querstellen
querstellen (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | stelle quer | ||
du | stellst quer | |||
er, sie, es | stellt quer | |||
Präteritum | ich | stellte quer | ||
Konjunktiv II | ich | stellte quer | ||
Imperativ | Singular | stell quer! stelle quer! | ||
Plural | stellt quer! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
quergestellt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:querstellen
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Anmerkung:
- „Wenn quer eine eigene konkrete Bedeutung hat, die sich auf die Lage bezieht, schreibt man es getrennt vom folgenden Verb: […] Wir bitten Sie, Ihren Wagen nicht quer zu stellen. Auf der glatten Fahrbahn hat sich das Auto quer gestellt. […] Zusammen schreibt man in übertragener Bedeutung, d. h., wenn quer und das Verb keine erkennbare eigene Bedeutung haben: […] Sie versucht sich querzustellen […].“[1]
Worttrennung:
- quer·stel·len, Präteritum: stell·te quer, Partizip II: quer·ge·stellt
Aussprache:
- IPA: [ˈkveːɐ̯ˌʃtɛlən]
- Hörbeispiele: querstellen (Info)
- Reime: -eːɐ̯ʃtɛlən
Bedeutungen:
- [1] reflexiv; umgangssprachlich: sich gegen jemandes Absichten auflehnen, diesen Widerstand entgegensetzen; für etwas nicht zugänglich sein, sich etwas gegenüber verschließen; sich einer Unternehmung nicht anschließen, sich an etwas nicht beteiligen
Herkunft:
- gebildet aus der Partikel quer als Verbzusatz und dem Verb stellen
Synonyme:
- [1] querlegen
Sinnverwandte Wörter:
- [1] sich auflehnen, aufsässig sein, sich dagegenstellen, einer Sache die Stirn bieten/jemandem die Stirn bieten, entgegentreten, entgegenwirken, Front gegen etwas machen/Front gegen jemanden machen, meutern, opponieren, Protest erheben, protestieren, sich sträuben, gegen etwas Sturm laufen, trotzen, sich wehren, Widerspruch erheben, sich widersetzen, Widerstand leisten, sich zur Wehr setzen
- [1] umgangssprachlich: abblocken, auf die Barrikaden gehen/auf die Barrikaden steigen, sich auf die Hinterbeine setzen/sich auf die Hinterbeine stellen, aufmucken/aufmucksen, blocken, mauern
- [1] landschaftlich: sich rippeln
Oberbegriffe:
- [1] sich sperren
Beispiele:
- [1] „Warum also stellten sich die amerikanischen Behörden quer?“[2]
- [1] „Kurz vor Vollendung des Flugsicherungszentrums Karlsruhe, von dem aus Eurocontrol den Süden überwachen will, stellten sich die Deutschen quer.“[3]
- [1] „Die Poesie, die Kunst wäre dazu imstande, indem sie sich querstellt und Widerstand aktiviert, den Aufstand gegen jene Kräfte, deren gütige Bewußtlosigkeit uns zugleich verführt und bedroht.“[4]
- [1] „Unterstützung erfahre die Flughafengesellschaft dabei von seiten der Staatsregierung und der Industrie- und Handelskammer. Lediglich das Bundesverkehrsministerium stelle sich quer.“[5]
- [1] „Doch der SPD-dominierte Bundesrat stellte sich quer, blockierte die Neuregelung des Ausländerrechts und rief den Vermittlungsausschuß an.“[6]
- [1] „‚Wer sich diesem einstimmigen Votum querstellt, macht deutlich, dass er weiter aus durchsichtigen machtpolitischen Interessen blockiert‘, sagte der Vorsitzende.“[7]
- [1] „Die Arbeitspartei werde Druck ausüben, den Friedensprozess voranzutreiben. Wenn Scharon sich querstelle, ‚dann verlassen wir die Koalition‘, so Sneh.“[8]
- [1] „Doch nach Anwohnerprotesten gegen die Pläne hat sich jetzt der Oberbaudirektor quergestellt.“[9]
- [1] „‚Warum sollten wir uns querstellen?‘, fragt auch Bernard Kouchner, von 1999 bis 2001 Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs im Kosovo.“[10]
Übersetzungen
Bearbeiten [1] sich gegen jemandes Absichten auflehnen, diesen Widerstand entgegensetzen
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- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „querstellen“ (Korpus)
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „querstellen“
- [1] The Free Dictionary „querstellen“
- [1] Duden online „querstellen“
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „querstellen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „querstellen“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Sprachliche Zweifelsfälle. Das Wörterbuch für richtiges und gutes Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version) , Stichwort »quer«.
- ↑ Wer überlistet wen? In: DIE ZEIT. Nummer 31, 31. Juli 1970, ISSN 0044-2070, Seite 20 .
- ↑ Teure Lotsen. In: DER SPIEGEL. Nummer 18, 28. April 1975, ISSN 0038-7452, Seite 160 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 7. September 2019) .
- ↑ Jürgen Becker: Leben, Kunst, Spur. In: DIE ZEIT. Nummer 34, 16. August 1985, ISSN 0044-2070, Seite 38 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 7. September 2019) .
- ↑ Wolfgang Sardison: Flughafenchef sieht Expansion des Airports behindert. In: Süddeutsche Zeitung. 9. September 1993, ISSN 0174-4917, Seite 45 .
- ↑ Jutta Redmann: Grüne werten neues Ausländerrecht als vertane Chance. In: Frankfurter Rundschau. 14. Juni 1997, ISSN 0940-6980, Seite 5 .
- ↑ Teil des Gewerkschaftstages wird vorgezogen - Kampfkandidatur noch immer möglich. In: Berliner Morgenpost. 15. Juli 2003, Seite 5 .
- ↑ Israel wartet auf den „großen Knall“. In: Süddeutsche Zeitung. 26. August 2005, ISSN 0174-4917, Seite 7 .
- ↑ Lena Kaiser: Altonas große Baustelle. In: taz.die tageszeitung. Nummer 9798, 10. Mai 2012, ISSN 1434-4459, Seite 28 (Ausgabe taz Nord) .
- ↑ Jean-Arnault Dérens, Laurent Geslin: Balkan: Grenzen als Geschichte und Illusion. In: Le Monde diplomatique. Deutsche Ausgabe. August 2019 (übersetzt von Andreas Bredenfeld aus dem Französischen), ISSN 1434-2561, Seite 1 (LMd Archiv-URL, abgerufen am 7. September 2019) .