Musikantenknochen (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Musikantenknochen die Musikantenknochen
Genitiv des Musikantenknochens der Musikantenknochen
Dativ dem Musikantenknochen den Musikantenknochen
Akkusativ den Musikantenknochen die Musikantenknochen

Worttrennung:

Mu·si·kan·ten·kno·chen, Plural: Mu·si·kan·ten·kno·chen

Aussprache:

IPA: [muziˈkantn̩ˌknɔxn̩]
Hörbeispiele:   Musikantenknochen (Info)

Bedeutungen:

[1] Deutschland; Anatomie: höckerartige Stelle an der Innenseite des Ellenbogens, die besonders schmerzempfindlich ist, da dort der Nervus ulnaris direkt unter der Haut verläuft

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Musikant und Knochen sowie dem Fugenelement -en
Die Herkunft ist ungeklärt.[1]

Synonyme:

[1] Deutschland (außer Ost- und Südostdeutschland): Musikknochen
[1] Deutschland selten: Musikerknochen
[1] Deutschland umgangssprachlich: Mäuschen
[1] Südostdeutschland, Österreich: närrisches Bein / narrisches Bein
[1] Österreich: narrisches Bandl, narrisches Beindl
[1] Schweiz: Narrenbein, Surrbein
[1] Schweiz mundartlich: Narrebeinli, Surribei, Surrbeindli

Oberbegriffe:

[1] Ellenbogenfortsatz
[1] Knochen

Beispiele:

[1] Ich habe mir den Musikantenknochen angeschlagen.
[1] „Im Armwinkel steht ihr abnorm spitzer, mit brauner, faltiger Hornhaut überzogener Musikantenknochen hervor.“[2]
[1] „»[…] Aber den Musikantenknochen stoße ich mir öfter.« Alle: »Oouu!« »Manchmal könnte ich heu-len, wenn ich mir den Musikantenknochen stoße. E-kel-hafffft.«“[3]
[1] „Das ‚narrische Bandl‘ oder der ‚Musikantenknochen‘, wie die empfindliche Ellbogenspitze genannt wird, schmerzt in der Folge minutenlang.“[4]
[1] «In der Fachsprache ist es der Nervus ulnaris oder Ellennerv, den man sich stösst. Doch der Volksmund kennt allerlei lustige Bezeichnungen: Hierzulande schlägt man sich das ‹Narrenbein›, das ‹Surribei› oder das ‹Surrbeindli› an. Im Stuttgarter Raum fährt einem das ‹Mäusle› in den Arm, in Franken haut man sich das ‹Äffle› an, in Bayern das ‹Meiserl›, in Österreich das ‹narrische Band’l› oder ‹tamische Aderle›, im Hochdeutschen den ‹Musikantenknochen› und im englischen Sprachraum den ‹funny bone›.»[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Nervus ulnaris
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Musikantenknochen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Musikantenknochen
[1] The Free Dictionary „Musikantenknochen
[1] Duden online „Musikantenknochen
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Musikantenknochen“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Musikantenknochen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMusikantenknochen
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Stichwort »Musikantenknochen«, Spalte 2871 mit Verweis auf das Stichwort »Mäuschen«, Spalte 2664.

Quellen:

  1. Duden online „Musikantenknochen
  2. Botho Strauß: Der junge Mann. Roman. 2. Auflage. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1984, ISBN 3-446-14134-0, Seite 56 (Zitiert nach Google Books).
  3. Thomas Brussig: Wasserfarben. Roman. 1. Auflage. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-7466-1689-1, Seite 44 (Zitiert nach Google Books; Erstveröffentlichung 1991).
  4. Ellenbogen-Nerv. In: profil. 9. März 2009, ISSN 1022-2111, Seite 89.
  5. Warum schmerzt es bis in die Finger, wenn man sich den Ellenbogen anstösst? In: SonntagsZeitung. 15. Juni 2014, Seite 56.