arbiträr
arbiträr (Deutsch)
BearbeitenPositiv | Komparativ | Superlativ | ||
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arbiträr | arbiträrer | am arbiträrsten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:arbiträr |
Worttrennung:
- ar·bi·t·rär, Komparativ: ar·bi·trä·rer, Superlativ: am ar·bi·trärs·ten
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] willkürlich, beliebig, dem Ermessen überlassen
- [2] Linguistik: als durch Konvention einer Sprachgemeinschaft willkürlich festgelegtes sprachliches Zeichen oder Wort, das keinen zwangsläufigen, naturgegebenen Zusammenhang zwischen Artikulation und Inhalt erkennen lässt
- [3] Mathematik: durch einen Buchstaben symbolisierte beliebige konstante Größe
Herkunft:
- aus französisch arbitraire → fr, von lateinisch arbitrarius → la „willkürlich, nach Belieben“[1]
Synonyme:
- [1] willkürlich, beliebig, eigenmächtig, nach Ermessen
Gegenwörter:
- [1] regelrecht, regulär, zwangsläufig
- [2] konventional, motiviert
Beispiele:
- [1] Musiknoten von links nach rechts zu lesen, war eine arbiträre Festlegung.
- [2] Am Rande vermerkt: Auch diese ökonomisch „motivierten“ Veränderungen des „Lautbildes“ wie auch des Schriftbildes sind alles andere als arbiträr![2]
- [2] „Oftmals werden sie als Argument gegen die Bestimmung sprachlicher Zeichen als arbiträr angeführt.“[3]
- [2] „Die Beziehung zwischen den inhaltlichen (Bedeutungs-)Einheiten und den formalsprachlichen Einheiten ist dabei arbiträr.“[4]
- [2] „Die Entstehung distinktiver Merkmale von Phonemen verläuft unter sprachvergleichendem Aspekt innerhalb bestimmter, wohl durch die Biologie des Menschen gesetzter Grenzen wieder arbiträr.“[5]
- [3] In algebraischen Gleichungen bezeichnen Buchstaben arbiträre Größen.
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] willkürlich, beliebig, dem Ermessen überlassen
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[3] Mathematik: durch einen Buchstaben symbolisierte beliebige konstante Größe
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „arbiträr“
- [1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0
- [1, 3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 133
- ↑ August Fenk, Semiotische Dreiecke als Problem für den radikalen Konstruktivismus, Seite 4
- ↑ Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 99. ISBN 3-484-73002-1.
- ↑ Sarah M. E. Bihler: Ein Lexikon im Kopf? - Wie unser Gehirn Sprache speichert. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2010 , Seite 20-27, Zitat Seite 20.
- ↑ Oskar Reichmann: Germanistische Lexikologie, Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage von »Deutsche Wortforschung«. Metzler, Stuttgart 1976, ISBN 3-476-12082-1, Seite 16.