auskoffern (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich koffere aus
du kofferst aus
er, sie, es koffert aus
Präteritum ich kofferte aus
Konjunktiv II ich kofferte aus
Imperativ Singular koffere aus!
Plural koffert aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgekoffert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:auskoffern

Worttrennung:

aus·kof·fern, Präteritum: kof·fer·te aus, Partizip II: aus·ge·kof·fert

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌkɔfɐn]
Hörbeispiele:   auskoffern (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv, meist Straßenbau: einen vertieften Raum durch Aushebung von Erdreich herstellen, der die tragende Packlage oder Steinschüttung [oder etwas Ähnliches] aufnimmt
[2] transitiv, intransitiv, veraltet: einen Gegenstand aus einem Koffer herausnehmen

Herkunft:

Es wird vermutet, dass auskoffern unter französischem Einfluss entstanden ist. So fänden sich im Wörterbuch „Technisches Französisch“ (3. Auflage 1948) von Kurt Stellhorn auf Seite 63 le coffrage → fr ‚Stollenverschalung mit Holz oder Eisen‘ und auf Seite 207 coffrer → frverschalen, verkleiden; (bei Sachs-Villatte auch:) Minengänge ausschalen‘.[1]
Die Bildungsweise des Verbs im Deutschen erscheint dann analog zu anderen Verben wie ausschiffen, ausbooten, einsacken, einklostern, eintaschen oder einkellern vonstattengegangen zu sein: Ein Substantiv, das ein Behältnis oder eine Hülle bezeichnet, wurde als Stamm für ein Verb verwendet und mit der Vorsilbe ein- oder (in diesem Fall) aus- kombiniert.[2]
Der Grund für die Anlehnung des Wortes an Koffer könnte darin liegen, dass in früheren Zeiten beim Bau einer Straße in sumpfigem Gelände, als man für die Straßendecke eine feste Unterlage benötigte, dort so genannte „Koffer“, also in Strauchwerk eingebaute Steinschüttungen ähnlich den Faschinen, in den Boden eingelassen wurden. Diese Art und Weise, einen Untergrund für eine Straße herzustellen, ist dann später auch bei denjenigen Fällen beibehalten worden, bei denen kein solcher Koffer im eigentlichen Sinn mehr zum Einsatz kam.[3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] abgraben, ausbaggern, ausgraben, ausheben, ausschachten

Gegenwörter:

[2] einkoffern

Oberbegriffe:

[2] auspacken

Beispiele:

[1] „Der Bodenaushub zur Aufnahme der Befestigung entspricht (im Querschnitt gesehen) gewöhnlich der Seitenansicht eines Koffers (4.1.8). Deshalb spricht man häufig von Auskofferung oder auskoffern.[4]
[1] Unter der neuen Garage wurde das Gelände bis auf eine Tiefe von etwa sieben Metern ausgekoffert.
[2] Der Zöllner forderte uns dazu auf auszukoffern.

Wortbildungen:

Auskofferung

Übersetzungen

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[1] Duden online „auskoffern
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „auskoffern“ auf wissen.de
[1] Lippert: Auskoffern, in: Muttersprache 1952, Seite 312
[2] Lippert: Auskoffern, in: Muttersprache 1952, Seite 310 (mit Hinweis auf das Wörterbuch der Gebrüder Grimm und das Wörterbuch von Daniel Sanders)
[2] Daniel Sanders: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Erster Band. A–K. Zweiter unveränderter Abdruck, Verlag von Otto Wigand, Leipzig 1876 (Internet Archive), Seite 967.

Quellen:

  1. Roemheld: Noch einmal: „auskoffern“, in: Muttersprache 1953, S. 37
  2. Lippert: Auskoffern, in: Muttersprache 1953, S. 310
  3. Lippert: Auskoffern, in: Muttersprache 1953, S. 311 f. (Wiedergabe einer Auskunft des Stadtbauamts)
  4. Dietrich Richter, Manfred Heindel: Straßen- und Tiefbau: Mit lernfeldorientierten Projekten, Vieweg+Teubner, 2007