Polymorphie (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Polymorphie die Polymorphien
Genitiv der Polymorphie der Polymorphien
Dativ der Polymorphie den Polymorphien
Akkusativ die Polymorphie die Polymorphien

Worttrennung:

Po·ly·mor·phie, Plural: Po·ly·mor·phi·en

Aussprache:

IPA: [polimɔʁˈfiː]
Hörbeispiele:   Polymorphie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

[1] allgemein: Vielgestaltigkeit
[2] Biologie: das normale Vorkommen prinzipiell unterschiedlich gestalteter Individuen innerhalb einer Art wie beispielsweise die Polymorphie der verschiedenen Kasten bei staatenbildenden Insekten (Arbeiterinnen, Soldaten, Königin)
[3] Biologie: das Auftreten einer Genvariation (eines Allels) in einer Population
[4] Chemie, Materialwissenschaft: die Eigenschaften einiger chemischer Verbindungen in zwei oder mehreren Modifikationen zu kristallisieren
[5] Informatik, objektorientierte Programmierung: der Umstand, dass verschiedene Klassen über Methoden mit demselben Namen verfügen können
[6] Linguistik, Sprachwissenschaft: Vorhandensein von unterschiedlichen sprachlichen Ausdrucksformen für gleiche Bedeutungen oder grammatische Funktionen

Herkunft:

von dem altgriechischen Substantiv πολυμορφία (polymorphia→ grc „die Vielgestaltigkeit“,[1] das aus griechisch πολύς (polys→ grcviel“ und μορφή (morphē→ grcGestalt, Form“ besteht

Synonyme:

[1] Vielgestaltigkeit
[4] Allotropie

Gegenwörter:

[1, 5] Monomorphie

Unterbegriffe:

[1] Dimorphie, Enantiomorphie, Polymorphismus, Trimorphie
[5] Overloading, Overriding

Beispiele:

[1] Polymorphie bezeichnet ja nur verschiedene äußere Formen für das gleiche Ding an sich.
[2] Bei den staatenbildenden Insekten spricht die Biologie von einem "sozialen Polymorphismus."
[3] Die Vorteile hoher Polymorphie liegen auf der Hand - je höher der Polymorphiegrad eines Systems, desto eher lässt sich die Herkunft eines chromosomalen Segments innerhalb einer Familie eindeutig nachweisen.[2]
[4] Grund für die Polymorphie der Kristalle ist die Anpassung des Energiezustandes an die herrschende Temperatur.
[5] Die Polymorphie ist eines der mächtigsten Konzepte der objektorientierten Softwareentwicklung.
[5] Bei Polymorphie der Art „ad-hoc“ kann ein Wert nur endlich viele verschiedene Datentypen besitzen.
[6] Die beiden Plurale "Generale" - "Generäle" kann man als einen Fall von sprachlicher Polymorphie ansehen.
[6] „Mit Hilfe des vorliegenden Wortmodells lassen sich alle paradigmatischen Relationen des Lexikons beschreiben: unter anderem Monosemie, Polysemie, Homonymie, Multisemie, Synonymie, Polymorphie, partielle Synonymie.“[3]

Wortbildungen:

polymorph

Übersetzungen

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[3–5] Wikipedia-Artikel „Polymorphie
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Polymorphie
[1, 2, 4, 6] Duden online „Polymorphie
[6] Hadumod Bußmann (Herausgeberin): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, Verweisstichwort: „Polymorphie“.
[6] Helmut Glück (Herausgeber): Metzler Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, Verweisstichwort: „Polymorphie“.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Polymorphie“
  2. Detlev Ganten,Klaus Ruckpaul:Grundlagen Der Molekularen Medizin. Gabler Wissenschaftsverlage, 2003, Seite 99
  3. Oskar Reichmann: Germanistische Lexikologie, Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage von »Deutsche Wortforschung«. Metzler, Stuttgart 1976, ISBN 3-476-12082-1, Seite 19. Abkürzungen aufgelöst.