Askari (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Askari die Askari die Askaris
Genitiv des Askaris der Askari der Askaris
Dativ dem Askari den Askari den Askaris
Akkusativ den Askari die Askari die Askaris

Worttrennung:

As·ka·ri, Plural 1: As·ka·ri, Plural 2: As·ka·ris

Aussprache:

IPA: [ˌasˈkaːʁiː]
Hörbeispiele:   Askari (Info)

Bedeutungen:

[1] Militär, historisch, einst im östlichen, nordwestlichen und südlichen Afrika sowie im Nahen Osten gebräuchlich: ein einheimischer Soldat, der im Dienste der deutschen, italienischen, britischen, belgischen, spanischen und portugiesischen Kolonialmacht stand
[a] Deutsches Kaiserreich: im Zeitraum von 1890 bis 1918, ein afrikanischer - anfänglich aus dem englischbesetzten Sudan, später aus den deutschen Schutzgebieten angeworbener - Soldat der Schutz- und Polizeitruppe in Deutsch-Ostafrika[1]
[b] Italien: im Zeitraum von 1888 bis 1941, ein afrikanischer - anfänglich aus Eritrea, später aus Somalia angeworbener - Soldat im Dienste des italienischen Heeres in Italienisch-Ostafrika
[c] Belgien: afrikanischer Soldat im Dienste der belgischen Kolonialmacht
[d] Spanien: ein nicht als regulares eingestufter, aus Marokko rekrutierter Soldat im Dienste der spanischen Kolonialstreitkräfte in Spanisch-Westafrika
[e] Spanien: ein einheimischer Angehöriger der Tropas Nómadas oder der Wüstenpolizei, der in Spanisch-Sahara diente
[f] Südafrika: im Dienste der britischen Verwaltung stehender einheimischer Soldat
[g] Südafrika: im Zeitraum von 1910 bis 1993, ein von der südafrikanischen Armee festgenommener einheimischer Widerständler und Untergrundkämpfer, der sich - meist unter Androhung seines Lebens, Folter oder Arbeitslager - „freiwillig“ zu einem im Dienste des Apartheidsregime stehenden Spion oder Soldaten umerziehen ließ

Abkürzungen:

[1a] Ask.

Herkunft:

von arabisch askarī „Soldat“ entlehnt.[2] Die anfänglich aus dem Sudan rekrutierten afrikanischen Söldner sprachen arabisch und nannten sich sebst عسكري [ˈaskareyʰ], was im Arabischen „Soldat“ bedeutet; das Wort Askari existiert jedoch auch im Suaheli und Somali sowie im Türkischen und Persischen

Synonyme:

[1d] (Quasisynonym) Goumier

Gegenwörter:

[1] Stammeskrieger

Unterbegriffe:

[1] Militärangehöriger

Beispiele:

[1a] „Während der Kampagne für die Rückgewinnung deutscher Kolonien in den 1920er Jahren diente der Mythos seiner treuen Askari, die bis zum Ende mit ihm gekämpft hätten, zur Widerlegung der so genannten „Kolonialschuldlüge“ – der Behauptung in § 119 des Versailler Vertrages, Deutschland sei unfähig zur Kolonisation. […] Dort war seit der Zeit nach dem ersten Weltkrieg der Mythos der treuen Askari eine der mächtigsten jener „Legenden vom deutschen Kolonialidyll“, gegen die sich Giordano in seinem Film richtete. Die in den späten 1950er undfrühen 1960er Jahren einsetzende DDR-Forschung zum Thema deutsche Kolonialgeschichtesetzte der kolonial romantisch verklärten Figur der „treuen Askari“ dann den „Kolonialsöldner“ entgegen. Diese Figur, die auch in westdeutschen antikolonialen Kreisen aufgegriffen wurde, galt als gewissenlos, brutal, brandschatzend und mordend.“ ('Treue Askari - gefürchtete German soldiers. Kosmopolitische Perspektiven', Stefanie Michels[3])
[1a] „Die Askari waren geboren - eine schwarze Truppe im deutschen Waffenrock.“[4]
[1a] „Viele ihrer Männer dienten den Deutschen unter General Paul von Lettow-Vorbeck als Askari.“[5]
[1b]
[1c]
[1d]
[1e]
[1f]
[1g]

Wortbildungen:

[1a] Knüppel-Askari

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Askari
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAskari

Quellen:

  1. Schnee, Heinrich (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, Seite 89
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Askari“.
  3. PDF-Datei des Vortrags 'Treue Askari - gefürchtete German soldiers. Kosmopolitische Perspektiven' von Stefanie Michels
  4. Thilo Thielke: Aufstand an der Küste. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 96-99, Zitat Seite 99.
  5. Wolf-Ulrich Cropp: Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte und dabei mal kurz am Kilimandscharo vorbeikam. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2016, ISBN 978-3-7701-8280-0, Seite 35.

Substantiv, Toponym Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ (das) Askari
Genitiv (des Askari)
(des Askaris)

Askaris
Dativ (dem) Askari
Akkusativ (das) Askari

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Askari“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

As·ka·ri

Aussprache:

IPA: [ˈaskaʁiː]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Bezeichnung eines muslimischen Heiligtums - den Schrein und die Ruinen der diesen bis 2006 bergenden Moschee in der irakischen Stadt Samarra

Herkunft:

nach dem Imam al-Hasan al-Askari (arab. الحسن بن علي العسكر, pers. الحسن بن علي العسكر) benannt

Beispiele:

[1]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Al-Askari-Schrein

Askari (Englisch) Bearbeiten

Substantiv, Toponym Bearbeiten

Worttrennung:

Askari

Aussprache:

IPA: [ˈæskəri], [ˈɑskɑri]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Bezeichnung eines muslimischen Heiligtums - den Schrein und die Ruinen der diesen bis 2006 bergenden Moschee in der irakischen Stadt Samarra
[1] Englischer Wikipedia-Artikel „Al-Askari Mosque

Askari (Französisch) Bearbeiten

Substantiv, Toponym Bearbeiten

Worttrennung:

Askari

Aussprache:

IPA: [askaʀi]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Bezeichnung eines muslimischen Heiligtums - den Schrein und die Ruinen der diesen bis 2006 bergenden Moschee in der irakischen Stadt Samarra
[1] La Mausolée et la Mosquée Al-Askari

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Askaris, Askia, Asgard