und Gabardine mit einknöpfbarem, warmem Winterfutter modern.“[13]
- [3] „Er trug ja immer dunkle langhaarige Pullover. Alpaka oder Mohair.“[14]
- [3] „Er trug Orlandine auf das Bett von venezianischem Mohair und hielt sich für den glücklichsten aller Menschen…“[15]
Wortbildungen:
- [2] Mohairwolle
Übersetzungen
Bearbeiten [2] aus Mohair Haar gesponnene Wolle, Garn oder Gewebe
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[3] Stoff aus Wolle, Garn, Gewebe des Mohair
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- [1] Wikipedia-Artikel „Mohair“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mohair“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Mohair“
- [*] The Free Dictionary „Mohair“
- [2, 3] Duden online „Mohair“
- [1, 3] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Mohair“ auf wissen.de, mit Verweis auf „Mohär“
- [1, 3] Wahrig Fremdwörterlexikon „Mohair“ auf wissen.de
- [1, 3] wissen.de – Lexikon „Mohair“
- [2, 3] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Mohair“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Mohair“
- [2, 3] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Mohair“ (Wörterbuchnetz), „Mohair“ (Zeno.org)
- [1, 2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0 , Stichwort »Mohair«, Seite 604.
- [2, 3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »Mohair« mit Verweis auf das Stichwort »Mohär«.
- [2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Stichwort »Mohair«, Seite 893.
- [2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort »Mohair«, Seite 1160.
- [2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »Mohair«.
- [2, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mohair«.
- [1, 3] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »Mohair«.
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort »Mohair«, Seite 627.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Nabil Osman (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 8. Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60155-2, DNB 1000847020 , Stichwort »Macheier«, Seite 83.
- ↑ Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733 , Stichwort »مخير«, Seite 371.
- ↑ Dr. Rohi Baalbaki: Al-Mawrid. A Modern Arabic–English Dictionary. 7. Auflage. DAR EL-ILM LILMALAYIN, Beirut 1995 (Internet Archive) , Stichwort »مُخَيَّر«, Seite 1002.
- ↑ Karl Lokotsch: Etymologisches Wörterbuch der europäischen Wörter orientalischen Ursprungs. In: Hermann Wirt, Wilhelm Streitberg † (Herausgeber): Indogermanische Bibliothek. Erste Abteilung: Sammlung indogermanischer Lehr- und Handbücher. II. Reihe: Wörterbücher. 3. Band, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1927 , Stichpunkt »1497. Ar. muḫajjar«, Seite 120.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Mohair“
- ↑ 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 7,11 7,12 7,13 7,14 7,15 Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359 , Stichwort »Mohair (Mohär)«, Seite 302.
- ↑ Online Etymology Dictionary „mohair“
- ↑ Seit 90 Jahren unentbehrlichstes Schmusetier. In: Salzburger Nachrichten. 29. Juli 1992 .
- ↑ Walter Keber: Karin Schmidt zeigt ihre Puppenkinder in Rüsselsheim. In: Frankfurter Rundschau. 22. März 1997, ISSN 0940-6980, Seite 5 .
- ↑ Die exotischen Mohairziegen sehen Schafen nicht unähnlich. Ziegen im Schafspelz. In: Nürnberger Nachrichten. 13. Mai 1998, Seite 17 .
- ↑ Thomas Rusche: Kleines SØR-Brevier der Kleidungskultur. Der Ratgeber für den Herrn. 6. Auflage. LIT VERLAG, Berlin 2006, ISBN 3-89473-101-x, Seite 18 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Elegant in den Winter. In: Die Welt. 6. Oktober 1954, ISSN 0173-8437, Seite 8 .
- ↑ Martin Walser: Ohne einander. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-40542-X, Seite 75 .
- ↑ Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 161 (Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847)) .
- ↑ Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9 , Stichwort »Mohär«, Seite 838.
- ↑ Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair“
- ↑ Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר“
- ↑ Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9 , Stichwort »Mohär«, Seite 838.
- ↑ Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair“
- ↑ Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר“
- ↑ Van Dale Onlinewoordenboek: „mohair“
- ↑ Nynorskordboka og Bokmålsordboka „mohair“
- ↑ 24,0 24,1 24,2 24,3 Słownik Języka Polskiego – PWN: „moher“
- ↑ 25,0 25,1 25,2 25,3 Svenska Akademiens Ordbok „mohair“
- ↑ Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9 , Stichwort »Mohär«, Seite 838.
- ↑ Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „mohair“
- ↑ Hebrew-English Dictionary „מוֹהֶר“
- ↑ Nynorskordboka og Bokmålsordboka „mohair“
- ↑ Słownik Języka Polskiego pod redakcją Witolda Doroszewskiego: „muchajer“