Schabracke (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Schabracke die Schabracken
Genitiv der Schabracke der Schabracken
Dativ der Schabracke den Schabracken
Akkusativ die Schabracke die Schabracken
 
[1] eine Schabracke im Einsatz

Worttrennung:

Scha·b·ra·cke, Plural: Scha·b·ra·cken

Aussprache:

IPA: [ʃaˈbʁakə]
Hörbeispiele:   Schabracke (Info)
Reime: -akə

Bedeutungen:

[1] eine besondere Form der Satteldecke
[2] umgangssprachlich, abwertend: unattraktive, ungepflegte, auch streitsüchtige, zänkische oder ältere Frau, Ehefrau oder Schwiegermutter (Österreich, Deutschland: Niederrhein, Westfalen, Mitteldeutschland, Ostdeutschland)
[3] Stoffleiste an der Gardinenleiste, Übergardine
[4] Jägersprache: Sattelfleck, ein Zeichnungsmuster bei mehreren Tierarten (abgeleitet von [1])

Herkunft:

aus polnisch czaprak, von ungarisch csáprág, von türkisch çaprak Satteldecke, Überwurf. Die türkische Herkunft gilt als sicher; der weitere Entlehnungsweg als ungeklärt. Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Satteldecke, Pferdedecke, Überwurf, Wagendecke
[2] Drache, Ehedrache, Ehedrachen, Furie, Hausdrache, Hausdrachen, Hyäne, Megäre; alte, abgetakelte Fregatte, altes Schlachtschiff, Schrapnell, Xanthippe, Hexe, Aas, Scharteke,
[3] Borte, Übergardine, Vorhang

Gegenwörter:

[2] alle Kosenamen der Frau bzw. Ehefrau: Schatz, Stern, Maus, Kirsche

Oberbegriffe:

[1] Satteldecke, Pferdeausrüstung
[2] Frau, Mensch; Beleidigung
[3] Accessoire, Möbelstück
[4] Zeichnungsmuster, Fellzeichnung

Beispiele:

[1] Nun, der Herr Obrist hätte ebensogut einziehen können wie einer durch den Argen Trumph (Arc de triomphe), und ich hätte dem Schimmel die neue Schabracke aufgelegt - Zacker, der hätte die Ohren gespitzt![2]
[1] Als die acht Tage herum waren, hatte sie eine wunderschöne Schabracke gestickt, mit der schickte sie ihn auf den Markt, er dürfe sie aber nicht anders geben als für fünfhundert Gulden.[3]
[1] „Wer zu den Reitern will, muss ein Pferd mitbringen, auch einen Sattel mit Schabracke und einen Woilach.“[4]
[2] Inzwischen ist aus der Diva eine Schabracke geworden. (Der Tagesspiegel online, Alte Diva ohne Partner, 19.12.2003)
[2] Mit aufgedonnerten Haaren, schwarz anlackiert und mit Strass-Schabracke als Kleidervorhang: Prädestiniert zur Tunten-Mutti der Nation, die sie in der Tat lange war.[5]
[2] „…sie hatte ihr Klavier zur Verfügung gestellt, die alte Schabracke, und ihren Salon, ihre Partituren…“[6]
[3] Verwendung findet alles – die silberne Halterung für die Troddeln, die im Wohnzimmer eine Schabracke zieren, waren einmal Joghurtbecher und der scheinbar uralte geraffte Vorhang eine Mülltüte.[7]
[4]

Wortbildungen:

[1] Kavallerieschabracke
[4] Schabrackenschakal, Schabrackenhyäne, Schabrackentapir

Übersetzungen

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[1–4] Wikipedia-Artikel „Schabracke
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schabracke
[1–4] Duden online „Schabracke
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchabracke

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schabracke“.
  2. E.T.A. Hoffmann, Der Elementargeist, zitiert nach Projekt Gutenberg
  3. Deutsche Hausmärchen, Gesammelt von Johann Wilhelm Wolf, Des Todten Dank, zitiert nach Projekt Gutenberg
  4. Arno Surminski: Der lange Weg.Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 46 f.
  5. Die Welt.de, Hör mir uff mit Jazz!, 18.03.2003
  6. Louis-Ferdinand Céline: Norden. 2. Auflage. Roman. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-15499-7, Seite 150. Französische Originalausgabe 1964.
  7. Der Tagesspiegel online, Ein Herz und viele Kronen, 28.05.2002

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Arschbacke