Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Picknick die Picknicke die Picknicks
Genitiv des Picknicks der Picknicke der Picknicks
Dativ dem Picknick den Picknicken den Picknicks
Akkusativ das Picknick die Picknicke die Picknicks
 
[1] Picknick in Toronto
 
[1] Darstellung eines Picknicks von James Tissot

Nebenformen:

veraltet: Pickenick

Worttrennung:

Pick·nick, Plural 1: Pick·ni·cke, Plural 2: Pick·nicks

Aussprache:

IPA: [ˈpɪkˌnɪk]
Hörbeispiele:   Picknick (Info)

Bedeutungen:

[1] ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Mahlzeit aus mitgebrachten Speisen, die im Freien zumeist gemeinschaftlich in einer Gruppe oft verbunden mit einem Ausflug eingenommen wird
[2] erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, heute ungebräuchlich: Mahlzeit mehrerer Personen, zu der jeder Teilnehmende Geld oder Speisen beiträgt

Herkunft:

Deutsche etymologische Wörterbücher geben an, das Wort Picknick gehe auf das französische pique-nique → fr zurück,[1][2] möglicherweise auch piquenique geschrieben.[3][4] Zum Teil wird gleichzeitig auf das Englische verwiesen.[4] Die Bedeutung des französischen Wortes wird mit ‚Mahl in einem Landwirtshaus, bei dem jeder sein Essen selbst zahlt‘ und mit ‚Essen in einem Privathaus, zu dem jeder Teilnehmer Speisen mitbringt‘ angegeben. Es handele sich dabei um eine Reimbildung aus piquer → fr (stechen, im Mittelfranzösischen und in Mundarten auch aufpicken) und nique → fr (Nichtigkeit, Kleinigkeit). Im Deutschen wurde das Wort anfangs in Anlehnung an die französische Form als Piquenic, ab der Mitte des 18. Jahrhunderts dann als Picknick geschrieben, was vermutlich dem Einfluss des englischen picnic → en geschuldet ist.[2]
Die Encyclopedia of Food and Culture hingegen schreibt, dass die Bearbeiter von Gilles Ménages etymologischem Wörterbuch im Jahr 1750 vermutet hätten, das Wort sei spanischen Ursprungs, weil es 1664 in einer Übersetzung von Francisco de Quevedos Werken aufgetaucht sei. Die Angabe, dass Picknick wie oben beschrieben aus pique und nique zusammengesetzt ist, entspreche dem gesunden Menschenverstand, könne aber lediglich als eine Vermutung angesehen werden, heißt es dort weiter. Auch eine Zusammensetzung aus piquante → fr (pikant) und nique wird mit dieser Begründung abgelehnt. Die Etymologie des Wortes sei somit als unklar anzusehen.[5]
Einer anderen Quelle ist zu entnehmen, dass Picknick das französische piquer, dem hier die Bedeutung ‚zählen‘ beigelegt wird, und das englische pick → en (Rechnung, Zeche, Kerbe) enthalte. Jeder Teilnehmer müsse somit das von ihm Verzehrte bezahlen.[6] Dies würde zur ursprünglichen Bedeutung[2] passen.
Eine weitere Deutung des Wortes geht dahin, es als Zusammensetzung aus zwei Imperativen anzusehen (picke und nicke).[7]

Gegenwörter:

[1] Galadiner

Oberbegriffe:

[1, 2] Mahlzeit

Beispiele:

[1] Wenn es Frühling wird, machen wir ein Picknick am Fluss.
[1] Wir machen heute mit den Nachbarn ein Picknick am Strand.
[1] Du könntest deine Angebetete ja mal zu einem romantischen Picknick einladen.
[1] „Ihr Picknick bestand aus Brot, Käse, Tee oder Wurst und manchmal einer Flasche Wein.“[8]
[1] „An heißen Tagen legten sie eine Decke auf das üppige Gras im Garten und machten ein Picknick.“[9]
[1] „Dann erzählte sie immer von diesem einen Picknick im Gebirge, bei dem ich die ganze Zeit allein an einem Bach gesessen und Steine hineingeworfen hatte, während die Großfamilie hundert Meter weiter zusammensaß, grillte, Witze erzählte, lachte.“[10]
[1] „Fast jeden Sonntag veranstaltet die Kirche dort ein Picknick, bis das Wetter dann im Winter zu kalt wird.“[11]
[2] Weil der Koch krank geworden war, veranstaltete die Kaufmannschaft bei ihrem Treffen kurzerhand ein Picknick.

Wortbildungen:

Substantive: Picknickdecke, Picknickkoffer, Picknickkonzert, Picknickkorb, Picknickplatz
Verb: picknicken

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Picknick
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Picknick
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPicknick
[1] The Free Dictionary „Picknick
[1, 2] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Picknick“, Seite 1008
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Picknick

Quellen:

  1. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 8. verbesserte und vermehrte Auflage. Verlag von Karl J. Trübner, Strassburg 1914–15, DNB 36107106X, „Picknick“, Seite 345
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Picknick“, Seite 1008
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „Picknick“, Seite 701
  4. 4,0 4,1 Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Picknick
  5. Encyclopedia of Food and Culture: Picnic
  6. Konrad Schwenck: Wörterbuch der deutschen Sprache in Beziehung auf Abstammung und Begriffsbildung, 3. Auflage, 1838, Seite 495
  7. Eduard Müller: Etymologisches Woerterbuch der englischen Sprache, Zweiter Theil, 1867, Seite 178
  8. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 244, Erstausgabe 2012.
  9. David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek. Tropen, Stuttgart 2015 (übersetzt von Dorothee Merkel), ISBN 978-3-608-50148-3, Zitat Seite 78.
  10. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 177.
  11. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 171. Englisches Original 1970.


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