Person Wortform
Präsens ich wölbe
du wölbst
er, sie, es wölbt
Präteritum ich wölbte
Konjunktiv II ich wölbte
Imperativ Singular wölb!
wölbe!
Plural wölbt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gewölbt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:wölben

Worttrennung:

wöl·ben, Präteritum: wölb·te, Partizip II: ge·wölbt

Aussprache:

IPA: [ˈvœlbn̩]
Hörbeispiele:   wölben (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv: etwas bogenförmig anlegen, machen, biegen oder formen; mit einem Gewölbe versehen; etwas in einem Bogen über etwas spannen
[2] reflexiv: sich bewegen und dabei bogenförmig formen, biegen
[3] reflexiv: sich in gekrümmter Form über etwas erstrecken

Herkunft:

seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; althochdeutsch: biwelben, pewelben, welben „umwölben“; mittelhochdeutsch: welben „bogenförmig gestalten“; vergleiche auch altsächsisch: bihwelҍian, -hwelҍian „verbergen“; altnordisch: hvelfa „wölben“; altenglisch: behweolfan, behwylfan „bedecken“; altfranzösisch: biwulven und mittelniederländisch: welven; alle aus germanisch: *hwalb-eja- „wölben“; dies aus indogermanisch: *kuelp „wölben“; im Deutsch seit dem 15. Jahrhundert in der Form wölben; in älterer Sprache (13 Jahrhundert) vor allem in bautechnischem Sinne verwendet: „einen Steinbau mit Bogendecke versehen“[1][2][3]

Synonyme:

[1] überspannen
[2] aufblähen, ausbeulen, bauchen, bauschen

Sinnverwandte Wörter:

[2] anschwellen, abbiegen, runden
[3] überdecken, überbrücken, überspannen

Oberbegriffe:

[1] spannen

Unterbegriffe:

[1] überwölben
[2] bauchen

Beispiele:

[1] Dem Glasbläser ist es überlassen, wie er das Glas wölben wird.
[1] „Während der Eindeckung wölbt der Maurer die Kellerräume und legt der Zimmermann den Fußboden und die Treppe.“[4]
[1] „Um diese Unwägbarkeit möglichst minimal zu halten, wölbt man den Boden, bringt ihn auf ein Maß ca. 4 mm dicker als sein Endmaß und läßt ihn dann in einem warmen Raum trocknen“[5]
[2] Der Duschvorhang wölbt sich während des Duschens.
[2] „Das Haar und der auf den alten Fotos so verwegen wirkende Kinnbart sind grau und ein bisschen schütter geworden, über seinem Gürtel wölbt sich ein Bäuchlein“.[6]
[2] „Der Beton verliert seine Schwere, wölbt sich, züngelt und leckt“[7]
[3] Die Himmelsdecke wölbt sich über uns.
[3] Die Kuppel des Berliner Domes wölbt sich seit ihrer Rekonstruktion wieder über den Köpfen der Besucher.
[3] Im Gegensatz zu der neuen flachen Brücke wölbte sich die alte in einem hohen Bogen über den Fluss.

Wortbildungen:

Gewölbe, Wölbung

Übersetzungen

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[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wölben
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wölben
[2, 3] The Free Dictionary „wölben

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 933.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 995.
  3. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1578.
  4. Theodor Krausbauer, Lesebuch für gewerbliche unterrichtsanstalten: nach den ministeriellen bestimmungen bearbeitet von Dr. Theodor Krausbauer, T. Hofmann, 1904, Seite 223.
  5. George Buchanan, Saiteninstrumente selbst bauen: Vorlagen und Anleitungen, 2005 Verlag Th. Schäfer im Vincentz Network, Hannover, ISBN 3-87870-718-5, Seite 132
  6. Ein entfernter Verwandter. In: Zeit Online. 2008, ISSN 0044-2070 (URL).
  7. Dem strengen Kasten wachsen kühne Flügel. In: Zeit Online. 2008, ISSN 0044-2070 (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: wollen, Wölfen