Singular Plural
Nominativ der Sofer die Soferim
Genitiv des Sofer der Soferim
Dativ dem Sofer den Soferim
Akkusativ den Sofer die Soferim
 
[1] der orthodoxe Sofer Shlomo Washadi beim Schreiben der Thora;
Aufnahme zwischen 1934 und 1939

Worttrennung:

So·fer, Plural: So·fe·rim

Aussprache:

IPA: [ˈsofɛʁ]
Hörbeispiele:   Sofer (Info)

Bedeutungen:

[1] jüdische Religion: derjenige, der die Thorarollen und Mesusot auf pergamentenen Schriftrollen schreibt (sowie die Tefillin fertigt); Gelehrter, der sich durch profunde Kenntnisse der überlieferten religiösen Schriften, insbesondere der Gesetze, auszeichnet

Herkunft:

Das Wort ist dem hebräischen סֹפֵר, סוֹפֵר‎ (CHA: sofēr, sōfēr) → heSchreiber, insbesondere Dokumentenschreiber, Staatsschreiber, Sekretär (des Königs); Bibelschreiber, Thoraschreiber; Kenner, Lehrer und Erklärer der Heiligen Schrift, Schriftgelehrter, Schriftkundiger[1] entlehnt,[2] eigentlich ‚Buchmann, Buchmensch‘ (zuerst gebraucht in Jeremia 8,8 BHS als eine Art Schimpfwort)[3], das eine deverbative Ableitung zu סָפַר‎ (CHA: sāfar) → he ‚(schriftlich) aufzählen; aufschreiben, aufzeichnen; schreiben[4] ist.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Schreiber, Schriftgelehrter, Thoraschreiber

Weibliche Wortformen:

[1] Soferet

Beispiele:

[1] „In einer riesigen schwarzen Tasche hatte der Sofer die Rolle aus Tel Aviv mit dem Flugzeug erst nach Berlin und dann mit der Bahn nach Braunschweig gebracht. […] Jeder will zuschauen, wie der Sofer den Gänsefederkiel mit der Spezialtusche tränkt und vorsichtig die kleinen Buchstaben setzt, während nacheinander 30 verdiente Gemeindemitglieder symbolisch mitschreiben dürfen.“[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Sofer
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSofer
[1] Hugo Fuchs: SCHRIFTGELEHRTE. In: Georg Herlitz, Dr. Bruno Kirschner et al. (Herausgeber): Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Band Ⅳ/2: S—Z, Jüdischer Verlag, Berlin 1930, URN:nbn:de:hebis:30-180015078053, Spalte 269–273 (Digitalisat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Sofer«, Seite 1257.

Quellen:

  1. Bibelhebräisch:
    Walter Baumgartner ✝, Ludwig Koehler ✝; neu bearbeitet von Walter Baumgartner ✝ und Johann Jakob Stamm, unter Mitarbeit von Zeʾev Ben-Ḥayyim, Benedikt Hartmann, Philippe H. Reymond: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage. Lieferung Ⅲ: גבט‎ – ראה‎, E.J. Brill, Leiden/New York/København/Köln 1983, ISBN 90-04-07022-2, Stichwort »סֹפֵר‎«, Seite 724.
    Mittelhebräisch:
    Jacob Levy; nebst Beiträgen von Prof. Dr. Heinrich Leberecht Fleischer: Neuhebräisches und Chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Dritter Band. מ‎ – ע‎, F. A. Brockhaus, Leipzig 1883, Stichwort »סוֹפֵר‎«, Seite 574–575 (Zitiert nach Digitalisat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
    Gustaf H. Dalman: Aramäisch-Neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. J. Kauffmann Verlag, Frankfurt am Main 1922 (Digitalisat), Stichwort »סוֹפֵר‎«, Seite 286.
    Neuhebräisch:
    Yaacov Lavi; neu bearbeitet von Ari Philipp, Kerstin Klingelhöfer: Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch–Deutsch. Völlige Neubearbeitung, Langenscheidt, Berlin/München/Wien/Zürich/New York 2004, ISBN 978-3-468-04161-7, DNB 96770877X, Stichwort »סוֹפֵר‎«, Seite 394.
  2. 2,0 2,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Sofer«, Seite 1257.
  3. Hugo Fuchs: SCHRIFTGELEHRTE. In: Georg Herlitz, Dr. Bruno Kirschner et al. (Herausgeber): Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Band Ⅳ/2: S—Z, Jüdischer Verlag, Berlin 1930, URN:nbn:de:hebis:30-180015078053, Spalte 269–270 (Digitalisat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
  4. Bibelhebräisch:
    Walter Baumgartner ✝, Ludwig Koehler ✝; neu bearbeitet von Walter Baumgartner ✝ und Johann Jakob Stamm, unter Mitarbeit von Zeʾev Ben-Ḥayyim, Benedikt Hartmann, Philippe H. Reymond: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage. Lieferung Ⅲ: גבט‎ – ראה‎, E.J. Brill, Leiden/New York/København/Köln 1983, ISBN 90-04-07022-2, Stichwort »סָפַר‎«, Seite 723.
    Mittelhebräisch:
    Jacob Levy; nebst Beiträgen von Prof. Dr. Heinrich Leberecht Fleischer: Neuhebräisches und Chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Dritter Band. מ‎ – ע‎, F. A. Brockhaus, Leipzig 1883, Stichwort »סָפַר‎«, Seite 573–574 (Zitiert nach Digitalisat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
    Gustaf H. Dalman: Aramäisch-Neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. J. Kauffmann Verlag, Frankfurt am Main 1922 (Digitalisat), Stichwort »סָפַר‎«, Seite 298.
  5. Heide Sobotka: Masel Tov in Braunschweig. Das Ehepaar Taube hat eine neue Torarolle gestiftet – am Sonntag wurde sie eingebracht. In: Jüdische Allgemeine Online. 4. Februar 2010, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 5. Juni 2010).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Sofa, sofern