Dieser Eintrag war in der 2. Woche
des Jahres 2010 das Wort der Woche.
Singular Plural 1 Plural 2 Plural 3
Nominativ der Sozius die Sozien die Sozii die Soziusse
Genitiv des Sozius
des Sozii
der Sozien der Sozii der Soziusse
Dativ dem Sozius
dem Sozio
den Sozien den Sozii den Soziussen
Akkusativ den Sozius
den Sozium
die Sozien die Sozii die Soziusse
 
[2] ein Motorrad mit Sozius
 
[3] beinamputierter Motorradfahrer mit Sozius

Anmerkung zur Flexion:

Die dem Lateinischen nachgebildeten Singularformen Sozii, Sozio und Sozium sind veraltet.

Worttrennung:

So·zi·us, Plural 1: So·zi·en, Plural 2: So·zii, Plural 3: So·zi·us·se

Aussprache:

IPA: [ˈzoːt͡si̯ʊs]
Hörbeispiele:   Sozius (Info)

Bedeutungen:

[1] Plural 1, seltener Plural 2, mit veralteten Singularformen, Wirtschaft: Teilhaber oder Mitgesellschafter (insbesondere einer Sozietät)
[2] Plural 3: Beifahrersitz eines Motorrades
[3] Plural 3: ein Beifahrer auf einem Motorrad, Motorroller oder Ähnlichem
[4] Plural 3, umgangssprachlich: Kumpel, Kumpan, Genosse
[5] veraltete Bedeutung (Anfang des 17. Jahrhunderts): Hilfsgeistlicher
[6] veraltete Bedeutung (Anfang des 17. Jahrhunderts): Hilfslehrer
[7] veraltete Bedeutung (17./18. Jahrhundert): Gefährte, Freund

Herkunft:

Sozius geht auf das lateinische Substantiv socius → laGefährte, Begleiter, Verbündeter‘ zurück, das eine Substantivierung des Adjektivs socius → lagemeinsam‘ ist.[1] Dies soll sich vom lateinischen Verb sequi → lafolgen‘ herleiten.[2]

Synonyme:

[2] Soziussitz

Sinnverwandte Wörter:

[2] Beifahrersitz

Weibliche Wortformen:

[1, 3] Sozia

Beispiele:

[1] „Der Versicherungsfall auch nur eines Sozius gilt als Versicherungsfall aller Sozien.[3]
[1] „Es leidet auch nicht das mindeste Bedenken, daß die Ausschließung eines Sozii von der Liquidation gerechtfertigt werden kann durch ein begründetes Mißtrauen der anderen Sozii gegen denselben, und daß ein solches in dem stattgefundenen Mißbrauch der Firmen seine Begründung findet.“[4]
[1] „ So haben, wenn dieser ausfindig gemacht ist, die Gläubiger der Masse vollends Recht, ihn als einen wirklichen Sozium anzugreifen.“[5]
[2] „Mit ihm verbinde ich glückliche Stunden: Wenn er mich im Auto oder auf dem Sozius seines Motorrads mitnahm und wenn ich ihm mittags ins Geschäft Essen bringen durfte.“[6]
[3] „Der Halter (66-jähriger Opa) fuhr als Sozius mit und gestatte [sic!] die Fahrt.“[7]
[4] Wo sind denn deine Soziusse? Sonst kommt ihr doch immer zu sechst hierher.

Übersetzungen

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[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSozius
[1–4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Sozius“, Seite 1474.
[1–4] Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5, „Sozius“, Seite 1262.
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Sozius
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sozius
[5–7] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Sozius“, Seite 1313.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Sozius“, Seite 1313
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „Sozius“, Seite 859.
  3. Bernd Nagel: Das Schadensvorsorgesystem im Notariatswesen, 1994, S. 231
  4. Theodor Striethorst (Hrsg.): Archiv für Rechtsfälle, die zur Entscheidung des Königlichen Ober-Tribunals gelangt sind., Zweite Folge, Dritter Jahrgang, Erster Band, 1866, S. 53
  5. Johann Georg Büsch: Theoretisch-praktische Darstellung der Handlung in ihren mannichfaltigen Geschäften, 3. Ausgabe, Zweiter Band, 1808, S. 279
  6. Bettina von Kleist: Der Weg zum Glück ist ausgeschildert, 2008, S. 67
  7. Thüringer Polizei: „Fahren ohne Fahrerlaubnis“, 15.04.2009