Singular Plural
Nominativ der Rummel
Genitiv des Rummels
Dativ dem Rummel
Akkusativ den Rummel
 
[3] Rummel in Düsseldorf

Worttrennung:

Rum·mel, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʁʊml̩]
Hörbeispiele:   Rummel (Info)
Reime: -ʊml̩

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: lärmende Geschäftigkeit; viel Aufhebens
[2] besonders norddeutsch: Jahrmarkt
[3] landschaftlich, besonders norddeutsch: Platz, auf dem [2] stattfindet

Herkunft:

Rückbildung zum heute nur noch regional gebräuchlichen Verb rummeln, mit der Bedeutung Koitus seit dem 16. Jahrhundert, mit der heutigen Bedeutung „Lärm, Jahrmarkt“ seit Mitte des 18. Jahrhunderts belegt[1]

Synonyme:

[2] Jahrmarkt; regional: Kirmes
[3] Rummelplatz

Sinnverwandte Wörter:

[2] Volksfest
[3] Vergnügungspark

Unterbegriffe:

[1] Festrummel, Medienrummel, Reklamerummel, Weihnachtsrummel
[2] Jahrmarktsrummel

Beispiele:

[1] An meinem Urlaubsort herrschte jeden Abend ein wilder Rummel.
[1] Der Rummel des Festes legte sich erst in den Morgenstunden.
[1] In der Affäre wollte die Partei keinen Rummel provozieren.
[1] Macht nicht solch einen Rummel!
[1] Diesen Rummel mache ich nicht mit!
[1] Was hast du nur wieder für einen Rummel veranstaltet?!
[1] Das Revolverblatt inszenierte reißerisch einen Rummel um diese Bagatellen.
[1] Nach den durchgearbeiteten Tagen war nun endlich der Rummel vorbei.
[1] „Freerider und Tourengeher suchen auf unberührten Pisten die große Freiheit in den Bergen, das Glücksgefühl im Pulverschnee abseits des Rummels der Skigebiete.“[2]
[2] Jeden Herbst gibt es hier einen Rummel.
[2] Für das kommende Wochenende wurde ein Rummel mit Karussells und Schießbuden aufgebaut.
[3] Lass uns doch heute mit den Kindern auf den Rummel gehen!
[3] „Man zahlte Eintritt und stand auf einem riesigen Rummel und durfte alles fahren und ausprobieren, was man wollte und wie oft man wollte.“[3]
[3] „Der Rummel war wie jedes Jahr überfüllt und ich versuchte mir einen Weg durch die dichte Menschenmasse zu bahnen.“[4]
[3] „Aufgespannt kann ein Parapluie zur tödlichen Waffe werden, was in der alkoholisiert hysterischen Atmosphäre eines derartigen Rummels nicht selten zur Realität wird.“[5]

Redewendungen:

[1] der ganze Rummel – der ganze Trödelkram; das ganze Zeug

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein fürchterlicher, großer, riesiger, toller, unbeschreiblicher, wilder Rummel
[2, 3] auf den Rummel gehen

Wortbildungen:

[2] Rummelattraktion, Rummelbude
[3] Rummelplatz

Übersetzungen

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[2, 3] Wikipedia-Artikel „Rummel
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rummel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRummel
[1] The Free Dictionary „Rummel
[1–3] Duden online „Rummel
[1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Rummel“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Rummel“.
  2. Gerhard Pfeil: »Für ein paar Stunden im Schnee riskieren die ihr Leben«. In: Spiegel Online. 28. Februar 2021, ISSN 0038-7452 (Bezahlschranke, URL, abgerufen am 27. Januar 2023).
  3. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 247.
  4. Mona Hartmann: Das Riesenrad. In: Ruth Finckh, Manfred Kirchner und andere (Herausgeber): Augen Blicke. Eine Sammlung von Texten aus der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters Göttingen. BoD Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-1653-6, Seite 148–150, Zitat Seite 148.
  5. Hansi Sondermann: Hexentotentanz und andere Kriminalgeschichten. Anthologie. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-199-3, Seite 106.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bummel, Fummel, Hummel, Mummel, Pummel, Schummel, Stummel
Anagramme: murmel, Murmel, murmle, rummle