Bauernfänger
Bauernfänger (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Bauernfänger | die Bauernfänger |
Genitiv | des Bauernfängers | der Bauernfänger |
Dativ | dem Bauernfänger | den Bauernfängern |
Akkusativ | den Bauernfänger | die Bauernfänger |
Worttrennung:
- Bau·ern·fän·ger, Plural: Bau·ern·fän·ger
Aussprache:
- IPA: [ˈbaʊ̯ɐnˌfɛŋɐ]
- Hörbeispiele: Bauernfänger (Info)
Bedeutungen:
- [1] abwertend: jemand, der die mangelnde Erfahrung und Vertrauensseligkeit anderer zum Betrug ausnutzt und daher auch mit plumpen Mitteln erfolgreich ist; ursprünglich jemand, der Unerfahrene, besonders solche vom Lande, zum Glücksspiel verleitet und dabei übervorteilt
Herkunft:
- Der Ursprung des Substantivs Bauernfänger wird in der Berliner Gaunersprache verortet: Dort hatte fangen die Bedeutung ‚überlisten‘.[1] Der Bauer steht hier für einen Menschen vom Lande, der geistig eher schwerfällig und mit den städtischen Kniffen und Tricks nicht vertraut ist.[1][2]
Synonyme:
- [1] Trickbetrüger
Weibliche Wortformen:
- [1] Bauernfängerin
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Nepper, Scharlatan, Schwindler
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Nutzlosanbieter
Beispiele:
- [1] „Papa sagte, es sei ein Bauernfänger, aber Papa sieht überall Bauernfänger, wenn er in Berlin ist, und verleidet einem jede Stunde, zerstört einem jede Illusion - ach, und es ist doch so süß, Illusionen zu haben, wenn man siebzehn Jahre alt und darauf angewiesen ist!“[3]
- [1] „Ha, ha, das sehe ich ebenso gern, wie der Bauernfänger den Herrn mit der dicken Brieftasche gern sieht.“[4]
- [1] „Es hatte sie einen großen Entschluß gekostet, die Reise nach Berlin anzutreten, einem Ort, den sie sich vorzugsweise von Mördern, Dieben, Einbrechern, Bauernfängern, Falschmünzern, Betrügern und Angehörigen ähnlicher interessanter Geschäftszweige bewohnt dachte, die nur darauf lauerten, sie sofort beim Betreten dieses Gomorras um das Ihrige zu bringen.“[5]
- [1] „Und ich war doch schon Monate lang in dieser Stadt, hatte geglaubt, diese Bauernfänger durch und durch zu kennen, wie sie bei Nacht aus Seitenstraßen, die Hände vorgestreckt, wie Gastwirte uns entgegentreten, wie sie sich um die Anschlagsäule, bei der wir stehen, herumdrücken, wie zum Versteckenspielen und hinter der Säulenrundung hervor zumindest mit einem Auge spionieren, wie sie in Straßenkreuzungen, wenn wir ängstlich werden, auf einmal vor uns schweben auf der Kante unseres Trottoirs!“[6]
- [1] „In unregelmässigen Abständen informiert rheintal24 über die Tricks der Nepper, Schlepper und Bauernfänger, die an Ihr wohlverdientes Geld wollen. Und so abstrus und märchenhaft diese Geschichten auch klingen: Immer wieder werden selbst unter erfahrenen Geschäftsleuten Opfer gefunden.“[7]
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] jemand, der die mangelnde Erfahrung und Vertrauensseligkeit anderer zum Betrug ausnutzt
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- [1] Wikipedia-Artikel „Bauernfänger“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bauernfänger“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Bauernfänger“
- [1] Duden online „Bauernfänger“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Bauernfänger“ auf wissen.de
- [1] Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon „Bauernfänger“
- [1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Bauernfänger“
- [1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Gauner“ (Wörterbuchnetz), „Gauner“ (Zeno.org)
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Duden online „Bauernfänger“.
- ↑ Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon „Bauernfänger“.
- ↑ Friedrich Spielhagen: Sturmflut. BoD – Books on Demand, 2017, Seite 60 (Google Books) .
- ↑ Eduard von Keyserling: Wellen. Reclam, 2018 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Heinrich Seidel: Geschichten von Leberecht Hühnchen. Jazzybee, 2012 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Franz Kafka: Betrachtung. BoD – Books on Demand, 2016 (Google Books) .
- ↑ Jacob Wilhelm Grimm: Nepper, Schlepper, Bauernfänger - der Karibiktrick. Abgerufen am 30. August 2021.