Singular Plural
Nominativ der Gletscher die Gletscher
Genitiv des Gletschers der Gletscher
Dativ dem Gletscher den Gletschern
Akkusativ den Gletscher die Gletscher
 
[1] ein Gletscher

Worttrennung:

Glet·scher, Plural: Glet·scher

Aussprache:

IPA: [ˈɡlɛt͡ʃɐ]
Hörbeispiele:   Gletscher (Info)
Reime: -ɛt͡ʃɐ

Bedeutungen:

[1] Glaziologie: Eismasse, die bis zu mehrere hundert Meter dick sein kann und sich durch das Eigengewicht in langsamem Fluss talwärts bewegt

Herkunft:

im 16. Jahrhundert aus schweizerdeutschen Mundarten entlehnt; das Wort geht auf vulgärlateinisch glaciarium → laEis, Gletscher“ zurück, eine Ableitung von spätlateinisch glacia → la und lateinisch glacies → la „Eis“[1][2]
siehe auch: Rätoromanisch glatscher → rm

Synonyme:

[1] Süddeutschland, Österreich: Ferner

Oberbegriffe:

[1] Eismasse

Unterbegriffe:

[1] Blockeisgletscher, Festlandsgletscher, Hanggletscher, Kargletscher,Talgletscher, Plateaugletscher, Pultgletscher

Beispiele:

[1] Ein Gletscher entsteht durch die Ansammlung von Schnee, der nicht schmilzt, sondern sich immer weiter ansammelt.
[1] „Der Himmel über den Berggipfeln war von reinstem Blau, die Gletscher wirkten menschenfeindlicher denn je.“[3]
[1] „Auf meiner ersten Reise nach Island habe ich eine Wanderung auf einem Gletscher gemacht.“[4]
[1] „Obwohl sie größtenteils von Gletschern bedeckt und die umgebenden Fahrwasser im gesamten Winterhalbjahr zugefroren sind, gibt es dort eine reichhaltige Flora und Fauna.“[5]
[1] „Bergsteigen heißt nicht nur Klettern: Wenn sich Bergsteiger zum Gipfel aufmachen, müssen sie auch wegloses Gelände, Felswände, Schneefelder und Gletscher überwinden.“[6]
[1] [Weichsel-Würm-Kaltzeit - 115.000 bis 10.000 v. Chr.:] „Riesige Gletscher lasteten mit einer Dicke von fast vier Kilometern auf Skandinavien sowie auf den Britischen Inseln und Irland. Ihre Fläche war etwa 20-mal so groß wie Deutschland.“[7]

Wortbildungen:

gletscherfrei
[1] Gletscher-Allee, Gletscherbett, Gletscherbrand, Gletschereis, Gletscherforscher, Gletschermühle, Gletscherschmelze, Gletscherschramme, Gletschersee (Gletscherendsee, Gletscherrandsee), Gletscherspalte, Gletschertor, Gletschervorfeld, Gletscherzunge

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Gletscher
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gletscher
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gletscher
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGletscher
[1] The Free Dictionary „Gletscher
[1] Duden online „Gletscher

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Gletscher.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gletscher
  3. Arthur Koestler: Die Herren Call-Girls. Ein satirischer Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-596-28168-7, Seite 188 Copyright des englischen Originals 1971.
  4. Thilo Mischke: Húh! Die Isländer, die Elfen und ich. Unterwegs in einem sagenhaften Land. Ullstein, Berlin 2017, ISBN 978-3-86493-052-2, Seite 259.
  5. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 195. Norwegisches Original 2016.
  6. Trainer*in [sic] C – Bergsteigen. Abgerufen am 14. Februar 2020.
  7. Tim Staeger: Wie entstehen Eiszeiten?. In: Norddeutscher Rundfunk. 6. September 2024 (tagesschau.de, URL, abgerufen am 8. September 2024).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: glitschen