𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍃

𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍃 (Gotisch)

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Kasus Singular Plural
Nominativ 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍃 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍉𐍃
Akkusativ 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌰𐌽𐍃
Vokativ 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍉𐍃
Genitiv 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌹𐍃 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌴
Dativ 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌰 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌰𐌼

Worttrennung:

𐌷𐌹·𐌼𐌹𐌽𐍃

Umschrift:

himins

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] oft im Plural: Himmel

Herkunft:

Erbwort aus dem urgermanischen *hemina- (daneben auch synkopiert *hemna-) ‚Himmel‘, dessen Nominativ *hemō und Dativ *hemeni auf Grundlage des Genitivs *hemnaz umgebildet wurde und das sich auf das indogermanische *h₂eḱ-mon- zurückführen lässt; etymologisch verwandt mit altnordisch himinn → non, färöisch himin → fo, altenglisch heofon → ang (neuenglisch heaven → en), altfriesisch himel → ofs, altsächsisch himil → osx und heƀan → osx, altniederländisch himil → odt (niederländisch hemel → nl), althochdeutsch himil → goh (neuhochdeutsch Himmel) sowie urverwandt mit sanskritisch अश्मन् (aśman-) → sa, jungawestisch asman-, altkirchenslawisch (mit Metathese) камы (kamy) → cu, litauisch akmuo → lt und altgriechisch ἄκμων (akmōn→ grc[1]

Beispiele:

[1] 𐍃𐍅𐌰 𐌻𐌹𐌿𐌷𐍄𐌾𐌰𐌹 𐌻𐌹𐌿𐌷𐌰𐌸 𐌹𐌶𐍅𐌰𐍂 𐌹𐌽 𐌰𐌽𐌳𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌾𐌰 𐌼𐌰𐌽𐌽𐌴, 𐌴𐌹 𐌲𐌰𐍃𐌰𐌹𐍈𐌰𐌹𐌽𐌰 𐌹𐌶𐍅𐌰𐍂𐌰 𐌲𐍉𐌳𐌰 𐍅𐌰𐌿𐍂𐍃𐍄𐍅𐌰 𐌾𐌰𐌷 𐌷𐌰𐌿𐌷𐌾𐌰𐌹𐌽𐌰 𐌰𐍄𐍄𐌰𐌽 𐌹𐌶𐍅𐌰𐍂𐌰𐌽𐌰 𐌸𐌰𐌽𐌰 𐌹𐌽 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌰𐌼.
„swa liuhtjai liuhaþ izwar in andwairþja manne, ei gasaihvaina izwara goda waurstwa jah hauhjaina attan izwarana þana in himinam.“ (Mt 5, 16)[2]
„So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“[3]
[1] 𐌰𐌼𐌴𐌽 𐌰𐌿𐌺 𐌵𐌹𐌸𐌰 𐌹𐌶𐍅𐌹𐍃: 𐌿𐌽𐌳 𐌸𐌰𐍄𐌴𐌹 𐌿𐍃𐌻𐌴𐌹𐌸𐌹𐌸 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍃 𐌾𐌰𐌷 𐌰𐌹𐍂𐌸𐌰, 𐌾𐍉𐍄𐌰 𐌰𐌹𐌽𐍃 𐌰𐌹𐌸𐌸𐌰𐌿 𐌰𐌹𐌽𐍃 𐍃𐍄𐍂𐌹𐌺𐍃 𐌽𐌹 𐌿𐍃𐌻𐌴𐌹𐌸𐌹𐌸 𐌰𐍆 𐍅𐌹𐍄𐍉𐌳𐌰, 𐌿𐌽𐍄𐌴 𐌰𐌻𐌻𐌰𐍄𐌰 𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌹𐌸.
„amen auk qiþa izwis: und þatei usleiþiþ himins jah airþa, jota ains aiþþau ains striks ni usleiþiþ af witoda, unte allata wairþiþ.“ (Mt 5, 18)[4]
„Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.“[5]
[1] 𐌹𐌸 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐌽𐌿 𐌲𐌰𐍄𐌰𐌹𐍂𐌹𐌸 𐌰𐌹𐌽𐌰 𐌰𐌽𐌰𐌱𐌿𐍃𐌽𐌴 𐌸𐌹𐌶𐍉 𐌼𐌹𐌽𐌽𐌹𐍃𐍄𐍉𐌽𐍉 𐌾𐌰𐌷 𐌻𐌰𐌹𐍃𐌾𐌰𐌹 𐍃𐍅𐌰 𐌼𐌰𐌽𐍃, 𐌼𐌹𐌽𐌽𐌹𐍃𐍄𐌰 𐌷𐌰𐌹𐍄𐌰𐌳𐌰 𐌹𐌽 𐌸𐌹𐌿𐌳𐌰𐌽𐌲𐌰𐍂𐌳𐌾𐌰𐌹 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌴; 𐌹𐌸 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐍄𐌰𐌿𐌾𐌹𐌸 𐌾𐌰𐌷 𐌻𐌰𐌹𐍃𐌾𐌰𐌹 𐍃𐍅𐌰, 𐍃𐌰𐌷 𐌼𐌹𐌺𐌹𐌻𐍃 𐌷𐌰𐌹𐍄𐌰𐌳𐌰 𐌹𐌽 𐌸𐌹𐌿𐌳𐌰𐌽𐌲𐌰𐍂𐌳𐌾𐌰𐌹 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌴.
„iþ saei nu gatairiþ aina anabusne þizo minnistono jah laisjai swa mans, minnista haitada in þiudangardjai himine; iþ saei taujiþ jah laisjai swa, sah mikils haitada in þiudangardjai himine.“ (Mt. 5, 19)[6]
„Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.“[7]

Wortbildungen:

[1] 𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐌰𐌺𐌿𐌽𐌳𐍃

Übersetzungen

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[1] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌷𐌹𐌼𐌹𐌽𐍃“, Seite 57.

Quellen:

  1. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2013, ISBN 978-90-04-18340-7 (Band 11 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „*hemina- ~ *hemna-“ Seite 220.
  2. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus, 5,16, Seite 3.
  3. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 16 EU
  4. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus, 5,18, Seite 3.
  5. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 18 EU
  6. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus, 5,19, Seite 3.
  7. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 19 EU