einbringlich (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
einbringlich einbringlicher am einbringlichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:einbringlich

Worttrennung:

ein·bring·lich, Komparativ: ein·bring·li·cher, Superlativ: am ein·bring·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌbʁɪŋlɪç]
Hörbeispiele:   einbringlich (Info)

Bedeutungen:

[1a] viel (an Geld oder an etwas anderem Erwünschten) einbringend; einen Gewinn bringend
[1b] speziell, nicht steigerbar, häufig verneint: (von einem Kredit oder Ähnlichem:) so beschaffen, dass die Rückzahlung tatsächlich durchgesetzt werden kann [und zum Beispiel nicht an der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners scheitert]; (von einem auf die Erbringung einer Leistung – meist: Zahlung – gerichteten Anspruch:) tatsächlich durchsetzbar

Synonyme:

[1a] einträglich, ertragreich, gewinnbringend, lohnend, lukrativ, rentabel, rentierlich

Sinnverwandte Wörter:

[1b] einwandfrei (im Sinne von „auf jeden Fall einbringlich“); zweifelhaft, dubios (im Sinne von „möglicherweise nicht einbringlich“)

Gegenwörter:

[1b] uneinbringlich

Beispiele:

[1a] „Hierauf fragte sie mich: Ob ich wohl noch Zeit übrig hätte, täglich eine Privat-Lection zu geben, die mir sehr einbringlich sein würde?“[1] (1830)
[1a] „Bekannt ist, daß England sich 1713 im Frieden von Utrecht vom spanischen König das ‚Asiento‘ ausbedungen hatte, das einbringliche Monopol des Sklavenhandels mit Spanisch-Amerika.“[2]
[1a] „Zugleich wurde vereinbart, die Pauschale für die Jahre nach 1975 der Verkehrsentwicklung anzupassen – eine für die DDR einbringliche Klausel.“[3]
[1a] „Bevorzugtes Revier für Einkäufer Kath war zu dieser Zeit das Erzgebirge – eine höchst einbringliche Gegend.“[4]
[1a] „Die im Rahmen der Bewerbungsgespräche geführten Diskussionen seien ‚sehr einbringlich‘ gewesen und hätten ‚gute Anstösse‘ gegeben.“[5]
[1b] „[…] nicht weniger hat er verschiedene Belägerungen / ohne das geringste weder an Geld / Proviant, noch andern mangeln zu lassen / ausgeführt: […] Darzu 22. Millionẽ. 46000. Francken baar Geld in die Schatzkammer gebracht / anbey auff 18. Mil. 613000. Francken in gleich einbringlichen Schulden […]“[6] (ca. 1680)
[1b] „Zweytens haftet der Ueberträger nicht für eine zur Zeit der Abtretung einbringliche, aber in der Folge uneinbringlich gewordene Forderung […]“[7] (1814)
[1b] „Demnach kann eine zivilrechtliche Forderung, die in einem EU-Staat nicht einbringlich ist, in einem anderen EU-Staat vollstreckt werden – falls der Schuldner dort über pfändbares Vermögen verfügt.“[8]
[1b] „Unter geltendem Konkursrecht treten Konkursmassen in unzähligen Fällen bestrittene oder schwer einbringliche Rechtsansprüche an die Gläubiger […] ab, weil Konkursmassen nicht über genügend Mittel für eine eigene Geltendmachung verfügen.“[9]
[1b] „Chinas große Geschäftsbanken sitzen auf ‚faulen‘ Krediten (also solchen, die nicht einbringlich sind) von 860 Mrd. Yuan (81 Mrd. Euro).“[10]
[1b] „Aufgrund des schlechten Geschäftsgangs der Discothek wäre die Miete ohnedies nicht einbringlich gewesen.“[11]
[1b] „Hohe Außenstände vor allem von französischen und deutschen Banken in Griechenland wären kaum mehr einbringlich.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1b] nicht/(nur) teilweise einbringlich; aktuell/derzeit/kurzfristig einbringlich; ein einbringlicher Anspruch/Kredit, eine einbringliche Forderung/Schuld/Strafe, ein einbringliches Darlehen; einen Anspruch einbringlich machen (= dafür sorgen, dass der Anspruch durchgesetzt werden kann, etwa indem man einen Titel gegen den Schuldner erwirkt)

Wortbildungen:

Einbringlichkeit, Einbringlichmachung

Übersetzungen

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[1a] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „einbringlich
[1a] Duden online „einbringlich

Quellen:

  1. Henriette Hanke, Die Passionsblume, 1830, zit. nach Sämmtliche Schriften von Henriette Hanke, Bd. 9, 1841, URN:nbn:de:bvb:12-bsb11014546-7 (Bayerische Staatsbibliothek).
  2. Der Spiegel, 21.10.1974, S. 148.
  3. Der Spiegel, 03.04.1978, S. 30.
  4. Der Spiegel, 04.12.1978, S. 210.
  5. Die Südostschweiz, 26.09.2018.
  6. Französische Kriegs-Wirthschafft, ca. 1680, Digitalisat Österreichische Nationalbibliothek.
  7. Georg von Scheidlein, Handbuch des österreichischen Privatrechtes, Teil 1, 1814, Digitalisat Österreichische Nationalbibliothek.
  8. die tageszeitung, 13.10.2005, S. 4.
  9. Neue Zürcher Zeitung, 20.10.2005, S. 25.
  10. Die Presse, 19.01.2008, S. 29.
  11. Die Presse, 18.08.2009, S. 17.
  12. Die Presse, 21.07.2011, S. 26.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: eindringlich