erfahrungsreich (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
erfahrungsreich erfahrungsreicher am erfahrungsreichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:erfahrungsreich

Worttrennung:

er·fah·rungs·reich, Komparativ: er·fah·rungs·rei·cher, Superlativ: am er·fah·rungs·reichs·ten

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈfaːʁʊŋsˌʁaɪ̯ç]
Hörbeispiele:   erfahrungsreich (Info)

Bedeutungen:

[1] durch wiederholte lehrreiche Erlebnisse viele Kenntnisse, Sicherheit und Praxis in einer Sache habend (= reich an Erfahrungen)

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Substantiv Erfahrung und dem Adjektiv reich sowie dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] beschlagen, bewandert, erfahren, erprobt, firm, fit, gelernt, geschult, geübt, kenntnisreich, kundig, qualifiziert, routiniert, sachverständig, sicher, unterrichtet, versiert

Gegenwörter:

[1] erfahrungsarm, unerfahren

Beispiele:

[1] „Franz Oppenheimer (1864 bis 1943) […] war einer der Begründer der jungen Disziplin der Soziologie in Deutschland, davor und daneben aber auch Mediziner und Volkswirtschaftler. Daher war sein Blick auf die Gesellschaft auch erfahrungsreicher als der eines bloßen Theoretikers.“[1]
[1] [Steve Schmack (17), 1. Ausbildungsjahr zum Verfahrenstechnologen Metall:] „»Also das erste Mal Gießen war schon sehr erfahrungsreich, weil es sehr warm ist, man kann sich das vorstellen wie eine sehr heiße Sauna. Aber es ist sehr schön, es einfach mal zu machen mit allem, was dazu gehört.«“[2]
[1] „[…] ich […] fuhr mit der AG drei Wochen nach Südafrika, eine meiner wundervollsten und erfahrungsreichsten Reisen, die ich bis jetzt gemacht habe.“[3]
[1] „Sein erstes, "sehr anstrengendes, aber auch sehr spannendes und erfahrungsreiches Jahr" bei der MeG hat sich für den Geschäftsführer aus seiner Sicht gelohnt.“[4]
[1] „In Thomas Hürlimann hat [Anmerkung: supposé-Verlagsleiter Klaus] Sander wieder einmal einen kenntnis- und erfahrungsreichen Erzählkünstler entdeckt, der einem im wahrsten Sinne neue Pforten eröffnen kann.“[5]
[1] „Helmut Deutschs Buch ist ein anekdotenreicher, aber nicht geschwätziger, sondern immer sachlich fundierter Rückblick auf ein erfahrungsreiches Musikerleben.“[6]
[1] „Zwei Brüder betrinken sich. Einer stirbt, der andere erinnert sich. Darüber hat Heinz Helle ein tolles Buch geschrieben. […] Heinz Helle schildert die Brüdergespräche so plastisch und erfahrungsreich, dass man sich als Leser nie in ein historisches Seminar versetzt fühlt.“[7]
[1] „Die Studenten in St. Gallen […] bekommen mit diesem Buch einen kompletten Handapparat geliefert, erfahrungsreich, kenntnisreich und unterhaltsam geschrieben. Nicht-Studenten werden es ebenfalls schätzen.“[8]
[1] „Warum nur rennen uns die Kenianer immer davon, hat sich Europameister Jan Fitschen gefragt und für ein lesenswertes Buch spannende Antworten gefunden. […] Sein Buch ist wie ein Lauferlebnislager in Kenia, bildreich und erfahrungsreich.[9]
[1] „Mit diesem Atlas kann man wunderbar auf Reisen gehen. Man braucht weder Pass noch Fremdsprachenkenntnisse, nur die Lust, vorübergehend auszuwandern, erfahrungsreich zurückzukommen und wieder loszuziehen.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: eine erfahrungsreiche Frau, ein erfahrungsreicher Mann, ein erfahrungsreiches Leben

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erfahrungsreich
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erfahrungsreich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalerfahrungsreich
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „erfahrungsreich
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „erfahrungsreich
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „erfahrungsreich
[1] Duden online „erfahrungsreich

Quellen:

  1. Gustav Seibt: Deutschland Utopie: Der 16. Juni 2032. In: sueddeutsche.de. 28. November 2017, ISSN 0174-4917 (Buchbesprechung: Francis D. Pelton (Franz Oppenheimer): Sprung über ein Jahrhundert. Roman. Herausgegeben von Claudia Willms. Quintus Verlag, Berlin 2017. 191 Seiten, 15 Euro, URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  2. Verfahrenstechnologe/-in Metall. In: Bayerischer Rundfunk. 12. August 2019 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  3. Sarah Hokema: Immer ein positives Gefühl. Betr: „Kritik am Sportgarten“, taz bremen, 26. 1. 2008. In: taz.de. 3. März 2008, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  4. Alexander Kappen: Mein Jahr:Sprung ins kalte Wasser. In: sueddeutsche.de. 6. Januar 2016, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  5. Kirsten Böttcher: Hörbuch der Woche – Einsiedeln. Thomas Hürlimann erzählt seine Kindheit und Jugend im Kloster. In: Bayerischer Rundfunk. 21. August 2020 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  6. Robert Jungwirth: Buchtipp - "Gesang auf Händen tragen" – Helmut Deutsch über sein Leben als Liedbegleiter. In: Bayerischer Rundfunk. 26. März 2019 (BR Klassik, URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  7. Julian Schütt: Brüderroman von Heinz Helle - Eine wunderschöne Sauforgie. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 5. November 2018 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  8. Paul Stänner: Paul Widmer – Basislektüre für angehende Diplomaten. In: Deutschlandradio. 4. August 2014 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, Buchbesprechung: Paul Widmer: Diplomatie. Ein Handbuch, Verlag NZZ Libro, 496 Seiten, 50 Euro, ISBN: 978-3-038-23881-2, URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  9. Friedhard Teuffel: Ein Lauferlebnislager als Buch – Jan Fitschen führt durchs Wunderläuferland Kenia. In: Der Tagesspiegel Online. 21. Dezember 2015 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  10. Pieke Biermann: Eine Reise voller Überraschungen. In: Deutschlandradio. 27. September 2011 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Buchkritik, Werner Nell und Steffen Hendel: „Atlas der fiktiven Orte“, Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2011, 160 Seiten, URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).