Positiv Komparativ Superlativ
befotzt
Alle weiteren Formen: Flexion:befotzt

Anmerkung:

Es gibt bisher keinen einzigen Beleg für die Steigerung des Wortes.

Worttrennung:

be·fotzt, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [bəˈfɔt͡st]
Hörbeispiele:   befotzt (Info)
Reime: -ɔt͡st

Bedeutungen:

[1] nicht ganz bei Sinnen, Verstand
[2] auf dümmliche Art und Weise hochmütig

Herkunft:

Beide Bedeutungen sind seit 1910 bezeugt.[1]
In der ersten Bedeutung ist es möglicherweise eine Nebenform von befatzt oder verwandt mit fatzenPossen treiben‘.[1] Da Verstandesmängel sich jedoch vornehmlich durch den Mund kundtun, gilt auch Fotze = Schamlippen = Mund in abfälliger oder ironischer Deutung.[1] Somit lässt sich das Wort auch als Ableitung zu Fotze deuten.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] umgangssprachlich: närrisch, nicht bei Trost/nicht ganz bei Trost/nicht recht bei Trost, nicht ganz/recht gescheit, nicht ganz richtig im Kopf, nicht ganz richtig im Oberstübchen, von allen guten Geistern verlassen; abwertend: nicht ganz dicht; besonders norddeutsch, Namibia: mall
[1] besonders jugendsprachlich: crazy
[1] salopp: behämmert, bekloppt, bescheuert, gaga, meschugge, plemplem, verrückt
[1] rheinisch, zumeist abwertend: jeck
[1] süddeutsch, österreichisch: deppert
[1] Namibia umgangssprachlich: bedonnert
[1] Namibia salopp: befokkt

Beispiele:

[1] „Ach, Mann, du bist ja befotzt![3]
[1] „‚Ach, das ist doch alles befotzter Schwachsinn!‘, brüllte Carlo und warf schwungvoll einen Korken in das lodernde Kaminfeuer, so als könne er das ganze Dilemma damit in Flammen aufgehen lassen.“[4]
[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemand ist befotzt

Übersetzungen

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[1] Duden online „befotzt
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 26: Deutsches Wörterbuch I, A–GLUB, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1126-X, DNB 943161819, Stichwort „befotzt“, Seite 434.
[1, 2] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »befotzt«.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »befotzt«.
  2. Duden online „befotzt
  3. Peter Jokostra: Das große Gelächter. Verlag Werner Gebühr, Stuttgart 1974, ISBN 3-920014-13-8, Seite 152 (Zitiert nach Google Books).
  4. Almut Irmscher: Bunga Bunga. neobooks Self-Publishing, München 2014, ISBN 978-3-8476-9366-6, Seite [ohne Seitenangabe] (E-Book; zitiert nach Google Books).