Person Wortform
Präsens ich raufe aus
du raufst aus
er, sie, es rauft aus
Präteritum ich raufte aus
Konjunktiv II ich raufte aus
Imperativ Singular raufe aus!
rauf aus!
Plural rauft aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgerauft haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ausraufen

Worttrennung:

aus·rau·fen, Präteritum: rauf·te aus, Partizip II: aus·ge·rauft

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌʁaʊ̯fn̩]
Hörbeispiele:   ausraufen (Info)

Bedeutungen:

[1] selten: etwas (beispielsweise Unkräuter aus dem Boden) in großer Menge herausreißen
[2] übertragen: sich die Haare ausraufen: sich sehr ärgern (beispielsweise aus Verzweiflung/Wut)

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Verb raufen mit dem Derivatem aus-

Synonyme:

[1] ausreißen, ausrupfen, herausreißen, herausrupfen

Sinnverwandte Wörter:

[1] ausjäten, auszupfen, entfernen, herausziehen, jäten

Beispiele:

[1] „Und es begab sich, dass er am Sabbat durch die Kornfelder ging, und seine Jünger fingen an, während sie gingen, Ähren auszuraufen.[1]
[2] „Eines Tages werde ich mir noch die Haare einzeln ausraufen, weil ich 50 Jahre nach der Geburt des Staates Israel, für den ich gekämpft habe, der aus dem Holocaust entstanden ist, auf den amerikanischen Präsidenten setzen muß, wenn ich in diesem Lande überleben will.“[2]
[2] „Ich schraube meine altmodischen Erwartungen zurück. Stolpe soll sich also nicht die Brust aufreißen, Gysi muß sich auf der Stirnglatze kein Haar ausraufen.[3]
[2] „Aus Sicht der Baukultur könnte man sich aber manchmal auch die Haare ausraufen, wenn Schulgebäude aus den 1950er und 1960er Jahren abgerissen werden, um Häuslebauern Platz zu schaffen.“[4]
[2] „Normale Menschen sollten sich über diese Erkenntnis die Haare ausraufen.[5]
[2] »Von Anfang an war der Rückstand schon zu groß. Schon wieder ein vierter Platz. Es ist zum Haare ausraufen«, sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang.[6]
[2] [Der Fußballer Arjen Robben:] „Feierte seinen Treffer mit grimmiger Mimik, es war ja auch ein rechtes Mistspiel. Probierte es danach immer öfter mit Haken, Schüssen und Dribblings, doch der Abend war: Zum Haare ausraufen.[7]

Redewendungen:

[2] etwas ist zum Haare ausraufen[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: Blumen / Gras / Unkraut ausraufen

Übersetzungen

Bearbeiten
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ausraufen
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausraufen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalausraufen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „ausraufen
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „ausraufen
[2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „ausraufen
[1, 2] Duden online „ausraufen
[2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „ausraufen“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Markus 2,23 LUT
  2. Yoram Kaniuk: Abgrund oder Paradies. In: Spiegel Online. Nummer 20/1997, 12. Mai 1997, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  3. Wolf Biermann: Das Kaninchen frißt die Schlange. In: Spiegel Online. Nummer 10/1992, 2. März 1992, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  4. „Wir tragen Konflikte aus“. Diskussion – Das Zentrum für Baukultur diskutiert seit zehn Jahren eine „besser gebaute Umwelt“. In: taz.de. ISSN 2626-5761 (Interview mit Eberhard Syring, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Baukultur und Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie an der Hochschule Bremen, URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  5. Erlenmeyer ist überall. In: taz.de. 14. Februar 1999, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  6. Norwegens Biathleten gewinnen Mixed-Staffel – Bjørndalen erfolgreichster Winter-Olympionike. In: Spiegel Online. 19. Februar 2014, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  7. Jonas Beckenkamp: FC Bayern in der Einzelkritik: Lewandowski verknotet sich im Fangnetz. In: sueddeutsche.de. 2. März 2016, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2020).
  8. Redensarten-Index „etwas ist zum Haare ausraufen