Schieber
Schieber (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Schieber | die Schieber |
Genitiv | des Schiebers | der Schieber |
Dativ | dem Schieber | den Schiebern |
Akkusativ | den Schieber | die Schieber |
Worttrennung:
- Schie·ber, Plural: Schie·ber
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] eine Schiebetür oder ein Schiebeverschluss an Türen und Fenstern
- [2] Technik: eine Absperrvorrichtung in Rohrleitungen
- [3] Wirtschaft: ein gewissenloser Gelegenheitshändler, der Waren mit horrenden Gewinnen verschiebt
- [4] Tanz: ein Tanz, ähnlich dem Onestepp
- [5] Medizin: Bettpfanne für Patienten, die den Weg zur Toilette nicht bewältigen können oder dürfen
- [6] Gerät, mit dem man etwas verschieben kann
- [7] umgangssprachlich, abwertend: Person, die illegale, unsaubere Handlungen betreibt
Herkunft:
- Ableitung zum Stamm des Verbs schieben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er
- [3] Die Bezeichnung stammt aus der Börsensprache (siehe: Wechselschieber)
Synonyme:
- [2] Absperrschieber
- [5] Bettpfanne
Weibliche Wortformen:
- [7] Schieberin
Oberbegriffe:
- [2] Vorrichtung
Unterbegriffe:
- [1] Lüftungsschieber
- [2] Abwasserschieber, Flachschieber, Handabsperrschieber
- [3] Devisenschieber, Elfenbeinschieber, Waffenschieber
- [6] Schneeschieber, Messschieber
Beispiele:
- [1] „Gehegeeinfriedungen im Sinne dieser Regel sind Einrichtungen, die Gehege unmittelbar begrenzen, einschließlich der zugehörigen Türen, Tore und Schieber.“[1]
- [2] Die Leitung kann bei Bedarf mit einem Schieber geschlossen werden.
- [3] „Doch noch immer ist das Lokal ein Platz für Schieber und Geschäfte.“[2]
- [3] „Hinter Schieber-Schmidts Texttilhaus entdeckte Kurt ein Auto, einen grauen Vorkriegs-Opel; denn wer ein richtiger Schieber sein will, muß vor allem schnell sein.“[3]
- [3] „Gräger ist das Lokal der Schieber, da geht es fast jeden Tag bis morgens durch.“[4]
- [3] „In Nepplokalen war es ein Ruhmestitel, ein Schieber zu sein.“[5]
- [3] „Schlump war kein geborener Schieber.“[6]
- [3] „Weinhändler, Fälscher, Schmuggler, Emigranten und Schieber saßen im »Brûleur de Loup«.“[7]
- [4] „Der galante Carl Brutal tanzt den Schieber jetzt nochmal und er schiebt die Lady nett übers glänzende Parkett“[8]
- [5] Da er bettlägerig ist, braucht er einen Schieber.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] manueller Schieber
- [2] kegeliger, kugeliger, oszillierender, rohrförmiger, rotierender, zylindrischer Schieber
- [3] skrupelloser Schieber
Wortbildungen:
- [3] Schieberei, Schieberring, Schiebung
Übersetzungen
Bearbeiten [1] eine Schiebetür oder ein Schiebeverschluss an Türen und Fenstern
[2] Technik: eine Absperrvorrichtung in Rohrleitungen
[3] ?
[4] Tanz: ein Tanz, ähnlich dem Onestepp
[5] ?
[6] Gerät mit dem man etwas verschieben kann
[7] Person
|
- [2–5] Wikipedia-Artikel „Schieber“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schieber“
- [1–5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schieber“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Schieber“
- [1, 7] The Free Dictionary „Schieber“
- [1, 4, 5, 7] Duden online „Schieber“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schieber“
Quellen:
- ↑ Tiger, Nashorn und Co.
- ↑ Zeitsprung über die Oder
- ↑ Arno Surminski: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, Seite 34. Kein ISBN.
- ↑ Erich Maria Remarque: Der Weg zurück. Axel Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-942656-78-8 , Seite 238. Erstveröffentlichung 1931.
- ↑ Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 475. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.
- ↑ Hans Herbert Grimm: Schlump. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04609-0 , Seite 280. Erstauflage 1928.
- ↑ Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 286. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
- ↑ Udo Lindenberg: Rudi Ratlos