Ganove (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Ganove die Ganoven
Genitiv des Ganoven der Ganoven
Dativ dem Ganoven den Ganoven
Akkusativ den Ganoven die Ganoven

Worttrennung:

Ga·no·ve, Plural: Ga·no·ven

Aussprache:

IPA: [ɡaˈnoːvə]
Hörbeispiele:   Ganove (Info)
Reime: -oːvə

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, abwertend: jemand, der andere betrügt und/oder schwere Straftaten begeht; jemand, der der Unterwelt angehört

Herkunft:

seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Rückbildung aus dem Plural des unter Ganeff behandelten rotwelschen Wortes, das auf die westjiddische Pluralform גנבֿים‎ (YIVO: ganovim)  ‚Diebe‘ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Österreich: Ganeff

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bandit, Bauernfänger, Betrüger, Dieb, Gangster, Gauner, Halunke, Hochstapler, Lump, Preller, Scharlatan, Schurke, Schwindler, Unterweltler, Verbrecher

Gegenwörter:

[1] Ehrenmann, Wohltäter

Weibliche Wortformen:

Ganovin

Oberbegriffe:

[1] Bösewicht, Krimineller, Missetäter, Übeltäter

Beispiele:

[1] „Die Reichen trennen sich von ihren Luxuskarossen, um keine weithin sichtbare Zielscheibe für die Ganoven zu geben, die sich neuerdings auf "Blitzentführungen" spezialisiert haben.“[2]
[1] „Der Streit, der sich in den letzten Tagen auf beiden Seiten in einer nicht mehr sehr diplomatischen Wortwahl artikuliert hat, handelt im Grunde davon, wer ein Ganove ist und wer nicht, und wer den Ganoven hilft und wer nicht.“[3]
[1] „Leider wachsen die Kinder dieser Ganoven in einer Umgebung auf, in der Straftaten zum Alltag gehören und als normaler Lebensinhalt angesehen werden.“[4]
[1] „Die Zeiten sind nicht einfach für Ganoven wie Khedache.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein ausgemachter Ganove, einen Ganoven dingfest machen

Wortbildungen:

[1] Ganovenbande, Ganovenehre, Ganovensprache

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 634
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 494
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ganove
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGanove

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 329
  2. deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Die zerbrochenen Träume von Buenos Aires - Kein Papier für Pässe, 13.09.2002
  3. Online-Ausgabe der Süddeutsche Zeitung, Deutschlands größter Steuerskandal - Schweigen ist Gold, 20.02.2008
  4. Tania Kambouri: Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin. 4. Auflage. Piper, München, Berlin, Zürich 2015, ISBN 978-3-492-06024-0, Seite 143 f.
  5. Felix Hutt, Jörg Zipprick: Die Schöne und die Ganoven. In: Stern. Nummer Heft 10, 2017, Seite 48–53, Zitat Seite 51.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ganeff, Gauner