Feindbild
Feindbild (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | das Feindbild | die Feindbilder |
Genitiv | des Feindbildes des Feindbilds |
der Feindbilder |
Dativ | dem Feindbild dem Feindbilde |
den Feindbildern |
Akkusativ | das Feindbild | die Feindbilder |
Worttrennung:
- Feind·bild, Plural: Feind·bil·der
Aussprache:
- IPA: [ˈfaɪ̯ntˌbɪlt]
- Hörbeispiele: Feindbild (Info) Feindbild (Österreich) (Info)
Bedeutungen:
- [1] vorurteilsbeladenes Konzept eines erklärten Gegners von einer Gruppe von Menschen gleicher Gesinnung oder Ausrichtung
Herkunft:
- Determinativkompositum aus den Substantiven Feind und Bild
Beispiele:
- [1] Es sind also nicht nur ausgewiesene Nazis, die das Feindbild vom „reichen, parasitären“ Juden weiter verbreiten.
- [1] „SED und Stasi hatten fast paranoide Angst vor Kritik. Feste Feindbilder und Schwarz-Weiß-Denken prägten ihr Denken.“[1]
- [1] „So wie die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise vor acht Jahren das zentrale Feindbild der AfD war, so sind es Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die Grünen heute.“[2]
- [1] „Die AfD ist recht erfolgreich darin, in populistischer Manier Feindbilder aufzubauen, „Wir gegen die“, und vermeintlich einfache Lösungen zu präsentieren.“[3]
- [1] „Systematisch wurde im Rahmen einer Studie aufgearbeitet, aus welchen Motiven und in welcher Form die Polizei im Rechtsrock zum Feindbild erhoben wird.“[4]
- [1] „Die Weltgesundheitsorganisation ist wie so viele andere Staatengemeinschaften ein Feindbild.“[5]
- [1] „Feindbilder sind nicht nur Organisationen, sondern auch konkrete Personen, die für die vermeintliche „Diktatur“ stehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gehört dazu,“[4] […].
- [1] „Als Feindbilder sehen die Grauen Wölfe die kurdische Arbeiterpartei PKK, welche auf einschlägigen Webseiten als „Babymörder“ bezeichnet wird, und jegliche Kurden, welche eine „Gefahr“ für die Türkei darstellen.“[6]
- [1] „Ebenfalls als Feindbilder gelten des Weiteren Juden, Christen, Armenier, Griechen, Kommunisten, Freimaurer, Israel bzw. „Zionisten“, die EU, der Vatikan und die Vereinigten Staaten.“[6]
- [1] „Nicht nur in Ostpreußen, auch in Litauen stellten die Soldaten der Roten Armee ein gefürchtetes Feindbild dar.“[7]
- [1] „Wenn die Mehrheit zum Feindbild wird, dann wird das Feindbild uninteressant.“[8]
- [1] „Womit täglich im Stundentakt die güllegefüllten Tankwagen über die Ringstraßen der Stadt donnern; was zu Protesten der lärm- und geruchsbelästigten Bevölkerung führt; weshalb Lukas Piontek für viele Leute zum Feindbild geworden ist.“[9]
- [1] „Manche Vertreter der Friedenspädagogik äußern die Auffassung, es genüge, Vorurteile zu „hinterfragen“ und Feindbilder „abzubauen“, um den Konflikt zwischen Ost und West zum Verschwinden zu bringen.“[10]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Adjektiv: altes / festes / gemeinsames / gepflegtes / klares / liebgewonnenes / liebgewordenes / neues / personifiziertes / zentrales Feindbild
- [1] mit Adjektiv: amerikanisches / chinesisches / russisches / sowjetisches Feindbild
- [1] mit Substantiv: die EU / Europa / die WHO als Feindbild, die Christen / die Juden / die Kurden / die Palästinenser als Feindbild, die Grünen / die Linken / die Nazis / die Rechten als Feindbild
- [1] mit Verb: Feindbilder abbauen / aufbauen, ein Feindbild pflegen
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] vorurteilsbeladenes Konzept eines erklärten Gegners von einer Gruppe von Menschen gleicher Gesinnung oder Ausrichtung
- [1] Wikipedia-Artikel „Feindbild“
- [1] Duden online „Feindbild“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Feindbild“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Feindbild“
Quellen:
- ↑ Stefan Wolle: Das Feindbild der Stasi – "Der Gegner ist überall ...". bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 20. Oktober 2016, abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Hubertus Volmer: Bedrohung von außen und innen – Die AfD hat ein neues Thema und einen neuen Feind. n-tv.de, ntv Nachrichtenfernsehen GmbH, Köln, Deutschland, 14. Juni 2023, abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Julia Hubernagel: Rechtsextremismusforschung – „Pluraler, jünger, zeitgeistiger“. In: taz.de. 11. Juni 2024, ISSN 2626-5761 (Interview mit Rolf Frankenberger, Leiter des Instituts für Rechtsextremismusforschung an der Uni Tübingen, das Interview führte Julia Hubernagel, URL, abgerufen am 12. Juni 2024) .
- ↑ 4,0 4,1 Feindbild Polizei im Rechtsrock. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 3. Dezember 2013, abgerufen am 12. Juni 2024 (Interview mit Dr. Christoph Kopke, Moses Mendelssohn Zentrum).
- ↑ Tanja Tricarico: Proteste gegen die WHO – Feindbild „Weltelite“. In: taz.de. 25. Mai 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 12. Juni 2024) .
- ↑ 6,0 6,1 Wikipedia-Artikel „Graue Wölfe“ (Stabilversion), abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Sonya Winterberg: Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen. Piper, München/Zürich 2014, ISBN 978-3-492-30264-7, Seite 117.
- ↑ Philipp Löwe: Kommentar zum Antisemitismus: Kippa auf den Kopf! In: Spiegel Online. 27. Februar 2015, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 28. Februar 2015) .
- ↑ Hansi Sondermann: Hexentotentanz und andere Kriminalgeschichten. Anthologie. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-199-3, Seite 142
- ↑ Daniel Frei: Sowjetische und amerikanische Feindbilder. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 1. Februar 2023, abgerufen am 12. Juni 2024 (aus: APuZ 5/1986).