Positiv Komparativ Superlativ
wehrsam wehrsamer am wehrsamsten
Alle weiteren Formen: Flexion:wehrsam

Worttrennung:

wehr·sam, Komparativ: wehr·sa·mer, Superlativ: am wehr·sams·ten

Aussprache:

IPA: [ˈveːɐ̯saːm]
Hörbeispiele:   wehrsam (Info)

Bedeutungen:

[1] fähig, sich etwas oder jemandem entgegenzusetzen; gegen etwas Widerstand leisten
[2] landschaftlich, von Speisen: stark sättigend, schwer verdaulich

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Stamm des Verbs wehren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -sam

Synonyme:

[1] wehrhaft, wehrtüchtig
[2] nahrhaft, sättigend, satt machend, landschaftlich: habhaft

Beispiele:

[1] „Britta wünschte sich ihren Freund, »groß und stämmig, wie der ist«, als Beschützer, doch auch als wehrsamen Bürger, der für den Erhalt sozialer Formen gegenüber den Roma eintritt […].“[1]
[1] „Wehrlos werden die Drohnen von wehrsamen Bienen geschlachtet.“[2]
[1] „Die Pseudomyrmen sind sehr lebhafte und wehrsame Insekten; sie dulden auf ihrem Baum keine andere Tiere und greifen jeden Störer wütend an.“[3]
[1] „Im reißenden Bache der Fresen waren sie barfuß hin- und hergegangen, um Forellen zu fangen, und wehrsame Krebse hatten sie in die Zehen gezwickt.“[4]
[1] „‚David‘ ist somit ein Film, in dem es über den konkrethistorischen Judenstoff hinaus ganz allgemein und aktuell um wehrsames politisch-gesellschaftliches Verhalten geht.“[5]
[1] „Diese Skieläufer sind die nützlichste und wehrsamste Truppe, welche jemals in Norwegen erdacht werden konnte, besonders wenn sie von geschickten und in der Mathematik erfahrenen Offizieren commandirt werden […].“[6]
[2] „Wir brauchen kein Liegegeld zu bezahlen, trinken dafür zu den Fischbrötchen und Bratwürsten aber ein Bier mehr. Und den einen oder anderen Rostocker Kümmel zum Zersetzen der wehrsamen Speisen.“[7]
[2] „Da ich für gewöhnlich alle stärkeren Getränke als Mosel- und leichten Pfälzer-Wein vermeide, so war es mir eine Art Fingerzeig vom Schicksal, daß mir – ebenfalls von einem mir persönlich unbekannten Artillerie-Offizier – gerade eine Straßburger Gänseleber-Pastete zugesandt war, und um dieser sehr wehrsamen Kost ihren Stachel zu nehmen, wurde Ihr Unkel Bräsig draufgesetzt […].“[8]
[2] „Die Sommeressen mit Roter Grütze, mit Fliederbeersuppe und Klößen, mit Birnen und Teig und den wehrsamen, doppelstöckigen Sahnetorten. Diese Speisen gibt es in allen schleswig-holsteinischen Gaststätten […].“[9]
[2] „Eine wehrsame Speise kann einem nun leicht auch aus einem anderen Grund als dem der Fertigkeit widerstreben, und einen mündlichen Beleg dafür, daß von der wehrsamen Speise auch dann die Rede sein kann, wenn sie zu süß ist […].“[10]
[2] „Du, Fritz Reuter, Inhaber einer Afterpachtung von uns, hast dein Feld schändlich gemißbraucht, du hast allerlei nährsame und wehrsame Kost daraufgebaut […].“[11]

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wehrsam

Quellen:

  1. Oliver Tolmein: Rechts durch die Mitte. Konkret-Literatur-Verlag, 1998, ISBN 978-3-89458-166-4, Seite 88 (Zitiert nach Google Books)
  2. Egbert Friedrich: 200 Jahre Friedrich Rückert. Rodacher Rückert-Kreis, 1989, Seite 83 (Zitiert nach Google Books)
  3. Isidor Rosenthal: Biologisches Zentralblatt. VEB Georg Thieme, 1891, Seite 166 (Zitiert nach Google Books)
  4. Peter Rosegger: Wildlinge. Staackmann, 1906, Seite 401 (Zitiert nach Google Books)
  5. Sammlung. Röderberg, 1979, ISBN 978-3-87682-716-2, Seite 78 (Zitiert nach Google Books)
  6. Monatshefte für Politik und Wehrmacht. G.Bath, 1874, Seite 30 (Zitiert nach Google Books)
  7. Helge Janßen: Europa mit der Motoryacht. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-7392-9060-7, Seite 44 (Zitiert nach Google Books)
  8. Fritz Reuter: Briefe. Hinstorff, 2009, ISBN 978-3-356-01358-0, Seite 231 (Zitiert nach Google Books)
  9. Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 2002, Seite 24 (Zitiert nach Google Books)
  10. Gesellschaft für Deutsche Sprache (Wiesbaden, Germany): Der Sprachdienst. Die Gesellschaft, 1973, Seite 120 (Zitiert nach Google Books)
  11. Kay Dohnke: Vun Böker un Minschen. Quickborn, 1996, Seite 16 (Zitiert nach Google Books)