Abladeplatz (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Abladeplatz die Abladeplätze
Genitiv des Abladeplatzes der Abladeplätze
Dativ dem Abladeplatz
dem Abladeplatze
den Abladeplätzen
Akkusativ den Abladeplatz die Abladeplätze
 
[1] illegaler Abladeplatz für Müll neben Schienen in Accra/Indien

Worttrennung:

Ab·la·de·platz, Plural: Ab·la·de·plät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈaplaːdəˌplat͡s]
Hörbeispiele:   Abladeplatz (Info)

Bedeutungen:

[1] Ort/Stelle, an dem/der beispielsweise Schrot, Müll, Wertstoffe und so weiter abgeladen werden; die abgeladenen Materialien werden manchmal gelagert, beispielsweise für Recycling
[2] Logistik: Ort/Stelle, an dem/der Fracht entladen wird

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Stamm des Verbs abladen und dem Substantiv Platz sowie dem Fugenelement -e

Sinnverwandte Wörter:

[1] Deponie, Sammelplatz, Schrottplatz, Wertstoffhof
[2] Verladeanlage, Verladeplatz

Oberbegriffe:

[1, 2] Platz

Unterbegriffe:

[1] Müllabladeplatz, Schuttabladeplatz

Beispiele:

[1] „Heute dient das Gelände unmittelbar neben der Mauer dem Besitzer von "Ribarsko Selo" als Abladeplatz für Müll, Bauschutt und Schrott.“[1]
[1] „Eigentlich gehört Altmetall auf den Schrottplatz, doch viele Menschen halten Wälder offenbar für den besseren Abladeplatz - auch, weil ihre Umweltsauerei dort nicht so rasch entdeckt wird.“[2]
[1] „Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte davor, dass Australien durch den Bau des Endlagers zum „Abladeplatz für Atommüll“ aus aller Welt werde.“[3]
[1] „Weder in La Hague noch in Lüchow-Dannenberg, so die Chefin der französischen Grünen, akzeptiere die Bevölkerung die Abladeplätze für Atommüll.“[4]
[1] „Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) wies […] auf das Kernproblem hin: »So wichtig es ist, den vorhandenen Müll zu bergen – niemand kann dagegen anarbeiten, wenn in einigen Ländern das Meer immer noch als Abladeplatz für Plastik genutzt wird.«“[5]
[1] [München:] „Riesige Gewerbegebiete, massive Verkehrsströme, stinkende Mülldeponie - Freimann war lange Abladeplatz für all das, was die übrige Stadt allzu gerne an den nördlichen Stadtrand verlegt sah.“[6]
[1] „»Wir werden nichts zustimmen, was zu Lasten lokaler Hersteller und Unternehmer geht oder dazu führt, dass Nigeria der Abladeplatz von Fertigprodukten wird«, hieß es in einer Erklärung des nigerianischen Präsidenten.“[7]
[1] [König Abdullah von Jordanien:] „»Wir wollen nicht zum Abladeplatz für Flüchtlinge werden, andererseits haben wir eine humanitäre Verpflichtung.«“[8]
[1] „Arguineguín auf Gran Canaria droht bald in einer Reihe mit Moria und Lampedusa zu stehen. Der Hafen ist zu einem Abladeplatz für Menschen geworden.“[9]
[1] [Überschrift:] „Die deutsche Botschaft in Warschau: Abladeplatz für unliebsame Diplomaten“[10]
[2] „Der Abladeplatz liegt in stechender subtropischer Sonne.“[11]
[2] „Der Kirow Schienenkran transportiert die Bahnsteigteile vom Abladeplatz am Bahnübergang an ihren Einbauort.“[12]
[2] „Den nicht einsehbaren Abladeplatz im Innenhof muss er im Prinzip blind ansteuern, doch bekomme er per Funk gesagt, wohin er die festgekettete Last bewegen muss, sagt der Kranfahrer.“[13]
[2] [Fütterung von Elefanten in Thailand:] „Ein großer Lastwagen liefert langes Schilfgras, das auch auf Feldern und in Gärten wächst. Manche Elefanten tragen die ihnen zustehende Ration vom Abladeplatz selbst in ihr Haus.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: illegaler Abladeplatz

Übersetzungen

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[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Abladeplatz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAbladeplatz
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Abladeplatz
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Abladeplatz
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Abladeplatz
[1] Duden online „Abladeplatz

Quellen:

  1. Keno Verseck: Profitgier an Montenegros Adriaküste – Schönheit und Schandfleck. In: Spiegel Online. 27. Oktober 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  2. Andrea Jonischkies: Fernverkehr – Waldgeister aus Blech. In: Spiegel Online. 17. August 2010, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  3. Australien: 25 Tonnen Atommüll angekommen. In: taz.de. 7. Dezember 2015, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  4. Ute Scheub: Grün ist der Polizeistaat. In: taz.de. 9. April 2001, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  5. Esther Geisslinger: Unternehmen gegen Meeresmüll: Plastik flieht nicht. In: taz.de. 18. Mai 2016, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  6. Stefan Mühleisen: Freimann: Wachstum ohne Wut. In: sueddeutsche.de. 19. Juli 2019, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  7. Afrika plant die größte Freihandelszone der Welt. In: Deutsche Welle. 22. März 2018 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  8. Martin Doerry, Gerhard Spörl, Bernhard Zand: »Ja, wir haben ein Nuklearprogramm«. In: Spiegel Online. Nummer 47/2007, 18. November 2007, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  9. Karin Janker: Migration: Die Kanaren werden zu Europas Vorhölle. In: sueddeutsche.de. 16. November 2020, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  10. Thomas Urban: Polen: Wie die EU Polen auf den rechten Weg zurückbringen kann. In: sueddeutsche.de. 24. Juli 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  11. Caspar Dohmen: „Faire“ T-Shirts: Ein indisches Pilotprojekt. In: Südwestrundfunk. 5. September 2017 (Senderreihe: SWR2-Wissen, URL, abgerufen am 29. September 2021).
  12. Commons-Eintrag: Bilder, Videos oder Audiodateien zu „File:Kirow_Schienenkran.jpg
  13. Eva Zimmerhof: Nicht nur Technikfans sind fasziniert: Zentimeterarbeit in luftiger Höhe. In: sueddeutsche.de. 12. Januar 2018, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 29. September 2021).
  14. Elefantendorf in Ostthailand – Posieren auf der Rüsselschaukel. In: Spiegel Online. 21. Dezember 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. September 2021).