wienerisch (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
wienerisch wienerischer am wienerischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:wienerisch

Anmerkung zum Gebrauch:

In vielen, zumeist offiziell vergebenen Namen wie „Amt der Wiener Landesregierung“, „Wiener Landtag“ oder „Wiener Landesrechnungshof“ wird statt des Adjektivs wienerisch das Substantiv „Wiener“ adjektivisch verwendet. In anderen Namen wie „Der Wienerische Hanswurst“ oder „Wienerisches Diarium“ wird wienerisch in der Regel großgeschrieben.[1][2]

Worttrennung:

wie·ne·risch, Komparativ: wie·ne·ri·scher, Superlativ: am wie·ne·rischs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈviːnəʁɪʃ]
Hörbeispiele:   wienerisch (Info)
Reime: -iːnəʁɪʃ

Bedeutungen:

[1] Wien oder die Wiener betreffend; aus Wien oder von den Wienern stammend, zu ihnen gehörend

Abkürzungen:

[1] wr.

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Substantivs Wiener mit dem Suffix -isch

Gegenwörter:

[1] burgenländisch, kärntnerisch (selten: kärntisch), niederösterreichisch, oberösterreichisch, salzburgisch/salzburgerisch, steirisch/steiermärkisch, tirolerisch (veraltet: tirolisch), vorarlbergisch

Oberbegriffe:

[1] österreichisch

Unterbegriffe:

[1] alt-wienerisch, neu-wienerisch

Beispiele:

[1] Sein Realitätssinn lässt den gebürtigen Niederösterreicher zweifeln, ob er den anderen Bundesländern nicht zu wienerisch wäre.[3]
[1] Ich fühlte, dass ich jetzt keinen Fehler begehen durfte. Nur nicht die Frau auf ihre Unlogik hinweisen - unbedingt wienerisch-diplomatisch bleiben.[4]
[1] Der Ball der Republik also? Die wienerisch-pragmatische Antwort: „A bisserl schon, oba net wirklich!“[5]
[1] „Erstaunlich“, „sinnlich“, „wienerisch“, „exklusiv“, so soll das neu Luxus-Eck zwischen Tuchlauben und Am Hof in der Wiener Innenstadt sein.[6]
[1] Als dritte gemeinsame rattenbergerisch-wienerische Überleitung wurde aus dem mittelhochdeutschen Zwielaut "iu" wie zum Beispiel in "liuchten" (leuchten) ein "ää", nämlich "läächdn".[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] typisch wienerisch; wienerische Kaffeehäuser, Lieder, Musikszene, Tradition; ein wienerischer Ausdruck

Wortbildungen:

[1] Wienerisch

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wienerisch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wienerisch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwienerisch
[1] Duden online „wienerisch
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 764, Eintrag „wienerisch“

Quellen:

  1. Überarbeitete Fassung des amtlichen Regelwerks 2004. Seite 67 ff, § 60, abgerufen am 16. Februar 2012.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 24. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-70924-3, Seite 1192.
  3. Michael Frank: Michael Häupl - Beliebtester Sozi in Österreich. Porträt. In: sueddeutsche.de. 24. Oktober 2005, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 21. Februar 2012).
  4. M. Amanshauser: Über die Herkunft des Wiener Grant. Wien. In: sueddeutsche.de. 23. Mai 2009, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 21. Februar 2012).
  5. Antal Festetics: Wir sind Lugner. In: DiePresse.com. 10. Februar 2012, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 21. Februar 2012).
  6. Christine Imlinger: Wiener City: Das Luxus-Eck nimmt Gestalt an. In: DiePresse.com. 24. Oktober 2011, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 21. Februar 2012).
  7. Hans Kratzer: Dialekte: Wienerisch im Bayerischen Wald. In: sueddeutsche.de. 14. Oktober 2005, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 21. Februar 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: venerisch