āband

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Singular Plural
Nominativ āband ābanda
Genitiv ābandes ābando
Dativ ābande ābandum
Akkusativ āband ābanda
Instrumental ābandu

Anmerkung zum Dialekt:

Die Form āband findet sich überwiegend in den rhein-, südrhein- und ostfränkischen Dialekten des Althochdeutschen. Im Alemannischen, Bairischen und Langobardischen wird daneben die Form āpand verwendet. Im Mittelfränkischen findet sich nur die Form āvand.

Alternative Schreibweisen:

historisch: ābant, ābund

Nebenformen:

āpand (alemannisch, bairisch, langobardisch)
āvand (mittelfränkisch)

Worttrennung:

āband, Plural: āban·da

Aussprache:

IPA: [ˈɑːbɑnd] (rhein-, südrhein-, ostfränkisch); [ˈɑːb̥ɑnd] (alemannisch, bairisch, langobardisch)

Bedeutungen:

[1] Ende des Tages, Übergangszeit zur Nacht, Abend
[2] übertragen: Lebensende, Alter
[3] übertragen: Ende der Welt
[4] übertragen: Zeit der Trauer
[5] übertragen: Abendgottesdienst
[6] übertragen: Vorabend eines Feiertags
[7] übertragen: Himmelsrichtung, in der die Sonne untergeht, Westen

Herkunft:

Erbwort aus dem urgermanischen *ēbanþ- ‚Abend‘, das sich seinerseits auf das indogermanische *h₁eh₁pt-ont- zurückführen lässt; etymologisch verwandt mit altnordisch aftann  non, färöisch aftan  fo, altenglisch ǣfen  ang, englisch eve  en, westfriesisch jûn  fy, altsächsisch āƀand  osx, altniederländisch āvont  odt und niederländisch avond  nl[1]

Beispiele:

[1]

Wortbildungen:

[1] ābandēn, ābandgouma, ābandlīh, ābandkuolī, ābandmuos, ābandmuosen, ābandmuosōn, ābandopfar, ābandrōto, ābandstërn, ābandstërno, ābandstërro, ābandūn, ābandzīt
[5] ābandlob
[6] sunnūnāband

Erbwörter:

Übersetzungen

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[1–7] Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings (Herausgeber): Althochdeutsches Wörterbuch. Auf Grund der von Elias v. Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Leipzig 1952-2015ff. (âband)
[1–7] Albert Larry Lloyd, Otto Springer, Rosemarie Lühr (Herausgeber): Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1988ff. (âband)
[1, 5, 7] Dr. Gerhard Köbler: wikilingāband

Quellen:

  1. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2013, ISBN 978-90-04-18340-7 (Band 11 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „*ēbanþ-“ Seite 113.