einstellen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich stelle ein
du stellst ein
er, sie, es stellt ein
Präteritum ich stellte ein
Konjunktiv II ich stellte ein
Imperativ Singular stelle ein!
Plural stellt ein!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
eingestellt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:einstellen

Worttrennung:

ein·stel·len, Präteritum: stell·te ein, Partizip II: ein·ge·stellt

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌʃtɛlən]
Hörbeispiele:   einstellen (Info)

Bedeutungen:

[1] jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
[2] Technik: justieren
[3] reflexiv: sich auf etwas vorbereiten
[4] etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
[5] reflexiv: sich einfinden, kommen
[6] schweizerisch, eine (Telefon-)Nummer: wählen
[7] schweizerisch, im Amt, im Dienst, in der Funktion, in einem Recht einstellen: jemanden vorübergehend seines Amtes entheben, vom Dienst, von gewissen Rechten suspendieren
[8] Bautechnik, einen Bauteil (einen Turm, eine Säule): so konstruieren, dass es scheinbar mit dem Baukörper verschmilzt

Synonyme:

[1] anstellen
[2] justieren
[3] vorbereiten
[4] aufhören, zu den Akten legen, ad acta legen
[7] suspendieren

Gegenwörter:

[1] entlassen
[3] verstellen
[4] weitermachen

Beispiele:

[1] Die Firma stellte letztes Jahr 10 weitere Sachbearbeiter ein.
[2] Nachdem das Thermostat richtig eingestellt war, hatte er es endlich warm in der Wohnung.
[3] Um sich auf die anstehenden Verhandlungen einzustellen, ist er noch einmal alle Unterlagen durchgegangen.
[4] Auf Grund des heftigen Schneefalles musste der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt werden.
[4] Stellen Sie jetzt bitte das Rauchen ein!
[4] „Die Regulierungsbehörde schickte einen Peilwagen nach Hilkerode, ortete den Sender im Dorf und forderte den Betreiber schriftlich auf, den Betrieb einzustellen.“[1]
[4] „Die auf Arch Linux basierende Distribution Antergos wird eingestellt. Die Entwickler haben keine Zeit mehr für das Projekt.“[2]
[4] „Die Diskussionsabende wurden eingestellt, und die Münchner USPD entwickelte ebenfalls keine nennenswerte Außenwirkung mehr.“[3]
[5] Kannst du dich um 6 Uhr bei mir einstellen? Vorher habe ich keine Zeit.
[6] „Ostermundigen liegt bei Bern, es hat dieselbe Vorkennzahl, 031, es ist also möglich, dass Sie falsch gewählt haben und zufällig die Nummer des Mannes eingestellt haben, der jedes Mal, wenn das Telefon läutet, abnimmt […].“[4]
[7] „Die Geschäftsführer können Direktoren, Prokuristen oder Handlungsbevollmächtigte jederzeit in ihrer Funktion einstellen.[5]
[7] „Die Administrativuntersuchung wurde nach einem Streit der Pfarrerin mit einer Arbeitskollegin und mit der Kirchenpflege vor drei Jahren eingeleitet. Seither war die Frau im Amt eingestellt.“[6]
[7] „Die bernische Erziehungsdirektion hat einen Bieler Oberstufen-Lehrer im Amt eingestellt. Es liegen Hinweise zu Grenzüberschreitungen vor.“[7]
[7] „Dass ein […] Religionslehrer […] wegen sittlicher Vergehen in seinem Dienst eingestellt werden musste.“[8]
[7] „Von der Stimmberechtigung sind ausgeschlossen: a. diejenigen, welche zufolge Schuldbetreibung oder durch strafgerichtliches Urteil im Aktivbürgerrecht eingestellt worden sind [usw.].“[9]
[8] „Nach einigem Streit akzeptierte Schinkel die Rundbogenfenster und den in das Schiff eingestellten Turm“[10]
[8] „Die Gestaltung des Baukörpers mit zwei Schaufronten konzentriert sich auf die Ecksituation, die als in die Fassade eingestellter Turm mit gedrungener Haube formuliert ist.“[11]
[8] „Besonders auffällig ist hier der siebenachsig auskragende Mittelrisalith mit seiner Bemalung in kräftigem Orange und den wuchtigen, eingestellten Säulen mit ihren ungewöhnlichen Zackenkapitellen.“[12]
[8] „Im Schiff liegt auf zwei eingestellten Pfeilern ein zweijochiges sternförmiges Kreuzrippengewölbe.“[13]
[8] „Der im Norden zwischen Langhaus und Chor eingestellte Turm hat ein sehr hohes, bis an das untere Drittel der Chorfenster reichendes, pyramidenartiges abgestützes Sockelgeschoß…“[14]

Wortbildungen:

Adjektive: einstellbar
Substantive: Einstellung

Übersetzungen

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[1, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „einstellen
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einstellen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaleinstellen
[1–5] The Free Dictionary „einstellen
[6] Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7, Stichwort „einstellen“, Seite 32.
[6, 7] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort „einstellen“, Seite 209.
[7] Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1, Stichwort „einstellen“, Seite 112.

Quellen:

  1. Ulrich Lottmann: Illegal auf Sendung. Piratensender in Hilkerode warnt vor Strahlenwaffe. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 124, 31. Mai 2013, Seite 9.
  2. Ferdinand Thommes: Antergos wird eingestellt. pro-linux.de, Baader&Lindner GbR, Bruchsal, Deutschland, 22. Mai 2019, abgerufen am 23. Mai 2019.
  3. Bernhard Grau: Vom Bürgersohn zum Revolutionär. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Nummer 11, 2018, ISSN 0011-5908, Seite 23.
  4. Franz Hohler: Der Geisterfahrer – Die Erzählungen. Luchterhand, Seite 5 (Google Books).
  5. Art. 815 Abs. 3 des Schweizer Obligationenrechts. Abgerufen am 8. März 2015.
  6. Tages-Anzeiger vom 9. Oktober 2019 (online).
  7. Der Bund vom 26. November 2015 (online).
  8. National-Zeitung vom 30. November 1970, zitiert nach Kurt Meyer, Schweizer Wörterbuch, Frauenfeld 2006, S. 112.
  9. Staatsverfassung des Kantons Basel-Landschaft vom 4. April 1892, § 3 (online).
  10. Karl Friedrich Schinkel, Hillert Ibbeken, Elke Blauert: Architectural work today. Edition Axel Menges, 2002, Seite 380 (Google Books)
  11. Ulrike Faber-Hermann: Bürgerlicher Wohnbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Minden. LIT Verlag Münster, 2000, Seite 158 (Google Books)
  12. Susann Buhl: Leipzig. DuMont Reiseverlag, 2012, Seite 72 (Google Books)
  13. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. Lukas Verlag, 2001, Seite 362 (Google Books)
  14. Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim. Deutscher Kunstverlag, 1966, Seite 30 (Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: anstellen